Inzwischen sitzen wir alle wieder im Bus und die Stimmung ist ausgelassen. Trotzdem kann ich nicht ganz von der Stimmung anstecken lassen wie die anderen, dafür mache ich mir zu viele Sorgen.
Um mir etwas Ruhe zu ermöglichen hat sich Yuu extra einen Sitzplatz etwas abseits der anderen gesucht, mit der Begründung dass wir beide erschöpft und müde sind.Denn das allerletzte was ich machen möchte, ist die Stimmung des Teams nach unserem Sieg zu zerstören. Vorsichtig nimmt er mich in den Arm und ich lasse mich gegen ihn sinken.
„Ich weiß, dass du nicht über deine Schulter sprechen möchtest. Aber wenn du reden möchtest, ich höre dir immer zu."
„Danke", flüstere ich leise, bin aber ansonsten still. Zuerst muss ich es selber realisieren, dass ich im schlimmsten Fall nie mehr Volleyball spielen kann.Die Zeit verstreicht und ich döse in Yuus Armen ein, bis der Bus an der Schule ankommt und ich langsam wieder wach werde. Vorsichtig bewege ich meine rechte Schulter, um zu sehen wie sehr sie weh tut. Große Bewegungen kann ich nicht machen, aber wenigstens ist es mir nicht unmöglich, sie etwas zu bewegen.
Sofort schöpfe ich neue Hoffnung und meine Stimmung hebt sich etwas, weswegen ich mit mich jetzt von der Freude der anderen anstecken lasse.Somit steige ich mit allen aus und werde draußen gleich von Azumane, Suga und Daichi erwartet. Grinsend bauen sich die Drei vor mir auf und ich lächle sie vorsichtig an.
„Was habt ihr jetzt vor?" frage ich noch, jedoch bekomme ich keine Antwort. Bevor ich noch etwas sagen kann, schauen sich die Drittklässler gegenseitig an und auf ein Nicken treten sie gleichzeitig vor, um mich in eine herzliche Umarmung zu ziehen.„Danke für diesen Sieg. Du hast unseren Traum wahr werden lassen! Die ganzen Jahre haben wir daran geglaubt und jetzt haben wir es endlich geschafft", ertönt die Stimme von Daichi und ich höre ein Schniefen von den Dreien.
Leise lache ich und auch mir steigen Tränen in die Augen. „Ihr bedeutet mir alle so viel. Ihr seid wie eine Familie für mich und ich würde alles für euch tun. Ihr wisst gar nicht, wie glücklich es mich macht, euch so zu sehen."So stehen wir einige Zeit da, bis wir uns alle von einander lösen. Jeder von uns wischt sich die Tränen aus den Augen und ein breites Grinsen liegt auf unseren Gesichtern.
Plötzlich schlägt die Stimmung jedoch um, als Suga mit einem besorgten Blick auf meine Schulter schaut. „Wie sieht es aus? Tut es noch weh?"Azumane und Daichi reißen erschrocken die Augen auf. „Verdammt, du hast ja gesagt, dass deine Schulter wehtut! Und wir freuen uns jetzt so über diesen Sieg..." meint Azumane bestürzt.
Trotzig schaue ich in die Runde. „Denkt nicht einmal daran, mich jetzt mit Mitleid zu überhäufen. Es tut jetzt schon nicht mehr so weh und morgen werde ich zum Arzt gehen. Und damit ist das Thema heute erledigt."Während Azumane betreten wegschaut und Suga unzufrieden ausschaut, verschränkt Daichi die Arme vor der Brust und schaut mich streng an.
„Wir überhäufen dich nicht mit Mitleid, sondern machen uns nur Sorgen. Wenn der Preis für den Sieg deine Verletzung ist, wird sich niemand mehr richtig darüber freuen können."„Ich weiß das ja. Aber genau deswegen soll das ganze Team den heutigen Tag noch mal voll genießen! Ich weiß nicht, was morgen beim Arzt herauskommen wird und ich habe doch auch Angst davor.
Somit ist das ein weiterer Grund, heute Spaß zu haben."
Ergeben seufzt Daichi auf. Mit mir kann man eben nicht diskutieren. Trotzdem hat er noch einige Worte für mich.„Ich verstehe dich, aber du musst mir ein was versprechen. Egal was morgen bei deiner Untersuchung rauskommt, du bleibst ein Mitglied in unserem Team. Das ist uns allen wichtig."
Bewegt schaue ich in sein Gesicht. „Meinst du das ernst? Aber was, wenn ich gar nicht mehr spielen kann, dann bin ich doch vollkommen nutzlos!"Wütend tritt er einen Schritt vor und packt mich energisch an meiner linken Schulter. „Denk so was nicht! Wir brauchen dich alle, auch wenn du nicht spielen kannst! Durch dich konnten wir uns alle soweit verbessern und du bringst die Ruhe in das Team.
Vielleicht hast du das nie bemerkt, aber jeder orientiert sich unbewusst an dir. Alleine der Gedanke, dass jemand mit so viel Spielerfahrung und Talent auf unserer Seite steht, lässt jeden über sich selbst hinauswachsen."
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Never give up [ Nishinoya ]
FanfictionAkira Sato. Ein einfacher Name, der vor allem im europäischen Raum große Bekanntheit hat. Sie galt als größter Nachwuchsstar der Volleyball-Nationalmannschaft der Junioren und hatte eine große Karriere vor sich. Bis ein Unfall geschah. Mit diesem Un...