FINDING
Als sie fanden
Was sie suchten32 Jahre nach der Wendung
VYRRAN
"Wie wars?" Ich verdrehte die Augen, als Blades spöttische Stimme an meine Ohren drang. "Heather?", fragte ich, obwohl ich genau wusste, dass er sie meinte. Natürlich. Er nervte mich mit ihr, seit sie hier war.
"Nein, ich meine natürlich Tracy." Er schnaubte, machte sich jedoch nicht die Mühe, von einem seiner drei Bildschirme aufzusehen. Vermutlich war er gerade wieder dabei, sich in eines der Systeme der Gläsernen zu hacken. Die vielen Codes, die auf den Bildschirmen auftauchten, bestätigten diese Vermutung bloß.
"Sie ist gutgläubig. Ich glaube wegen der Entschuldigung denkt sie jetzt ernsthaft, ich würde sie mögen oder so." Auch ich schnaubte nun abfällig. "Allerdings scheint da irgendwas zu sein, was sie kalt bleiben lässt."
"Hat sie dir noch nicht ihr Herz anvertraut?", fragte Blade hämisch.
"Es war eine Scheißidee von Oliver, ihr die Sterne zu zeigen. Der einzige Grund, weswegen ich das überhaupt gemacht habe, ist weil er verdammt nochmal über mir steht. Und weil er mir den Arsch gerettet hat."
"Das ist sechs Jahre her, man. Ich denke kaum, dass du ewig in seiner Schuld stehst."
Ich zuckte mit den Schultern und merkte, wie mir die Lust an diesem Gespräch verging. „Ich muss gehen", sagte ich also und stand von seinem Bett auf, auf das ich mich soeben gesetzt hatte.
„Wohin?"
„Es ist halb sieben, Blade. Du solltest langsam mal schlafen gehen. Du hast die ganze Nacht wieder durchgemacht."
„Ja, Mama." Er verdrehte die Augen. „Wohin gehst du jetzt?"
„Heather", presste ich hervor und bemühte mich vergebens, nicht an ihre tiefblauen Augen zu denken. „Training."
Seine Augenbraue zuckte, er sagte jedoch nichts mehr. Ich ging ohne jedes weitere Wort aus dem Raum und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer, um mich dort umzuziehen. Wenige Minuten später hatte ich eine graue Jogginghose und ein schwarzes Tshirt an, mit dem ich trainieren würde.
Meine Fingerknöchel trafen auf das Holz, als ich an der Tür klopfte. „Heather? Bist du schon wach?"
Es blieb eine Weile still, dann ging die Tür auf und eine genervt dreinblickende junge Frau stand mir gegenüber. „Nein", murrte sie dann und sah aus, als würde sie die Tür jede Sekunde wieder zuschlagen.
Ich verdrehte die Augen, auch wenn mir bewusst war, dass dies etwas war, von dem mir Oliver eindeutig abraten würde. Aber was sollte ich tun? Schließlich war nicht nur sie genervt. Und ja, ich wusste schon, Bindung und Vertrauen und so, aber wenn ich ehrlich war, waren das Dinge, die mir am Arsch vorbeigingen.
Und nach gestern hatte ich das „Nett sein", oder wie auch immer man es nennen wollte, gehörig satt. Ich war nett. Manchmal. Aber nicht zu Gläsernen. Nicht zu den Leuten, die mir so viel genommen hatten. Oliver schien der festen Überzeugung gewesen zu sein, mich überreden zu müssen, ihr eine Chance zu geben. Ich war mir sicher, hätten Heather und ich uns unter anderen Umständen kennengelernt, würde ich sie nun ein kleines bisschen weniger hassen. Allerdings war dem nicht so. Dass ihre Mutter an dem Tod meiner Eltern beteiligt gewesen war, machte es nicht unbedingt viel besser. Und oh Gott, dann war sie auch noch so verdammt stur. Es regte mich wahnsinnig auf, dass sie nicht eine einzige Sekunde daran denken wollte, die Gläsernen könnten nicht das sein, wofür sie sie hielt. Sicherheit, pah. Dass ich nicht lache.
„Training", sagte ich bloß. „In einer halben Stunde im Trainingsraum. Du kannst kommen, oder auch nicht. Ist wohl deine Entscheidung." Ich zuckte mit den Schultern, dann drehte ich mich um und ging wieder.
„Du bist so ein verdammter Arsch!", rief sie mir hinterher. Meine Mundwinkel zuckten. In diesem Augenblick wollte ich auch kaum etwas anderes sein.
[Dieses Kapitel ist mal wieder ein bisschen kürzer geworden, allerdings hat es so gepasst :) Gestern habe ich nur drei Sätze rausquetschen können und es ist alles andere als gut gelaufen :/ heute funktioniert es allerdings schon wesentlich besser :D Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!]
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Stadt aus Glas- Das Erwachen der Sterne (Band 1)
Science FictionBei einem Brand, ausgelöst von den Rebellen, wird die siebzehn jährige Heather von eben diesen gefangen genommen. Nach und nach werden ihr die Schattenseiten des Systems der Gläsernen, in dem sie aufgewachsen ist bewusst und sie beginnt, an ihrer Ve...