3 kinks and requests

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Ohne auf die versuchte Entschuldigung Taehyungs einzugehen, hatte ihn der Rapper geradewegs aus seiner Garderobe geschmissen, eine Tatsache, die ihm der Callboy ausnahmsweise nicht einmal übelnehmen konnte. Selbstverständlich war es ihm unangenehm, Yoongi einen solchen Schrecken eingejagt zu haben, doch da er auch ohne diesen unerwarteten Zwischenfall mit einem Rauswurf gerechnet hatte, verdrängte er die unangenehme Begegnung schnell, als er nun doch das Gebäude des Show Champion Studios verließ.

Der junge Mann zog sich in ein kleines, nahegelegenes Café zurück, in dem er schon einige Male zu Gast gewesen war. Es würde eine Weile dauern, bis alle Performances der Artisten und das große Finale, bei dem die Preisverleihung mit allen Künstlern auf der Bühne stattfand, aufgezeichnet waren und so bot dieses Etablissement einen idealen Warteplatz für den Callboy.

Die moderne Atmosphäre im Inneren des Cafés bot eine Vielzahl an kleinen Tischen mit bequemen Stühlen oder Sesseln in Weißtönen. Das Herzstück des sonst schlicht gestalteten Raumes war die offene Theke aus einer rustikalen Holzvertäfelung und dem grünen Efeu, der sich dahinter bis unter die Decke hinauf schlang. Es waren nicht viele Besucher in dem Gastraum und Taehyung setzte sich so an einen der Tische, warf seinen Mantel über den zweiten Stuhl und bestellte, nach einem Blick in die Karte, einen heißen Vanille-Frappuccino mit extra Karamellsauce und Schokoladensplittern.

Jungkook hatte ihn am Abend für halb neun gebucht, somit blieb ihnen genug Zeit, bis der Künstler wieder von seinem Entertainment eingespannt war. Trotz der eindringlichen Anweisung, pünktlich zu kommen, hatte Taehyung vor, sich Zeit zu lassen und mindestens fünf Minuten zu verspäten, eine Kleinigkeit, die er bei seinem Stammkunden gerne tat, um diesen in seiner angestauten Geilheit ein wenig zappeln zu lassen. Ein leichtes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, kannte er bereits bestens die Reaktion des jüngeren Mannes, die ihn später erwarten würde.

Die freundliche Bedienung brachte ihm seine Bestellung an den Tisch und während er an dem heißen Getränk nippte, ärgerte er sich doch ein wenig darüber, dass er nicht einmal mit Yoongi hatte reden können. Er hatte ja nicht ahnen können, dass dieser Kopfhörer trug und nichts aus seiner Umgebung wahrnahm. So richtig übel nehmen konnte er es den anderen jedoch auch nicht, schließlich war Taehyung derjenige, der ihm seit fast zwei Jahren mit seinen unregelmäßigen Angeboten auf den Geist ging.

Während sich der herbe Geschmack der gerösteten Kaffeebohnen mit der süße des Karamellsirups auf seiner Zunge vermischte, versuchte sich der Callboy daran zu erinnern, was damals eigentlich der ausschlaggebende Punkt gewesen war, an dem er beschlossen hatte, den schlecht gelaunten Rapper auf seine Eroberungsliste zu schreiben.

Es musste kurz nach seinem Entschluss gewesen sein, sich selbstständig zu machen, denn erst da hatte er angefangen Buch über seine Kunden zu führen. In diesem in Leder gebundenen Notizbuch waren alle seine Kunden mit Namen, Daten und Notizen wie gewissen Vorlieben und Erfahrungen eingetragen. Zwischen den mehr oder weniger ausführlich beschrifteten Seiten gab es nur noch einige wenige leere Seiten, auf denen Taehyung spaßeshalber die Namen von seinen Wunscheroberungen notiert hatte.

Min Yoongis Name stand auf genauso einer sonst leeren Seite im ersten Viertel des Buches und war somit das am längsten offene Ziel der Verführung des Callboys. Er erinnerte sich noch genau daran, wie er den Rapper damals auf einer großen Veranstaltung das erste Mal gesehen hatte und von dem vor Selbstsicherheit und Überlegenheit strotzenden jungen Mann direkt fasziniert gewesen war. Damals hatte er gerade einmal dessen Namen gekannt und trotzdem war dieser noch am selben Abend nach dem ersten gescheiterten Anmachversuch auf seine geheime Liste gewandert.

Viele Male hatte er versucht, sich dem Rapper anzunähern, ihn um seinen Finger zu wickeln und ihn ins Bett zu kriegen, doch jeder einzelne war abgeblockt worden. Er war sich sicher, dass jede der heimlich zugesteckten Sedcards unbeachtet im Müll gelandet waren und normalerweise hätte Taehyung längst das Interesse an dem hartnäckigen Rapper verloren, der ihm nie einen exakten Grund seiner Ablehnung mitgeteilt hatte. Doch irgendwie zog es ihn immer wieder zu Yoongi hin.

🅃🄷🄴 🄻🄸🅂🅃 ▪︎Chasing the Unattainable▪︎ 🄱🅃🅂Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt