Kapitel 1

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Die ersten Sonnenstrahlen schienen in Shikamaru's Gesicht, normalerweise sorgten sie täglich dafür das er ganz ohne seinen Wecker stellen zu müssen aufwachte. Er mochte es, denn das helle strahlen der morgendlichen Sonne war viel angenehmer als von einem nervtötenden Klingeln geweckt zu werden. Doch in letzter Zeit wachte er noch vor dem Sonnenaufgang auf, lag eine gefühlte Ewigkeit wach und grübelte vor sich hin.
Er setzte sich auf, rieb sich den Schlaf aus den Augen und streckte sich als es plötzlich leise klopfte.

„Shikamaru?", flüsterte eine sehr vertraute Frauenstimme „bist du schon wach?".
„Was will Ino denn schon so früh hier?", dachte er, stand auf, öffnete seine Zimmertür und lächelte sie an.
„Sehr gut", sagte sie nur und drückte ihm seine Schuhe in die Hand.
„Was soll ich denn jetzt schon mit denen?", gähnte er „Was willst du so früh überhaupt hier".
„Ich muss einen Blick auf ein paar Informationen in der Bibliothek werfen", lächelte sie „Und du warst scheinbar bis spät in die Nacht dort und hast abgeschlossen, checkst du es?"
„Du brauchst also nur den Schlüssel", seufzte Shikamaru, ging zu seiner Jacke, holte dort den Schlüssel heraus und drückte ihr diesen in die Hand „dafür muss ich doch nicht extra mitkommen, ich muss erst noch duschen, brauchen einen Kaffee und muss ein paar Dokumente abholen".
„Ach komm schon", grinste die Blondine „es ist so langweilig wenn man ganz alleine ist, ich kann dir unterwegs auch einen Kaffee kaufen".
„Ino? dir ist schon bewusst das du dort zum arbeiten hingehst und nicht zum Vergnügen?", grinste Shikamaru „Ich habe keine Lust mich jetzt zu hetzen".
„Du musst dort doch sowieso noch eine Menge abarbeiten und wenn du das früher erledigst kannst du ja auch schon eher Schluss machen und hast einen freien Nachmittag, also bitte bitte begleite mich", flehte sie fast schon „wenn du willst kaufe ich dir auch unterwegs etwas zum Frühstück".
„Bei Choji hätte die Nummer mit dem gratis Frühstück sofort gezogen", schmunzelte er „aber ich kenn dich, du wirst nicht locker lassen, lass mich schnell duschen und dann können wir los".
„Geht doch", grinste Ino triumphiert „dann hop hop ab ins Bad".
„Hetz mich nicht, so viel Stress am morgen kann ich gar nicht ab", seufzte Shikamaru und nahm seine Klamotten „warte hier und schnüffel nicht in meinen Sachen herum".
„Das würde ich doch niemals machen", lachte sie und sah ihm nach als er den Flur entlang in Richtung Badezimmer ging und in diesem verschwand.
Nach kurzer Zeit kam Shikamaru wieder zurück, „Wir können los", lächelte er und machte sich einen Zopf „aber fang bloß nicht an mich zu nerven".
„Keine Sorge", versprach Ino „Ich werde einfach nur schweigend neben dir gehen, weiß doch das man dich vor dem ersten Kaffee eigentlich nicht ansprechen sollte".
„Aktuell zumindest", bestätige er „ständig nur irgendwelche Dokumente durchlesen, ordnen oder irgendwas eintragen...das ist sowas von ermüdent".
„Tja, du hast dir den Job ausgesucht", sagte Ino und klopfte ihm auf die Schulter „dann lass uns mal los gehen".

Die Blondine ging nach draußen, dicht gefolgt von Shikamaru der sich noch schnell einen Stapel Unterlagen gegriffen hatte.
„Das musst du heute alles erledigt haben?", fragte Ino nach „sieht ja schon nach einer menge Arbeit aus, da hätte ich gar keine Lust drauf".
„Eh nein, das sind nur die Sachen die ich mir gestern geliehen und noch etwas zuhause überarbeitet habe", seufzte er und ging langsam los „wäre mal schön einen Tag nur so wenig zu tun zu haben, aber zum Glück bin ich bald mit allem durch und kann mich neuen Aufgaben widmen".
„Also von der einen in die andere Arbeit stürzen", schmunzelte sie und ging neben ihm „hätte nicht gedacht das du das so ernst nimmst und so konsequent ohne großes gemecker durchziehst".
„Wie du vorhin schon sagtest, es ist mein Job", sagte Shikamaru leicht genervt „ich bin nicht mehr der Junge von damals, wir sind jetzt erwachsen, du solltest dir vielleicht auch mal darüber Gedanken machen und deine Karriere vorrantreiben".
Auf diesen Satz antwortete Ino nicht und ging schmollend einen Schritt langsamer.
„Hoffentlich hält sie sich jetzt an das Mund halten", dachte Shikamaru und sah in den Himmel „schade, es sieht heute nach Regen aus".

Der Weg zur Arbeit war eines seiner liebsten Momente die er am Tag erlebte, es war noch so früh das kaum einer auf der Straße war und fast komplette Stille herrschte und er dabei immer noch ein paar Minuten entspannen konnte bevor er sich in den stressigen Arbeitstag stürzen musste.
Heute aber war sein Weg alles andere als entspannend, er war sogar eher angespannt, schließlich musste er damit rechnen das Ino wieder irgendeinen dummen Spruch bringt und er diesen dann Kontern musste.
Zu seinem Überraschen kam es aber gar nicht dazu denn sie hielt ausnahmsweise wirklich mal ihren Mund, bis auf einmal aber da verkündete Ino nur das sie den Kaffee doch erst etwas später holen würde.
„Endlich sind wir da", kam dann von ihr als sie die Treppenstufen zur Bibliothek herauf gingen „das wäre mir zu weit, da kommt man ja schon fast verschwitzt an".
„So weit war es jetzt nun auch nicht", sagte Shikamaru „man merkt das du dich in letzter Zeit kaum aus dem Blumenladen bewegt hast".
„So ein Quatsch, meine Mutter brauchte einfach...hey ich brauch mich gar nicht rechtfertigen", zickte die blonde, blieb plötzlich stehen und deute unauffällig auf eine junge Frau die auf den letzten Stufen zur Bibliothek saß „da scheint ja schon jemand zu warten, kennst du sie?".
„Nein, keine Ahnung wer das ist ich kenn doch nicht jeden", log Shikamaru denn eigentlich kannte er sie gut. Er wusste zwar weder ihren Namen noch hatte er jemals ein Wort mit ihr gewechselt geschweige denn überhaupt mal ihre Stimme gehört und dennoch war sie es die dafür Verantwortlich war das er früher wach wurde und vor sich hin grübeln musste.

If I ever get the nerve to say hello... || Shikamaru x Oc || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt