No time for a headache

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Ich war gerade dabei aufzuwachen, als es mir schwer fiel zu atmen, denn irgendetwas schweres lag auf mir. Mein Kopf schmerzte höllisch und versuchte langsam die Augen zu öffnen. Noch etwas benommen sah ich auf das, was, beziehungsweise wer mir das Atmen so schwer machte. Es war Han, der auf mir lag und friedlich schlief. Kurz sah ich mich im Raum um und bemerkte die Unordnung. Moment mal, was ist denn hier passiert? Schnell sah ich mich um und fand einen Haufen Kleidung vor, welcher auf dem Boden verstreut lag. Abenso meine Unterwäsche befand sich unter den Sachen. Mein Herz klopfte schnell. Nein nein nein das durfte einfach nicht passiert sein. Mit einem Blick unter die Decke bestätigte sich die Sache, denn niemand von uns hatte etwas an. Meine Gesichtsfarbe verwandelte sich in tomatenrot und ich wurde nervös. War es gut, dass es passiert? Oder doch überstürzt. Es war passiert, dagegen konnte niemand mehr was ändern, die Erinnerung an letzte Nacht war mir jedoch geblieben und ich lächelte. Mein Blick fiel auf Han, welcher aufgewacht war und grinste. "Guten Morgen Amai", meinte er lächelnd und setzte sich langsam auf. "hast du auch so Kopfschmerzen?", fragte er. "Guten Morgen. Und ja, die habe ich auch.", antwortete ich ihm lächelnd und setzt mich ebenfalls auf und griff nach meinem Morgenmantel, der an seinem Platz lag und ich aufstehen konnte. Aus Müdigkeit und wegen meiner Kopfschmerzen hatte ich mir lediglich eins von Hans Shirts, Unterwäsche und eine Hose von mir die auf dem Boden herumlag angezogen. Nie wieder würde Alkohol trinken schwor ich mir in diesem Moment und ging in die Küche, während mein Freund mir folgte. Eigentlich wollte ich nur eine Schmerztablette nehmen und mich dann frisch machen, jedoch stand Hobbs zusammen mit allen anderen in der Küche. Alle sahen mich entgeistert an. "Aki, keine Zeit zum herumstehen und Kater haben, wir müssen los.", meinte Mia und schon war ich mit Han im Zimmer verschwunden und packte meinen Koffer. Keine 10 Minuten später waren alle fertig und die Reise konnte beginnen.
Am Flugplatz auf dem ein Privatjet für uns stand warteten Tej und Roman, die letzten beiden Mitglieder der Crew, die ich noch nicht kannte. Das Gepäck wurde verladen und alle stiegen in das Flugzeug ein. Roman und Tej waren mir sofort sympathisch. Wir waren schon hoch oben in der Luft als Hobbs aufstand und anfing zu sprechen:" Wir fliegen jetzt nach Japan, dort lebt ihr in einem unscheinbaren Haus, das zugleich auch als Treffpunkt gilt. Warum? Das werdet ihr noch erfahren. Jedem von euch wird ein Auto, das über verschiedene Besonderheiten, wie kugelsicheres Glas, verstärkte Karosserie und Peilsender verfügt. Jeder von euch wird zudem mit kleinen Gegenständen in denen Peilsender stecken ausgestattet. Das ist für den Fall, sollte jemand verschwinden." Jeder bekam von Kaori eine Akte ausgehändigt die wir lesen sollten. Doch was ich in der Akte entdeckte zog mir noch ein weiteres Mal den Boden unter den Füßen weg. Darin befanden sich Bilder von Victor, Ray und Jayden. Auch das Bild einer dunkelhaarigen Frau, die wie mir Brian, welcher gegenüber von mir saß, Letty hieß und die Freundin meines großen Bruders war. Victor und Ray, die beiden Menschen, denen ich am meisten vertraut hatte standen nun gegen mich. Doch warum, das war mir nicht klar. Hatten sie mich all die Jahre nicht leiden können? Gaukelten sie mir nur etwas vor und Taten sich dann mit Jayden zusammen? Ich durfte das Ganze nicht so nah an mich heranlassen, denn es würde mich kaputt machen.
Nun setzte Kaori zum Reden an:" Die erste Mission ist schon morgen Abend. Es handelt sich dabei um einen sehr gehobenen Ball, auf dem viele Prominente aus allen Teilen der Welt erwartet werden. Aber es werden sich dort auch eine Leute aufhalten, die einigen Dreck am stecken haben. Ihr sollt an diesem Abend Informationen sammeln und auch über Jayden, der sich dort aufhalten wird. Für diesen Abend bekommt ihr morgen zum passenden Zeitpunkt die passende Ausrüstung ausgehändigt und auch angemessene Kleidung für diese Art von Veranstaltung. " Ein einstimmiges Nicken aller bestätigte es. Der Flug dauerte lange und ich hatte die meiste Zeit geschlafen, denn die Müdigkeit zerrte sehr an mir. Das Flugzeug war gelandet und ich hatte Mühe noch wach zu bleiben bis wir in der Lagerhalle mit der Besprechung fertig waren und mit unseren Autos dann zum Haus fahren konnten, welches eine halbe Stunde entfernt war. Dort angekommen beschlagnahmte ich sofort das schönste Zimmer, welches einen tollen Ausblick auf Tokyo hatte und legte mich ins Bett um zu schlafen. Das Einzige was ich noch bemerkte war, wie mich jemand zu mir legte und mich zudeckte. Auch leises gemurmel vernahm ich und in diesem Moment wusste ich noch nicht, dass das Zimmer eine schlechte Wahl in Sachen Zweisamkeit war.
Der nächste Morgen war schneller angebrochen als mir lieb war und ich kuschelte mich, als ich schon etwas aufgewacht war, noch einmal an Han. Eigentlich wollte ich noch einmal vor mich hindösen, jedoch wachte ich durch das Schnarchen von jemandem auf, der offensichtlich nicht Han war. Wiederwillig hob ich den Kopf und sah mich im halbdunklen Zimmer um. Denn das Zimmer hatte nur Vorhänge und keine Jalousien, wie ich es eigentlich gewohnt war. Mit zusammengekniffenen Augen ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen in dem sich ein großer weißer Schrank rechts neben dem großen Bett befand. Dann fiel mir die halboffene Tür zum Badezimmer, welches zu dem Raum gehörte auf und auch der Fernseher der auf einer schwarzen Kommode gegenüber des Bettes stand fiel mir auf. Das Fenster war links neben dem großen Flachbildschirm und an der linken Wand, welche über eine Balkontür verfügte stand ein schwarzes Schlafsofa, von dem die Quelle des Schnarchens ausging. Denn niemand geringeres als mein Bruder Dom hatte dort seinen Schlafplatz gefunden. Leise seufzte ich, war aber froh, dass es nur er war und keiner von den anderen Jungs. Han schlief noch, weshalb ich mich nach einem Blick auf die Uhr entschied aufzustehen und nachzusehen, ob schon jemand wach war.

Nachdem ich meinen Morgenmantel angezogen hatte ging ich in die Küche. Im ganzen Haus war es noch still. Zu meiner Verwunderung saß Kaori, die Kollegin von Agent Hobbs in der Küche und las allerlei Akten. Um sie nicht zu stören ging ich leise zum Wasserkocher und setzte mir Teewasser auf, denn Kaffee trank ich nur sehr selten. "Guten Morgen", hörte ich Kaori mit kalter Stimme sagen. Sie war mir schon am Anfang etwas suspekt vorgekommen, denn sie war skrupellos und zeigte nicht eine einzige Gefühlsregung. "Guten Morgen", antwortete ich und schenkte ihr ein kleines Lächeln, denn ich hatte die Hoffnung, dass sie vielleicht irgendwann einmal wenigstens für einen kurzen Moment lächeln würde. Aber so waren Agenten nun mal. Das wusste ich von Brian. Ich goss das heiße Wasser in meine Tasse und suchte nach Zutaten für Frühstück. "Für diese Mission müsst ihr gut vorbereitet sein Akina. Denn du bist nicht sicher, zu keinem Zeitpunkt. Jayden könnte dich jeden Moment schnappen und mit dir verschwinden.", was Kaori da sagte stimmte. "Zudem kann es auch sein, dass wir nicht lange hier sein werden. Sicherlich führt uns die Reise weiter nach der Veranstaltung heute Abend.", ich konnte nur nicken. "Und übrigens", fügte sie noch hinzu. "Es ist eine schlechte Entscheidung dich solchen Sachen hinzugeben in dieser Lage. Stell dir nur mal vor was passieren könnte." Der wachsame Blick der jungen Agentin war auf meinen Hals gefallen, welcher noch immer von Knutschflecken geziert war. Auch in diesem Punkt hatte sie recht. Denn in dieser misslichen Lage schwanger werden war nun wirklich nicht gut. Doch da war ein wichtiges Detail das ich vergessen hatte von der einen Nacht. Ein Detail das über unglaublich viel entscheiden würde...

Sing mir das Lied von der Freiheit<fin>Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt