Haufenweise Probleme

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„Also, was ist passiert? Du kannst mir vertrauen", rede ich weiter, nachdem Kageyama keine Anstalten macht loszureden. Schließlich seufzt er und fängt an, alles zu erzählen.
„Ich schätze, du hast schon bemerkt, dass Hinata den Aufsteiger verbessern möchte." „Ja klar, er hat mich ja auch nach Hilfe gefragt. Und deshalb habe ich irgendwie das Gefühl, dass du da was dagegen hast. Aber ich verstehe nicht, warum."

Fragend schaue ich ihn an, er jedoch weicht meinem Blick aus. „Ich kapiere einfach nicht, weshalb er etwas daran verändern möchte. Bis zum Turnier ist es nicht mehr lange und wenn wir jetzt etwas ausprobieren und verändern, ist die Zeit vielleicht zu knapp.
Und wenn alles schief geht werden wir beide so durcheinander von dem Rumprobiere sein, dass wir nicht einmal mehr den normalen Aufsteiger machen können. Warum sollen wir also ein Risiko eingehen?"

„Kageyama, beantworte mir diese Frage. Vertraust du Hinata?" „Na klar", kommt es ohne zu zögern von ihm.
Ich lächle leicht. „Dann verstehe ich deine Bedenken nicht. Wenn du Hinata vertraust, dann glaube daran, dass ihr es in der Zeit schaffen könnt.
Es ist wichtig, sich immer weiter zu entwickeln, auch wenn es mit Risiken verbunden ist. Wir müssen etwas wagen, um gewinnen zu können. Auch wenn der neue Aufsteiger nicht klappen wird, ihr seid nicht die einzigen im Team. Wir haben mit Asumane ein sehr starkes Ass und auch Tanakas Schlagkraft ist nicht zu unterschätzen.
Mit Daichi und Yuu ist unsere Verteidigung nahezu perfekt und Tsukishima hat ein wahnsinniges Talent, wenn er nur mal Motivation finden würde. Nicht zu vergessen habt ihr jetzt auch mich und ich werde euer Team überall dort unterstützen, wo es gerade notwendig sein sollte.
Und all die Auswechselspieler darfst du auch nicht vergessen! Suga, Ennoshita, und und und. Also lege mal einen Moment deine Sorgen ab und versuche nur dich zu verbessern.
Wenn du einmal in Not bist, kommen wir anderen und helfen dir. Immerhin sind wir ja ein Team!"

Nach meiner kurzen Rede schaut mir Kageyama in die Augen. „Meinst du das ernst?" „Natürlich, verdammt noch mal! Langsam verstehe ich echt, warum Hinata dich immer Bakageyama nennt."
„Hey, das ist nicht nett", kommt es beleidigt von ihm. Doch noch während ich in anschaue wie er eingeschnappt seine Backen aufbläst, kann ich es nicht verhindern loszukichern.

„Jetzt hör auf zu lachen! Du bist so gemein", schafft er es noch zu sagen, bevor auch er anfangen muss zu lachen. So sitzen wir einige Minuten da, bis er sich langsam wieder fängt.
„Danke Akira, dass hat gerade gut getan. Ich weiß auch nicht, warum ich so dagegen war, etwas neues zu probieren." „Bei mir musst du dich nicht entschuldigen, ich war schon oft in solchen Situationen. Aber ich an deiner Stelle würde mal mit Hinata reden. Und dann könnt ihr ja, wenn ihr wollt, wieder zu mir kommen und dann trainieren wir. Abgemacht?"

„Abgemacht. Dann gehe ich mal los um ihn zu suchen!" Mit diesen Worten verbeugt er sich kurz vor mir und rennt dann los, um seinen Partner zu finden. Schmunzelnd schaue ich ihm hinterher. Ich denke ja, dass er das Zeug dazu hat, ganz groß rauszukommen. Er hat ein unfassbares Talent, aber er muss lernen, nicht vor Risiken zurückzuschrecken.
Selbst wenn man Rückschläge verkraften muss, es macht einen nur stärker.

„Da bist du ja", werde ich von einer Stimme aus meine Gedanken gerissen. „Ja, hier bin ich. Und warum suchst du mich? Hast du denn schon wieder Sehnsucht?" frage ich Yuu belustigt, der vor mir stehen geblieben ist.
„Und wenn es so wäre, hättest du da was dagegen", flüstert er mir zu und kommt mir näher. „Ich denke nicht", wispere ich zurück, bevor sich unsere Lippen treffen.

Es ist ein sanfter, langer Kuss, der mir sofort eine Gänsehaut beschert. Yuus Hände halten mich an der Hüfte fest, während ich meine Hände hinter seinem Kopf verschränke. Mir wird wieder warm und ich habe die berühmten Schmetterlinge im Bauch, während ich einfach nur den Moment genieße.

Irgendwann lösen wir uns jedoch vorsichtig und Yuu schaut mich mit einem liebevollem Blitzen in den Augen an.
„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du meine Freundin bist. Das ist so unglaublich!" Grinsend nehme ich seine Hände. „Glaub mir, mir kommt es genauso unwirklich vor. Ich bin im Moment einfach nur glücklich. Ich habe dich und kann Volleyball spielen, mehr brauche ich nicht!"

Never give up [ Nishinoya ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt