bring sie nach Hause..

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Die junge Ermittlerin stand nun auf dem Balkon, doch hatten die beiden sie nicht bemerkt. Ihr habt gute Arbeit geleistet. Nun hatte sich Dom umgedreht und sah sie wutentbrannt an. Sie wusste genau was er nun dachte. Doch sie konnte ja nicht geahnt haben, dass das passieren würde. Für einen kurzen Moment schwiegen die drei, bis Kaori zu reden ansetzte. "Die Ermittlungen laufen so schnell es nur geht. Das nächste was bevorsteht ist ein Driftrennen. Aber erst wenn es Akina wieder besser geht. Das hat jetzt oberste Priorität.", ihr Blick fiel auf Han. "Pass gut auf sie auf.", nun sah man in dem Blick der Agentin Trauer aufblitzen, doch wieso das so war wusste Han nicht. Wie hätte er es auch wissen sollen? Kaori drehte sich um und wollte gerade gehen, als sie leise sagte:" Lass sie nicht alleine... Nicht so wie bei mir. Ihr seid die letzten die sie retten könnt. Holt sie aus dieser Dunkelheit, damit sie nicht so wird wie ich.", zum Ende hin hatte man genau gehört, dass sie weinte. Jedoch war die kleine Japanerin bereits verschwunden. Die beiden Jungs sahen sich an. "Geh du zu Aki. Ich gehe Kaori suchen." So trennte sich der Weg der beiden und Han saß nun bei Akina, welche ihn ansah, ihre Augen waren glasig, ihr Blick leer. Sie wirkte nahezu geisterhaft und sprach kein einziges Wort.

Dom hatte das ganze Haus nach Kaori abgesucht und sie schließlich draußen im Garten gefunden. Sie saß auf einem der Gartenstühle und sah in die Ferne. Noch immer liefen ihr Tränen übers Gesicht und sie konnte sich einfach nicht beruhigen. Egal wie sehr sie es versuchte. Er setzte sich zu ihr. Kaori wischte ihre Tränen weg und beruhigte sich langsam. Sie hasste es wenn jemand sah, wie es ihr wirklich ging. Für einen kurzen Moment herrschte absolute Stille. "Du bist nicht alleine Kaori.", sagte Dom und sah die junge Frau an. "Doch bin ich. Was weißt du schon. Aber woher solltest du auch wissen, dass meine Eltern beide gestorben sind wegen diesem Jayden und seiner Bande. Woher solltest du auch wissen, dass alle meine Freunde sich gegen mich gerichtet haben? Und woher solltest du wissen, dass mir das selbe wiederfahren ist wie Aki", presste die Japanerin unter Tränen heraus. Akinas Bruder umarmte die junge Frau in diesem Moment einfach. Denn manchmal sind Worte einfach zu viel. "Kaori.. Lass diese Menschen hinter dir, du bist eine hervorragene Ermittlerin und bist vermutlich ein besserer Boss als dein Boss! Also. Mach dir keine Gedanken darüber und ganz ehrlich, du bist wirklich nicht alleine. Wir sind alle da und helfen dir wenn du Hilfe brauchst. Dafür ist Familie da." Nun konnte Kaori nicht anders und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen während sie ihre Tränen wegwischte.

Und so vergingen die Wochen, Kaori wurde immer mehr ein Teil der Familie und verstand sich immer besser mit allen. Vor allem Roman nahm sie oft auf die Schippe und hatte Spaß daran. Akina jedoch ging es nicht gut, sie kapselte sich sehr ab und aß kaum noch etwas, ihre Gesundheit hatte sich rapide verschlechtert und gesprochen hatte sie nicht mehr. Es wirkte als wäre jegliche Lebensfreude aus ihr gewichen. Über Witze konnte sie nicht mehr lachen, nicht einmal ein Lächeln brachte sie zu stande und auch wenn Mia vorschlug etwas zu unternehmen schüttelte Akina nur den Kopf. Alle waren ratlos, hatten doch schon so viel versucht um die alte Akina wiederzubekommen, aber nichts brachte etwas. "Julia, komm her.", sagte Dom und sah seine Schwester an. Doch warum hatte er sie Julia genannt. Angesprochene ging zu ihm und er umarmte sie einfach. Nur Han, Mia und Brian saßen auf dem Sofa. "Hör zu, gib nicht auf. Bitte Ju, kämpfe weiter, ich kann dich so nicht sehen. Du bist so unglaublich stark und wir wollen dir helfen.", er sah sie an, sah ihr direkt in die Augen und bemerkte, wie ihr die Tränen über das Gesicht liefen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen umarmte er sie fest und ließ sie nicht los, denn manchmal war eine Umarmung mehr wert als Tausend worte es hätten sein können. "Fahr mit Han nach Hause und ruh dich da aus." "Ja..", murmelte Akina leise und ihr Bruder ließ sie los. Akina sah alle an und sagte dann:" Ich danke euch, dass ihr für mich da wart und auf mich aufgepasst habt.", das ganze wurde zu einer Gruppenumarmung. Nach kurzer Zeit löste sich das Geschehen auf und Akina umramte Han, der die ganzen Wochen bei ihr gewesen war fest. Sie ließ ihn nicht mehr los und weinte einfach. Es tat ihr leid, dass sie so gewesen war, obwohl sie nicht dafür gekonnt hatte. Er erwiederte die Umarmung und streichelte sie. "Hör auf zu weinen Aki, das steht dir nicht wenn du so traurig bist." Langsam beruhigte sie sich und atmete einen Moment durch.

"Ruht euch die nächsten Tage aus, in einer Woche geht es zu einem Rennen. Einem Rennen, dass über vieles entscheiden wird.", sagte Kaori und alle nickten.

Ich war nun mit Han wieder nach Hause gefahren und saß auf dem Sofa. Er hielt mir einen Teller mit Essen hin, welches innerhalb kurzer Zeit verschwunden war, denn mein Hunger war wieder zurückgekehrt. Ganze zwei Portionen hatte ich gegessen und lag nun auf der Couch. Han schmunzelte nur und ließ mich einfach. Er wusste, was ich durchmachen musste und war auch heilfroh, dass es mir wieder gut ging und ich keine Folgen davon trug. Doch durch ein ganz entscheidendes, kleines Detail war es Hobbs und Kaori gelungen Victor und Jaydens Spur zu folgen. Denn als ich mich versuchte zu wehren, hatte ich ihm einem meiner Ohrringe gegen seinen ausgetauscht. Denn was ich bis jetzt nicht erwähnt hatte, dass er ein Piercing am linken Ohr trug, was ein kleiner schwarzer Kristall war. Es fiel also nicht auf, da mein Ohrring eine kleine schwarze Kugel war. "Warum hat Dom dich Julia genannt?", fragte Han. Ich antwortete:" Mein richtiger Name ist Julia und nicht Akina. Sie haben meine Namen vertauscht und ich war praktisch unbekannt. Wenn ich jetzt recht nachdenke haben meine "Eltern" sehr viel mit den Eltern von Jayden verbracht. " Ich konnte nur den Kopf schütteln. Mein halbes Leben war eine Lüge. Eine Lüge die von den Menschen, denen ich am meisten vertraute. Ganz nach dem Motto, Verrat kommt schließlich immer aus den eigenen Reihen. Doch nun war die Zeit. Die Zeit in der meine Vergangenheit mich endgültig eingeholt hatte.

Sing mir das Lied von der Freiheit<fin>Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt