ESCAPE
Als wir vor
Uns selbst flüchteten32 Jahre nach der Wendung
HEATHER
Eine Weile, nachdem Fray mich wieder in die Zelle gebracht hatte, brachte mir Loren Bücher vorbei. Sie meinte, sie können mir gefallen und ich hatte mich auf die Matratze gesetzt und angefangen, in einem davon zu lesen. Fray war noch kurz mit mir nach draußen gegangen und wir waren durch die kleine Stadt gegangen. Sie war schön und irgendwie ziemlich gemütlich. An den Hauswänden rankten sich Pflanzen und vorallem Efeu. Auf den Balkonen standen Pflanzen und die meisten Häuser waren aus hellem Stein gebaut. Die Straße, über die wir gelaufen waren, war uneben gewesen und hier schien es kein unterirdisches Tunnelsystem zu geben, wie in den Sektionen. Wir waren eine Weile durch die Gassen spaziert und waren schließlich zu dem Haus zurückgekehrt. hatte keine Fluchtversuche unternommen, allerdings bloß aus dem Grund, dass zu viele Rebellen umherliefen, als dass ich mich unbemerkt davonmachen konnte. Geschweige denn entkommen. Also beschloss ich, zu warten. Wenn ich konnte, würde ich viel trainieren. Bis ich schließlich auch nur ansatzweise eine Chance gegen die Rebellen haben würde.
Nun saß ich hier, hatte bereits Essen bekommen, dass garnicht einmal so schlimm geschmeckt hatte, wie ich es erwartet hatte und wartete darauf, dass jemand kam, um mich zum Training zu bringen. Fray hatte gesagt, man würde mich gegen Nachmittag abholen. Und da ich mein Zeitgefühl vollkommen verloren hatte, hatte ich nun keine Ahnung, wie spät es war.
Ich saß also da, las weiter und überlegte, wie ich hier wegkommen sollte. Die Gläsernen würden mich suchen, oder? Bestimmt. Und sie würden mich finden und dann wäre ich wieder in Sicherheit. Ich würde mein Leben weiterführen, wie zuvor und das war es schließlich, was ich wollte. Ich wollte keine Sterne vom Himmel greifen, keine Nächte durchmachen, wie es in Büchern stand. Wollte kein Alkohol trinken. Eben nichts, was meine Sicherheit gefährden würde. Denn das war es, wofür die Gläsernen standen. Für Sicherheit. Und das war es doch, was wichtig war.
Ich merkte, dass ich mich kaum mehr auf das Buch konzentrieren konnte und meine Gedanken immer weiter abschweiften, also klappte ich es schließlich zu. Kurz sah ich starr auf die Wand hinter dem Gitter, dann zuckte ich zusammen, als jemand davor trat.
„Ich soll dich zum Training bringen", brummte Vyrran schlecht gelaunt und schloss die Tür auf.
Ich schnaubte und wollte gerade etwas erwidern, ließ es dann jedoch. Denn wenn ich wollte, dass ich trainiert wurde, sollte ich besser keine Aufstände machen. Sie in Sicherheit wiegen wäre viel eher eine Option.
„Okay", sagte ich also nur, stand auf, legte das Buch auf die Matratze und ging zu ihm. Er schloss auf, ließ mich heraus und fasste mich am Arm.
„Ich laufe schon nicht weg." Man konnte die unterdrückte Wut deutlich in meiner Stimme hören. An meinen Schauspielkünsten musste ich wohl noch pfeilen.
„Okay." Er schnaubte und statt mich loszulassen, umfasste er meinen Arm mit seinen großen Händen noch ein wenig schlechter.
„Du kannst mich loslassen!", sagte ich und unterdrückte nun mit aller Macht die Empörtheit, die in meiner Stimme mitschwingen wollte.
„Könnte ich", gab er stumpf zurück und führte mich die Treppe nach oben, die ich bereits mit Fray zusammen gegangen war.
Ich beschloss, dass es sinnlos war, mich zu wehren und als er vor der Tür stehen blieb, die zum Bad führte, verschwand ich ohne jedes weitere Wort darin.
Als ich ein paar Minuten später wieder heraustrat, stand er noch immer unbewegt an der Stelle, wie als ich durch die Tür verschwunden war.
schnaubte bei seinem Anblick und wollte ohne jedes weitere Wort an ihm vorbeigehen, er jedoch griff ein weiteres Mal meinen Arm und hinderte mich somit daran. „Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich dich hier einfach so herumlaufen lasse?", brummte er mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Sein Blick war trotz der Genervtheit in seiner Stimme intensiver, als ich es vertragen konnte. Etwas in meinem Bauch regte sich und das war es, was mich endlich dazu brachte, den Blick abzuwenden. Ich räusperte mich. Als ich aus dem Augenwinkel sah, wie er selbstgefällig grinste, spürte ich, wie die Wut zurückkam. Irgendwie war ich froh darüber, denn das war mir sehr viel lieber als das, was ich zuvor gespürt hatte, was auch immer es gewesen war.
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Stadt aus Glas- Das Erwachen der Sterne (Band 1)
Science FictionBei einem Brand, ausgelöst von den Rebellen, wird die siebzehn jährige Heather von eben diesen gefangen genommen. Nach und nach werden ihr die Schattenseiten des Systems der Gläsernen, in dem sie aufgewachsen ist bewusst und sie beginnt, an ihrer Ve...