Guilty Pleasure | Daniel Ricciardo x Max Verstappen

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Charles und Pierre hatte ich es zu verdanken, dass der Rückflug für mich so erträglich wurde, dass ich ihn halbwegs überstand, aber mehr leider auch nicht. Nach dem Rennen, das auf P3 geendet war, kamen natürlich Daniel und Kate zusammen zum gratulieren. Kate hat dabei die ganze Zeit nur erzählt wie toll ihr "Danny" gefahren sei und Daniel hat ihr tausend mal gesagt, dass er das ohne sie nicht geschafft hätte. 

Ich hatte eigentlich nie Probleme damit, wenn ich keine Aufmerksamkeit bekam, aber das war scheiße. Durch das Gespräch mit den beiden und durch die Einsamkeit in meinem Haus, war ich in den letzten Tagen an meine Grenzen gekommen. Das erste Mal in meinem Leben dachte ich echt ganz allein auf dieser Welt zu sein. Der einzige Lichtblick waren die kleinen Notizen, die ich mittlerweile nicht mehr in der Handyhülle sammelte, weil diese sich unnatürlich wölbte mit den drei Stücken Papier in sich.

Ich hatte sie stattdessen in mein Portemonnaie in das Fach gesteckt, das normal für größere Summen Geld als "Geheimfach" gedacht war. Aber ich war noch nie ein Freund davon viel Bargeld bei mir zu haben, also nutzte ich es nicht und konnte es so umfunktionieren.

Ein Blick auf Instagram brachte mich dann auf eine Idee. Als ich nämlich die Story meiner Schwester sah, in der sie zeigte, dass sie heute einen ganzen Tag mal gar nichts tun würde und sich frei nehme.

Sie hatte mir in Zandvoort mal wieder gezeigt, dass sie immer für mich da war und dass ich immer mit ihr sprechen konnte und wenn ich jetzt etwas brauchte, dann war es jemand zum Sprechen.

Ich ging also ins Büro und startete meinen Laptop und öffnete sofort Skype um einen Anruf an sie zu starten. Es dauerte ewig bis sie dran ging, aber kurz bevor ich auflegen konnte tat sie es und ich konnte ihr freudiges Lächeln auf meinem Bildschirm sehen. "Max! Hey! Ich freu mich voll, dass du mich anrufst." "Hey Vicky! Ich brauchte einfach mal jemanden zum Reden und du kennst mich einfach am besten." 

Sie sah nicht mehr so fröhlich aus sondern eher besorgt. "Oh man, wenn es so schlimm ist, dass du über deine Gefühle sprechen willst, dann muss schon einiges passiert sein. Was ist los?" Ich seufzte kurz und zuckte mit den Schultern. "Ich komm einfach nicht mit Kate klar und das ist scheiße, weil sie seit dem letzten Rennen bei ihm ist und auch beim nächsten noch dabei sein wird. Ich würde so gern was mit Daniel machen, ich vermisse ihn." 

Meine Schwester nickte etwas und dachte dann kurz nach. "Wieso magst du sie nicht?" Erneut konnte ich nur mit den Schultern zucken. "Das ist es ja, ich habe keine Ahnung. Sie ist so übertrieben nett und immer dieses "Hi Max, schön dich zu sehen. Du warst toll." Sie hat irgendwie alles." "Du bist also eifersüchtig?" Hätte ich mir ja denken können, dass das schon wieder losgeht. "Das hat Charles auch schon gesagt, aber das ist lächerlich." 

"Max, du benimmst dich genauso wie als ich damals einen neuen Helm und Rennanzug bekommen habe und du nicht. Du konntest niemandem erklären wieso du meine neuen Sachen so blöd fandest, vor allem weil du selbst zugeben musstest, dass sie schön waren, aber du fandest sie blöd. Genauso ist es doch jetzt auch." Zerknirscht stellte ich fest, dass sie recht hatte. "Ja gut, ich bin eifersüchtig. Aber helfen tut mir das immer noch nicht."

Sie sah runter vermutlich auf ihre Hände, die auf ihrem Bauch lagen und dachte nach. "Es ist Daniel oder?" fragte sie mich dann vorsichtig und sah wieder hoch. "Was soll Daniel sein?" Ja, ich wusste was sie meinte, aber ich wollte es hören um mich nicht zu verplappern. "Die Person, in die du verliebt bist. Von der du in Zandvoort gesprochen hast, als ich nach den Tattoos gefragt habe." Ich legte mein Gesicht in meine Hände und schüttelte den Kopf. "Vicky, ich bin nicht schwul. Ich kann doch nicht in Daniel verliebt sein. Das geht nicht."

"Aber vielleicht bi." Sie sah mich an und lächelte sanft. "Max, das macht dich nicht zu einem anderen Menschen." Ich dachte über diesen Satz nach und sie hatte recht. Bei Pierre hatte ich nicht mal eine Sekunde anders über ihn gedacht, weil ich herausgefunden hatte, dass er nicht hetero war, er war immer noch Pierre.