Müde blinzelnd bewege ich mich im Bett. Warum bin ich nur so früh wach? Bevor ich jedoch wieder einschlafen kann, kommt es mir wie ein Blitz durch den Kopf. „Ich spiele heute wieder Volleyball!"
Deshalb verliere ich keine Zeit und sprinte schon fast in das Badezimmer. Ich bin schon jetzt so voller Adrenalin, dass selbst der Anblick meiner zerzausten Haare und der meiner geliebten Augenringe mir nicht die Stimmung verderben können. In Windeseile mache ich mich fertig, schnappe mir meine Schulsachen und einen Apfel aus der Küche und verlasse das Haus.
Dadurch, dass es früher als sonst ist schläft mein Vater noch und ich muss auf ein richtiges Frühstück verzichten. Klar, ich könnte mir selber das Müsli und den Kaffee vorbereiten, jedoch hätte ich gerade eh nichts vor Aufregung essen können und ein Apfel müsste reichen.
Ich habe mich schließlich so sehr beeilt, dass ich nun auf Suga warten muss. Nervös auf und ab hüpfend warte ich und renne sofort auf ihn los, als ich hin sehen kann. Stürmisch umarme ich ihn. „Jetzt komm schon, wir müssen uns beeilen!"Lachend beobachtet er mich, während ich mich schon auf den Weg zur Schule mache, und folgt mir gemütlich. „Ich hätte ja gedacht, ich müsste dich viel mehr dazu überreden. Aber das du so vor Motivation sprühst kann ich selber nicht glauben."
Peinlich berührt merke ich, wie ich etwas rot werde. Ich habe davor halt nicht bemerkt, wie sehr mir dieser Sport fehlt. Meine Gedanken kreisten nur darum, dass ich sicher eingeschränkt bin und ich hatte Angst davor. Angst, dass ich nicht mehr gut bin und meine Kameraden enttäusche. „Ich weiß doch auch nicht, warum ich so schnell ja gesagt habe. In Deutschland haben das so viele Leute wochenlang probiert und dann kommst du und schaffst es in zwei Tagen also kannst du auch stolz auf dich selber sein. Aber jetzt lass uns mal beeilen!"
Mit diesen Worten lege ich einen Zahn zu und höre hinter mir nur wieder das bereits vertraute Lachen von Suga. Das ist wirklich seltsam, dass ich mich hier schon so wohl fühle. Ich meine, ich habe schon jetzt sehr gute Freunde gefunden. Ich würde zwar nicht sagen, dass ich schüchtern bin, dennoch finde ich nicht so einfach Freunde denen ich voll vertraue. Das war jedenfalls bis jetzt der Fall, bis ich an die Karasuno kam.
Den Rest des Weges legen wir schweigend zurück, wobei das kein peinliches Schweigen ist. Wir beide gehen unseren eigenen Gedanken nach und genießen einfach die Gegenwart des anderen. Als wir dann endlich an der Schule und schließlich an der Turnhalle ankommen, spüre ich schon wieder diese Aufregung, die sich langsam in meinem Körper breitmacht. Schnell machen sich Suga und ich in die Umkleiden auf um uns umzuziehen und treffen uns dann in der Halle.
„So meine liebe Akira, machen wir uns erst einmal ganz gründlich warm. Ich denke, wir machen vor allem Übungen für deine Schultern, damit da ja nichts passiert." Nickend gebe ich mein Einverständnis und wir fangen an.
Selbst das Aufwärmen bringt mich schon zum lächeln und ich genieße es einfach, in meinen Sportklamotten zu sein. Mir kommt der Geruch der Sporthalle in die Nase und meine Fingerspitzen jucken so sehr, dass ich endlich einen Ball in die Hand bekommen möchte. Suga bemerkt natürlich meine Unruhe und Ungeduld und muss lächeln, zieht das Aufwärmen aber sehr gründlich durch.
Jetzt ist aber endlich der Moment gekommen. Suga gibt mir ein Zeichen und ich hole mir einen Ball. So komisch es klingen mag, aber ich fühle mich in diesem Moment wieder vollständig. Es ist so, als ob mir in meiner Spielpause ein Teil von mir gefehlt, aber das ist mir nie bewusst geworden! Aber jetzt, genau in dieser Sekunde, möchte ich den Ball am liebsten nie mehr wieder aus meiner Hand legen.
„Welche Position hast du gespielt?" möchte Suga von mir wissen, während er mich schmunzeln beobachte wie ich glücklich den Ball in meinen Händen hin und her bewege.„Ich war das Ass, konnte aber eigentlich alles spielen. Manchmal war ich dann Setter oder Mittelblocker, je nachdem was wir gerade mehr gebraucht haben."
Mit offenem Mund starrt er mich an. „Du kannst alles? Und hast die Position öfters gewechselt, selbst in der Nationalmannschaft? Das ist beeindruckend. Verdammt, ich freue mich gerade richtig darauf, mit dir zu spielen!" Leicht schüchtern lächle ich ihn an.
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Never give up [ Nishinoya ]
FanfictionAkira Sato. Ein einfacher Name, der vor allem im europäischen Raum große Bekanntheit hat. Sie galt als größter Nachwuchsstar der Volleyball-Nationalmannschaft der Junioren und hatte eine große Karriere vor sich. Bis ein Unfall geschah. Mit diesem Un...