Rivalen

2.1K 110 17
                                    

Manchmal frage ich mich warum die Zeit so schnell vergehen kann.
Gerade erst haben wir uns noch darüber gefreut, in die zweite Runde gekommen zu sein und jetzt stehen wir vor der Sporthalle von Sendai. Mit großen Augen schaue ich das Gebäude an und balle meine Fäuste.

Heute kann ich die Chance bekommen, wieder auf das Feld zu gehen. Dann geht es nur um mich und mein Können und ich muss abliefern. Ein Versagen ist ausgeschlossen, nicht wenn so viele bekannte Spieler hier sind.
„Akira, was ist denn", murmelt Yuu mir besorgt zu, nachdem er meine Anspannung bemerkt.

Ich versuche zu lächeln um ihm seine Sorge zu nehmen. „Ich bin einfach nur aufgeregt. Es kann immerhin heute der Tag sein, an dem ich wieder in einem offiziellem Spiel auf dem Feld stehe.
Das wäre das erste Mal seit dem Unfall."

Liebevoll nimmt er mein Gesicht in seine Hände. „Und ich bin mir sicher du wirst wundervoll sein. Mach dir da keine großen Gedanken und pass einfach auf, dass du dich nicht verletzt. Einverstanden?"
Ich nicke und gebe ihm einen Kuss, während ich versuche ihn nicht weiter zu beunruhigen.

Das mit dem nicht verletzen ist einfacher gesagt als getan. Seit zwei Wochen habe ich so ein seltsames Gefühl in der Schulter, aber es sind keine richtigen Schmerzen.
Nur wenn ich stundenlang trainiert habe hat es etwas weh getan doch davon weiß niemand etwas. Würde ich es jemanden erzählen würden sie mich niemals spielen lassen!

Kurz darauf werde ich jedoch aus meinen Gedanken gerissen. „Das kann doch nicht wahr sein. Jetzt sind die beiden schon wieder kopflos vorgerannt!"
Ein Blick zur Seite lässt mich erkennen, dass diese verzweifelte Stimme Daichi gehört und ich vermute, dass es um Kageyama und Shoyo geht.

„Aber seh es positiv Daichi, das lässt erkennen dass sie motiviert sind", versucht Suga die beiden zu unterstützen. Leise kichere ich über diese Situation.
„Gehen wir dann auch mal rein? Ich habe kein sonderlich gute Gefühl wenn Kageyama und Shoyo alleine unterwegs sind. Bei der ihrem Glück begegnen sie auch Oikawa und das würde gar nicht gut ausgehen", schlage ich vor.

Wie vom Blitz getroffen richtet Daichi sich auf. „Oh verdammt, da hast du recht. Also dann, gehe wir rein!" Somit machen wir uns auf den Weg, wobei wir sofort nach dem Betreten der Halle alle Blicke auf uns ziehen.

„Da ist ja die Karasuno!" „Ich bin schon gespannt wie sie heute spielen werden." „Die Kleine da soll ja eine Nationalspielerin gewesen sein!" „Süß ist sie ja schon..."

Immer mehr Getuschel kommt auf, bis Yuu beschützerisch seinen Arm um mich legt und mich näher zu sich zieht.
„Die sollen mal ganz schnell leise sein und nicht einmal daran denken, dass sie bei die eine Chance hätten", knurrt er genervt. Grinsend blicke ich ihn von der Seite aus an.

„Ist da jemand etwa eifersüchtig?" „Und wenn schon. Ich mag es eben nicht, wenn dich jeder so ansieht."
Lachend gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich finde das ja süß. Aber vergiss nicht, ich würde mit keinem außer dir zusammen sein wollen."

„Was, auch nicht mit mir?" Wie aus dem Nichts taucht Suga mit verschränkten Armen vor uns auf und schaut mich mit einem traurigen Blick an.
Vollkommen überrascht von dieser Situation schaffe ich es zuerst nicht zu reagieren, bis ich anfange laut zu lachen.

„Ich dachte, ich wäre dir wichtig! So lange habe ich dein Geheimnis am Anfang bewahrt und so dankst du mir also...das ist wahre Freundschaft", übertreibt er weiter und wirft theatralisch die Arme in die Luft.
Immer noch lachend versuche ich etwas zu sagen während auch Yuu anfängt zu lachen.

„Oh Suga, es tut mir so leid, ich hatte ja keine Ahnung! Kannst du mir bitte verzeihen?" bringe ich schließlich hervor, während ich mir die Lachtränen aus den Augen wische.
„Ich weiß ja nicht, du hast mir immerhin das Herz gebrochen. Aber ich denke, ich werde darüber hinweg kommen."

Never give up [ Nishinoya ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt