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POV Iwaizumi
Nach diesem Abend, verging das Schuljahr ungewöhnlich schnell. Wir Drittklässler traten aus dem Volleyballclub aus und dann kamen schon die Abschlussprüfungen. Und nebenbei verbrachten Toru und ich so viel Zeit miteinander, wie es nur irgendwie möglich war. Drei verdammte Jahre würde ich ihn nicht sehen können. Nach außen hin, ließ ich das nicht so an mich heran, aber innerlich erfüllte mich der Gedanke daran mit Traurigkeit.
Und dann war er da, unser letzter gemeinsamer Abend. Wir saßen auf der Couch und guckten irgendeinen Film. Shittykawa lag auf meinem Bauch und meine Hände auf seinem Rücken. "Ich hab Angst, Iwa..." Murmelte er da plötzlich und ich sah zu ihm runter. "Wo vor?" Fragte ich. "Vor allem. Argentinien, der Uni -Was wenn ich nicht gut genug bin?" Sagte er und krallte sich in mein T-Shirt. Ich boxte ihn unsanft in die Seite. "Hör auf zu jammern Shittykawa! Du wirst das toll machen!" Ging ich ihn an. Er sah mich vorwurfsvoll an. "Iwa-Chan!! Was soll das! Ich dachte du redest mir jetzt lieb zu" Beschwerte er sich bei mir. "Sei still! Du hast dich in mich verliebt, weil ich bin, wie ich bin! Wenn du ein Weichei suchst, dann geh zu jemand anderem!" Erwiederte ich kalt. "Aber manchmal, da bist du-" Warnend funkelte ich ihn an. "Ich bin immer so!" Sagte ich stur, auch wenn wir beide wussten, dass das nur die halbe Wahrheit war. "Und jetzt halt die Klappe, ich will den Film sehen." Toru sah mich beleidigt an, ließ es sich aber nicht nehmen, sich wieder an mich zu kuscheln. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich ihn. Er schien sich wieder beruhigt zu haben... Oder er dachte wenigstens an was anderes. Der Film war bald zu Ende und Oikawa in meinen Armen eingeschlafen. Ich seufze leise und legte meine Arme um ihn, bevor ich ihn hoch nahm und nach oben trug. Sanft legte ich ihn in seinem Bett ab und kuschelte mich dann zu ihm unter die Bettdecke. Sein vertrauter Duft beruhigte mich und lächelnd schlief auch ich ein.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker sehr früh. Um 4:00 Uhr um genau zu sein. Knurrend wachte ich auf und legte mich quer über Oikawa, um den Handywecker auszuschalten. "Shittykawa! Steh auf!" Brummte ich und rüttelte ihn wach. "Noch fünf Minuten Iwa-Chan..." Murmelte er schlaftrunken. Gähnend schob ich ihn aus dem Bett, so daß er auf den Boden fiel. "Du fliegst heute nach Argentinien, steh gefälligst auf!" Knurrte ich ihn morgenmufflig an. Toru stöhnte erst müde und war dann mit einem Schlag hellwach. "Ich fliege heute! Oh mein Gott! Ich muss mich beeilen!" Panisch rannte er ins Bad. Ich seufzte und trottete ihm nach. Er war bereits am Zähneputzen, als ich das Bad betrat. Müde schlang ich meine Arme von hinten um seinen Bauch und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. "Du fliegst erst in vier Stunden und wir brauchen 1 Stunde bis wir am Flughafen sind. Du hast also entspannte zwei Stunden Zeit." Oikawa lächelte belustigt. "Iwa, wenn mein Flug erst in vier Stunden geht, habe ich noch drei Stunden Zeit." Sagte er liebevoll. Ich war wieder kurz vorm Einschlafen. "Du musst noch einchecken und den ganzen Kram. Deshalb hast du nur zwei Stunden." Brummte ich.

POV Oikawa
Was würde ich nur ohne Iwa machen? Sanft strich ich ihm über den Kopf und als ich fertig war, drehte ich mich zu ihm um. Lächelnd drückte ich meine Lippen auf seine. Da war es wieder, dieses vertraute Kribbeln, wie bei jedem Mal, wenn ich Iwa küsste. Ich genoss dieses Gefühl in vollen Zügen. "Lass uns frühstücken gehen." Sagte ich leise und zog ihn mit mir runter in die Küche. Er tapste mir hinterher und ließ sich auf die Couch fallen. Ich machte Frühstück und als ich ins Wohnzimmer kam, war mein Freund schon wieder eingeschlafen. Ich zückte sofort mein Handy und schoss ein Bild von ihm. Sanft weckte ich ihn auf und begann dann zu essen. Ich war unglaublich hibbelig und nervös. Irgendwann schnaubte Iwa genervt. "Meine Güte beruhig dich! Es wird alles gut gehen!" Murrte er. Nach dem Frühstück lief ich hoch in mein Zimmer. Zum gefühlt 1000sten Mal, kontrollierte ich, ob ich auch wirklich alles eingepackt hatte.
Und dann war die Zeit gekommen. Iwas Mutter kam, um uns abzuholen und zum Flughafen zu bringen. "Danke, dass du uns hinfährst Mama..." Sagte Iwa und umarmte sie liebevoll. "Aber klar doch." Sie kam auf mich zu und schloss mich herzlich in die Arme. Ich erwiderte die Umarmung und schloss kurz die Augen. Sie hatte den Gleichen, vertrauten Geruch an sich wie ihr Sohn. Ich lächelte. "Es wird alles gut mein Lieber!" Flüsterte sie und küsste mich auf die Wange. Dankbar sah ich sie an. "Okay okay lasst uns los!" Sagte  Frau Iwaizumi dann und scheuchte uns ins Auto. Wir verstauten meine Koffer und stiegen selbst auf die Rückbank. Ich nahm Iwas Hand und klammerte mich an sie. 3 Jahre lang, würde ich ihn nach heute nicht mehr bei mir haben können. Bei diesem Gedanken wurde ich sehr still. Ich sah zu meinem Freund und blinzelte überrascht. Er starrte zu Boden und ich glaubte in seinem Blick Traurigkeit zu erkennen. Ich rückte näher an ihn heran. Die Fahrt zum Flughafen erschien mir viel zu kurz. Dort angekommen, verabschiedete ich mich von Frau Iwaizumi. "Ach Toru mein Schatz, pass gut auf dich auf und melde dich, wenn du angekommen bist, ja? Und wenn irgendwas ist, ruf uns jederzeit an, auch wenn es bei uns mitten in der Nacht ist! Wir sind immer für dich da." Sagte sie und drückte mich fest. Als ich mich von ihr löste, standen Tränen in ihren Augen. Ich lächelte ihr zu. "Vielen lieben Dank, für alles!" Flüsterte ich und lief dann mit meinem Freund in das Innere des Gebäudes. Ich checkte ein und setzte mich dann mit Iwa in den Wartebereich. Mein Herz schlug schneller und ich drückte seine Hand etwas fester. "Ich hab was für dich..." Murmelte Iwa dann und holte mich aus meiner Trance zurück. "Hier." Sagte er und gab mir einen kleinen Schlüsselanhänger. "Was? Woher hast du den?" Fragte ich verblüfft. Der Anhänger war eigentlich nicht besonders hübsch. Es war eine bemalte Holzkugel mit einem Ring zum Aufhängen. Wir hatten das mal als Kinder gemacht und sie als Volleybälle angemalt. "Warte Mal. Meiner ist damals kaputt gegangen... Ist das dann..." Er lächelte etwas. "Ja, das ist meiner." Sagte er. Ich fiel ihm um seinen Hals. "Danke." Flüsterte ich.
Plötzlich kam eine Ansage. Die Ansage für meinen Flug.
Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde stehen bleiben. Jetzt musste ich ihn verlassen. Iwa sah mich bedrückt an. Dann zog er mich zu sich und küsste mich. Ich legte all meine Liebe für ihn in diesen Kuss. Viel zu schnell lösten wir uns wieder von einander. "Wir telefonieren so oft es geht, ja? Und wir schreiben? Und du kommst mich besuchen?" Fragte ich und schniefte. Iwa lächelte und nickte. Dann nahm er meine Hände in seine und lehnte seine Stirn gegen meine. "Versprich mir dir nicht selbst weh zu tun und überanstreng dich nicht. Und wenn irgendwas los ist, sag einfach Bescheid... Versprich es mir!" Murmelte er ernst. Ich nickte leicht. "Versprochen." Hauchte ich, bevor ich Iwa-Chan ein letztes Mal liebevoll küsste und dann in den Flieger stieg.
Na dann los! Auf nach Argentinien!

Oikawa x IwaizumiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt