Kapitel 34

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Die Beerdigung ist etwas mehr als eine Woche her. Alle haben es erfahren und sehen Blaine jetzt zumindest ein wenig anders. Die ganze Woche haben wir Abschiedslieder im Glee Club gesungen, was mich ziemlich deprimierte. Ich habe jedoch von meinem Vater beste Abschlussgeschenk bekommen, was er mir geben konnte: Eine ganze (von mir inspirierte) "Single Ladies" Performance und er machte sich ziemlich gut! Heute haben wir die letzte Abschlussprüfung geschrieben und ich es ist alles gut gelaufen. Viele haben schon ihre Zusage für ihr gewünschtes College bekommen, nur Rachel und ich noch nicht. Wir haben uns versprochen die Briefe zusammen zu öffnen, deshalb fragt sie mich jeden Tag ob ich meinen Brief bekommen habe und wenn ich verneine sagte sie immer "Die Post in New York ist vielleicht einfach etwas langsamer..." "...ja das wird es sein" antworte ich dann jedes Mal, doch um ehrlich zu sein hatte ich Angst. Ich hatte mich nur an der NYADA beworben (was rückblickend keine schlaue Idee war) und wenn ich nicht angenommen werde, sitze ich in Lima fest. Das Selbe gilt für Rachel.
Morgen ist unser Ablschussfest. Dann ist ein Lebensabschnitt vorbei. Ein turbulentes Schuljahr. Alles wird anders sein. Auch vor dieser Veränderung habe ich Angst, aber wahrscheinlich wird es nicht so schlimm, wie ich es mir denke.

"Heute ist das letzte Mal, dass wir so zusammen sitzen..." murmelt Mercedes nach einem Moment Stille. Ich hatte sie, Rachel und Blaine ein letztes Mal eingeladen, bevor wir alle in verschiedene Richtungen gehen. Dann hatte ich mich doch noch entschieden alle anderen aus dem Glee Club einzuladen, denn egal wie unterschiedlich wir sind, über das Jahr verteilt sind wir alle ziemlich zusammen gewachsen. Tatsächlich sind sie alle gekommen und wir sitzen in meinem Wohnzimmer beisammen. Bevor Mercedes etwas gesagt hat war hier bedrückende Stille und die herrscht jetzt immer noch, doch nun hat Tina neben ihr angefangen zu weinen. Sie war schon immer nah am Wasser gebaut.
"Leute ich..." fängt Finn an doch Puck unterbricht ihn. "Junge, wenn du jetzt anfängst zu heulen schlag ich dich"
"Puck hat Recht...zumindest halbwegs. Wir sind hier um uns an die schönen Sachen zu erinnern und nicht um zu weinen. Nur Tränen des Lachens sind erlaubt." sagt Rachel mit einem Lächeln.
"Ich dachte wir sind zu Pizza essen hier. Ich habe extra meinen eigenen Teller mitgebracht." sagte Brittany am anderen Ende des Raumes.
"Ich auch" stimmt Sam ein und hebt seinen Teller hoch.
Wir anderen lachen etwas als sie sich ein High Five geben.
"Ich habe die Pizzen (/Pizzas) bestellt, keine Sorge" beruhige ich sie grinsend.

Wir essen und reden und lachen und um so später es wird, um so weniger Menschen sitzen im Wohnzimmer. Als letztes sitzen nur noch Rachel, Mercedes, Blaine und ich beisammen. Die gesamte Woche ist Blaine schon ziemlich still, ist viel am denken.
"Aber du kommst doch morgen zur Feier, oder Blaine?" fragt Mercedes dann. Blaine wurde gerade sichtlich aus irgendwelchen Gedanken gerissen und so braucht er einen Moment bis er wieder in Realität ankommt. "Natürlich!" sagt er schließlich mit einer ruhigen Stimme an die ich mich noch nicht gewöhnt habe.
Keine Minute später nehme ich ein leises schluchzen wahr. Von Rachel. "Ich will nicht dass es vorbei ist. Ich habe Angst erwachsen zu werden. Ich bin noch nicht bereit. Und vorallem will ich euch nicht verlieren."
Ich tausche mit den anderen Blicke aus und mir wird klar, dass wir alle genau das Selbe denken. Wir sind alle nicht bereit.
"Du verlierst uns nicht." sage ich sanft und strich ihr beruhigend über den Arm. "Aber Mercedes wird in LA sein, Blaine hier, du wirst in New York sein und ich werde nicht auf der NYADA angenommen und ende in Florida." jammert sie weiter.
"Was willst du in Florida?" wundert sich Mercedes und Blaine murmelt im gleichen Moment. "Florida ist schön..." Rachel kichert etwas.
"Egal ob wir angenommen werden oder nicht, wir gehen zusammen nach New York und wenn du ein Star bist kannst du immer noch nach Florida." Ich kann ein Lächeln nicht zurück halten, als Rachel mich umarmt und sich bei mir bedankt.

Als schließlich auch die letzten Drei fort sind gehe ich in mein Zimmer und lege mich ins Bett. Es ist 2 Uhr morgens. Ich liege bloß da und starre an die Decke während ich mich an alles erinnere, was so passiert ist. Nicht nur dieses Jahr, sondern generell die ganzen Veränderungen, meine Veränderung. Eine erste Träne läuft über meine Wange und kurz darauf kommen ganze Wasserfälle aus meinen Augen.

Das Abschlussfest. Die Aula ist voll mit Menschen und auf der Bühne stehen bereits ein paar Schüler. Finn und Puck singen 'Glory Days' während wir noch einzeln aufgerufen werden. "Mercedes Jones" hören wir Figgins Stimme. "Zeig ihnen den Modelwalk, den du so fleißig geübt hast!" lacht Rachel bevor Mercedes den Vorhang zur Seite wirft und den Weg zur Bühne geht. "Noah Puckerman" ertönt es kurz darauf. "Ich bin nervös." flüstert Rachel mir zu. Sofort schaue ich sie überrascht an. "Du bist nie nervös." "Ja ich weiß und ich mag diese Nervosität gar nicht! Aber das ist das Ende eines schönen Kapitels!" Ich lege meinen Arm leicht um ihre Schulter. "Aber das nächste Kapitel trägt den Titel "New York". Willst du das wirklich aufschieben?" Wie erwartet, schüttelt sie den Kopf. "Santana Lopez"  Wie schauen ihr kurz nach, dann sagt Rachel plötzlich: "Kurt? Hast du deinen Brief schon bekommen?" Ich verneine erneut und warte auf die Beschwerde über die Post in New York, doch die kommt nicht. "Du etwa?" frage ich etwas verwirrt und schaue sie an. Sie nickt mit einem nervösen Lächeln.

"Kurt Hummel"  Fast hätte ich meinen Auftritt verpasst, hätte sie mich nicht zum Vorhang geschoben. Ein letztes Mal schaue ich zu meiner besten Freundin, immer noch überrascht über diese Nachricht. Wieso habe ich noch keinen Brief bekommen? Ich verdränge die Gedanken, öffne den Vorhang und schmeiße mein Bein schwungvoll nach oben. Das überraschte selbst mich, doch ich deute es mal als Erinnerung an die wertvollen 2 Wochen in denen ich zu den Cheerios gehörte. Ich laufe den Gang entlang und lächele breit als ich Blaine und meinen Vater zusammen im Publikum sehe. Schnell gehe ich über die Treppe auf die Bühne und zu Ms Pillsbury, die ich in eine kurze Umarmung schließe. Sie übergibt mir mein Zeugnis und nach einer tiefen Verbeugung, renne ich zu Mercedes und umarme sie. "Finn Hudson"  Alle, die auf der Bühne stehen, sind in den Song mit eingestiegen und auch ein paar Menschen im Publikum singen mit. Auch Mr Schuester, der ziemlich weit vorne sitzt und uns bis zur letzten Sekunde anfeuert. "Rachel Berry" Sie lächelt ebenfalls breit, als sie durch den Vorhang kommt und den Gang hinunter läuft. Sie umarmt ihre Dads flüchtig, bevor sie auf die Bühne kommt, ihr Zeugnis entgegen nimmt und sich zu uns stellt. Der Song endet und wir werfen unsere Hüte in die Luft und somit auch die vergangene Schulzeit. High School, ich habe dich offiziell überlebt.

Als ich von der Bühne unten war, zog mich mein Vater kurz zur Seite, um mir etwas zu geben. Es war der Brief aus New York. Sofort habe ich Rachel bescheid gesagt und wir haben die erste Möglichkeit genutzt, um uns in den Musikraum zurück zu ziehen. "Gleichzeitig auf drei?" sagt sie, als sie den ersten Schritt in den Raum macht. Ich nicke etwas abwesend, während ich mich umschaue, dann schaue ich zum Brief in meinen Händen. Vielleicht ist dies das letzte Mal, dass ich in diesem Raum bin. "Eins, zwei..."fängt Rachel langsam an, doch stockt. "Egal was passiert. Kein Neid, nur Liebe!" Ich nicke zustimmend. "Wie immer" "Drei" sagt sie schließlich und wir öffnen unsere Briefe. Es herrscht eine schreckliche Stille während wir die Briefe lesen.

Rachel schaut auf, das tue ich auch. "Und?" frage ich, doch kann es schon an ihren Augen erraten. Sie schüttelt den Kopf, was meine Vermutung bestätigt und fängt an zu weinen. Ich ziehe sie in eine Umarmung und streiche ihr sanft über den Rücken. "Du bist so gut Rachel. Das weiß ich, das weiß der Glee Club und das weißt auch du. Du brauchst die NYADA nicht, du wirst es auch so schaffen." Einen Moment passiert nichts, sie weint bloß in meine Schulter. "Was ist mit dir?" schluchzt sie leise. Ich wünschte, sie würde aus Freude weinen, sie hätte es ja auch wirklich verdient. Zu gerne würde ich ihr um den Hals fallen herum hüpfen und mich mit ihr freuen. Ich würde auch lieber zusammen mit ihr weinen und trauern, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Doch das Schicksal wollte es so. "Ich wurde genommen."

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YAAAYYYYY!!!

Ich bin gerade so glücklich, dass ich dieses Kapitel endlich hochladen kann und ich bin ziemlich zufrieden damit, ich hoffe ihr seid es auch :)

Ich glaube "Kein Neid, nur Liebe" ist mein neues Motto :P

WIR SIND SCHON BEI 6,2K READ!!! WIE AWESOME IST DAS BITTE?!

DANKE, dass ihr mich in einer ruhigen Phase nicht verlassen habt <3

xoxo Lara

In love with the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt