Kapitel 26

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Valentinstag. Sicher gibt es Menschen die diesen Tag mögen, die, die in einer glücklichen Beziehung sind. Doch es gibt sicherlich einige mehr, die diesen Tag nicht mögen. Hauptsächlich Singles oder Menschen die unglücklich verliebt sind. Manche Menschen verbringen auch einfach Valentinstag mit Freunden oder der Familie, auf die Option würde ich auch gerne zurückgreifen. Ich würde sogar lieber alleine auf der Couch sitzen, Eis essen und irgendeinen schnulzigen Liebesfilm gucken, als heute Abend auf eine Houseparty zu gehen. Vor allem, weil ich den Gastgeber nicht kenne und auch keinen anderen außer Blaine und da dieser in der Vergangenheit nicht immer vertrauenswürdig war, hatte ich Angst vor dieser Nacht.Vielleicht schleppt und Sebastian auch zu einer Party auf der nur Homophoben sind und wir werden dort Tod geprügelt. Wer weiß das schon...

Ich stehe jedenfalls gerade vor meinem Haus und warte darauf dass Blaine mich abholt. Ich habe eine enge Jeans an, einen grauen Pulli und schwarze Sneaker, die mir mein Vater irgendwann mal gekauft hatte. Das ist nicht wirklich mein Stil, aber manchmal muss man nicht auffallen.

Kurz darauf fährt Blaine auf seine Motorrad vor, zieht den Helm ab und schaut mich an. "Hey Schnubbi." Er lächelt und ich tue es auch. Ich gehe auf ihn zu. "Wenn du besoffen bist fahre ich aber nicht mehr mit dir auf den Ding!" Er hält mir den Helm hin. "Wenn du selbst besoffen bist, interessiert dich das nicht mehr so sehr,glaub mir." Ich nehme den Helm entgegen. "Ich trinke kein Alkohol." Ich ziehe den Helm auf. "Und wenn schon. Wenn wir voll sind, lassen wir die Maschine einfach irgendwo stehen und laufen Heim." Ich nicke, setzte mich aufs Motorrad, halte mich fest und Blaine fährt los.

Die fahrt vergeht im im Flug und Blaine hält vor einem großen Haus. Man hört schon die Musik und man sieht durch die Fenster die grellen Lichter und die vielen Menschen. Als ich abgestiegen bin, stellt Blaine das Motorrad sicher ab und wir betreten das Haus. Es ist unglaublich heiß im Haus und ich habe das Gefühl mein Trommelfell platzt. Nicht nur wegen der scheiß lauten Musik, sondern auch wegen den Menschen die rumschreien. In der Luft liegt der Geruch von Alkohol und Schweiß.

Wir kämpfen uns durch die tanzende Menge zu einem Ort, wo es nicht ganz so voll ist und kurz darauf taucht Sebastian auf. "Hey ihr süßen. Da seid ihr ja!" Er hatte offensichtlich schon ein paar Getränke, denn er würde mich sicher nie süß nennen. ´"Ihr wollt sicher etwas trinken!" Bevor er eine Antwort bekommt, zieht er uns mit zu einer Sitz ecke, wo bereits zwei Menschen sitzen. Er stellt sie uns als Marik und Eric vor. Während Sebastian uns Getränke besorgt, unterhalten wir uns ein bisschen mit ihnen. Wir finden heraus, dass es die Party von Marik ist und das Haus seinem Stiefvater gehört, den er nicht sonderlich leiden kann. Ich bin mir sicher, dass sein Stiefvater ihn nach dieser Party auch nicht sonderlich mögen wird, denn es wird auf eine Menge Chaos hinauslaufen.

Sebastian kommt zurück, drückt uns die Getränke in die Hand und schmeißt sich neben uns aufs Sofa. Während Blaine schon einen Schluck nimmt, versuche ich herauszufinden was sich in dem Glas befindet, jedenfalls riecht es sehr streng nach Alkohol. Als ich vom Glas hoch zu den anderen schaue, merke ich dass sie mich verwirrt anschauen. Haben die noch nie ein Weichei gesehen dass noch nie Alkohol getrunken hat? Ich lächele leicht und nippe leicht an dem Getränk. Ich könnte kotzen, doch um mir nichts anmerken zu lassen, trinke ich das Glas leer. Ich dachte es wäre vorbei und ich habe mir schon geschworen nie wieder Alkohol anzufassen, doch Sebastian drückt mir ein weiteres Glas in die Hand und wieder trinke ich ihn aus. Ich merke schon wie es sich in meinem ganzen Körper verteilt. Ich schaue rüber zu Blaine, der nicht mal halb so schlimm aussieht, wie ich mich gerade fühle und er hatte schon 2 Drinks mehr. Jedes Mal wenn ich ein Glas leer hatte, betete ich, dass es jetzt aufhören würde und jedes Mal, als ich ein weiteren Drink trinken sollte, erinnerte ich mich, dass Gott mich hasst.

Einige Stunden und Drinks und Tanzeinlagen später sitzen wir wieder auf dem Sofa und reden und lachen und trinken. Eric, der kurz weg war kommt gerade mit einer Zigarette zurück, als er näher kommt, sehe ich, dass es wohl keine Zigarette ist, sondern ein Joint oder so. Er bietet uns sie zwar an, doch wir lehnen ab. Einige würden wohl sagen: "geile Party" doch das liegt wohl im Auge des Betrachters.

Nächster Morgen. Ich öffne die Augen, doch schließe sie sofort wieder, weil das Tageslicht zu hell ist. Mein Kopf tut höllisch weh und meine Beine tun es auch. Ich habe gehofft, dass meine Erfahrung mit Katern sich weiterhin nur auf die Tiere beziehen würde,doch es musste ja anders kommen. Ich öffne meine Augen erneut. Das Licht brennt, doch nach ein paar Minuten habe ich mich an die Helligkeit gewöhnt und ich schaue mich um. Ich liege in einer Badewanne in irgendeinem Badezimmer. Mein Pulli ist mir wie ein Cape um den Hals gebunden und meine Schuhe sind an den Schnürsenkeln um meine Fußgelenke gebunden. Meine Hose ist völlig zerstört und durch die Löcher erkennt man einige kleine Wunden.

Plötzlich klingelt mein Handy. Ich schaue mich um, wo es liegen könnte und finde es in einem meiner Schuhe. Ich hebe mit einem total verwirrten "Hallo?" ab. "Kurt wo bist?" sagt die Stimme auf der anderen Seite. Die Stimme gehört meinem Vater. "Ich wollte gerade Heim kommen...ich war bei Blaine." "Wieso rufst du nicht an oder schreibst wenn du bei ihm bleibst?" Er klingt aufgebracht, was ich ihm nicht übel nehmen kann. "Tut mir Leid Das, ich erklähre es dir wenn ich Zuhause bin. Bis gleich." Schnell lege ich auf. Ich brauche eine gute Ausrede,denn ich hatte ihm versprochen es nicht zu übertreiben und ich hatte ihm noch gesagt, dass ich gar nicht trinke. Ich steige aus der Badewanne, entferne die Schuhe von meinen Knöcheln und schaue in den Spiegel, der sich über einem Waschbecken befindet. Ich sah noch nie so scheiße aus und mein konnte mir sofort ansehen wie viel ich gestern getrunken hatte. Ein Blick auf die Uhr verät mir, dass es lange nicht mehr Morgen war. Es ist 15:37 Uhr. Kein Wunder, dass sich mein Dad Sorgen macht. Ich ziehe mir den Pulli und die Schuhe an und schaue mir nochmal die Wunden an meinen Beinen an. Obwohl ich noch nie wirklich Wunden hatte, weil ich immer Angst vor Narben auf meiner perfekten Haut hatte, konnte ich diese als ungefährlich einstufen. Das Haus, aus dem ich dann flüchte, kommt mir ganz und gar nicht bekannt vor und es war auch niemand anderes darin zu sehen. Als ich nach ein paar Metern wieder die Orientierung habe, mache ich mich auf den Weg nach Hause.

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Ein etwas anderes Kapitel aber wenigstens passiert etwas :D

Ich weiß, dass es vielleicht nicht mega gut ist, aber ich habe auch voll keine Erfahrung mit Alkohol und Kater und so was ;)

Was denkt ihr vom Kapitel? :) Ich hoffe es hat euch gefallen.

Danke fürs Lesen <3

xoxo Lara

In love with the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt