If I ever get the nerve to say hello... || Shikamaru x Oc || ✔️

Kapitel 26

Miharu schwieg für ein paar Sekunden und sah ihn dann ernst an. „Das hier ist eine Szene für mein Buch und nicht irgendein Schreibversuch wie damals im Café", meinte sie „das muss ich ernster nehmen". „Na, wenn du meinst, aber dann löscher mich nicht mit Fragen", sagte Shikamaru, ehrlicherweise hielt er gar nichts davon, er war sich sogar sehr sicher, dass es absolut der falsche Ansatz war und verstand Miharu nicht. Er fand sowieso, dass sie heute etwas anders wirkte als sonst. „Also gut, beantwortest du mir trotzdem meine Frage?", hakte sie nach und sah wieder in ihr Notizbuch „wie sehe ich aus? mach mir mal ein Kompliment". „Er wirkt sehr oberflächlich, also würde er sicherlich nichts Tiefsinniges sagen, nur dass du gut aussiehst, dir dein Kleid steht und du eine süße Frisur hast", ging Shikamaru von aus „und ich soll das hier jetzt probieren und dir meine Meinung sagen?". „Gut erkannt", sagte Miharu und hielt im wieder das Onigiri hin „bin gespannt was du sagst". Er nahm es an sich und probierte es, es schmeckte scheußlich, der Reis war viel zu salzig und die Füllung schmeckte ungewöhnlich scharf. Am liebsten hätte er es sofort ausgespuckt, aber schluckte es aus Respekt herunter. „Schmeckt gut", sagte er, um sie und ihre Kochkünste nicht zu kränken „ungewöhnlich, aber gut". Miharu sah ihn mit einem süßen Lächeln an, das veranlasste ihn dazu noch mehr davon zu essen, sie schien sich schließlich wirklich über seine Reaktion zu freuen. „Du brauchst mich nicht anzulügen", meinte Miharu „sei ruhig ehrlich zu mir". „Hm, was? Dann bist du dir also bewusst, dass du nicht kochen kannst?", fragte Shikamaru, es fiel ihm aber sehr schwer überhaupt ein paar Worte herauszubringen „hast du etwas zu trinken dabei? Die Schärfe breitet sich immer mehr aus". „Oh, ich kann sehr wohl kochen, und das sogar recht gut würde ich behaupten", erzählte sie trocken und reichte ihm eine Flasche Wasser „mein Charakter aber nicht". Er trank fast die ganze Flasche leer, bis ihm einfiel, dass Wasser nicht gerade hilfreich gegen Schärfe ist. „Das geht zu weit", meinte Shikamaru der sichtlich mit der schärfe zu kämpfen hatte „das hättest du nicht machen brauchen, ich hätte auch so sagen können, wie ich reagiert hätte, wenn sie scharf und versalzen sind". „Scharf? Ja, da ist die schärfste Chili weit und breit drin", sagte Miharu und machte sich Notizen „bist du jetzt sauer auf mich? Hab ich dich jetzt irgendwie verletzt?". „Hör auf, sei einfach leise", brachte Shikamaru heraus, er öffnete den Picknickkorb und fand zu seiner Erleichterung auch ein Päckchen Milch und trank es sofort leer. Er seufzte und warf noch einen Blick in den Korb, er hatte dort nämlich etwas gesehen. Shikamaru nahm ein Buch heraus, dort stand »Rohfassung« drauf und schien der angefangene Roman von Miharu zu sein. „Wieso hast du das denn dabei?", hakte er nach, „willst du hier im Park weiterschreiben?". „Nee, brauche ich auch nicht", sagte sie und grinste breit, sie öffnete eine Seite und hielt sie ihm hin. Zu lesen war genau dieses Date im Park, einwandfrei und realistisch aufgeschrieben, nur dass die Onigiri in ihrer Geschichte nicht scharf, sondern super lecker waren. „Was hat das du bedeuten?", fragte Shikamaru nach, er verstand gerade gar nichts mehr „du hast diese Szene ja schon fertig geschrieben und die ist völlig anders". „Natürlich, ich kann eben auch eine Lügnerin sein und ich wollte dich gerne leiden sehen", sagte Miharu, stand auf und streckte sich „heute ist so schönes Wetter, da brauche ich ja keine Angst zu haben, dass mein Roman nass wird". Jetzt ging Shikamaru ein Licht auf. Sie wusste es, er konnte sich zwar nicht erklären, woher, aber sie schien bereits von seinem Geheimnis zu wissen. Er stand auf und sah sie entsetzt an. „Du weißt es...", brachte er heraus, „es tut mir...". „Sag kein Wort, es interessiert mich nicht", sagte Miharu, sie packte schnell alles zusammen und sah ihn dann wütend an „ich hätte nicht gedacht, dass ich mich in einem Menschen so täuschen kann, ich verabscheue Lügner und damit auch dich". Sie nahm den Korb, warf ihm noch einen bösen Blick zu und machte einen wütenden Abgang.