Noch nie war ich so nervös diese Klingel zu drücken, auf dieser Fußmatte zu stehen und durch die Fenster neben der Tür in diesen Flur zu sehen. In der ganzen Zeit in der wir uns kannten war ich nie so nervös dieses Klingelschild zu lesen. "D. Ricciardo" stand dort.
Und obwohl ich schon einige hundert Mal hier war, war ich noch nie so aufgeregt zu sehen, dass Daniel auf die Tür zu kam und sie öffnete.
"Oh hey, was machst du denn hier?" fragte er mich und klang dabei glücklich mich zu sehen. "Ich wollte einfach mal wieder Zeit mit dir verbringen, aber wenn es dir nicht passt kann ich auch wieder gehen."
"Nein! Es passt perfekt, komm rein." antwortete er hastig und fast so als hätte er Angst, dass ich mich sofort wieder umdrehen und gehen würde.
Ein flüchtiges und schüchternes Lächeln lag auf meinen Lippen und ich trat zu gern zu ihm herein. Meine Schuhe stellte ich auf den Regal neben der Tür ab und wurde dabei die ganze Zeit beobachtet.
Ich musste endlich wissen woran ich war und heute war die aller letzte Chance dazu. Länger würde ich nicht warten, wenn er mir heute nicht zeigen würde, dass ich ihm wichtig war und er mich zumindest noch als Freund haben wollte, dann würde ich aufgeben. Mehr ertrug ich nicht. Wie ich dann weitermachen würde wusste ich nicht, ich wollte darüber nachdenken, aber Charles hatte mir das verboten. Er meinte über sowas sollte man erst dann nachdenken, wenn es soweit sei.
Zusammen und erstmal wortlos liefen wir ins Wohnzimmer. Die Stimmung war spürbar angespannt und nur schwer zu ertragen. Die Leichtigkeit der letzten Jahre war verflogen. Wir setzten uns auf das große Sofa und erstmal passierte auch da gar nichts. Ich sah nur auf meine Hände und spielte nervös mit den Saum meines Pullovers. Daniel sah mich ebensowenig an.
"Nochmal Glückwunsch zum Sieg, letzte Woche. Du bist echt ein gutes Rennen gefahren." fing er dann leise an. "Danke, es lief wirklich ganz gut." antwortete ich knapp. "Das ist doch scheiße." murmelte der Australier dann und legte seine Gesicht verzweifelt in seine Hände. "Was meinst du?" Er sah kurz zu mir hoch. "Na das hier. Das wir hier jetzt auf dem Sofa hocken, wie zwei Personen, die sich nicht leiden können, aber so tun als würden sie sich bemühen mit dem anderen zu reden. Wie konnte ich nur zulassen, dass Kate so etwas zwischen uns anrichtet?"
"Das ist wirklich scheiße..." antwortete ich darauf nur, denn das war es. Alles hatte sich geändert und leider zum negativen. "Ich vermisse dich so sehr, Max. Keine Ahnung wie ich es schaffen soll so glücklich zu werden. Es fühlt sich als als hätte ich die wichtigste Person in meinem Leben verloren." "Ich vermisse dich auch." murmelte ich und rückte etwas näher an ihn ran, aber nicht so nah, dass wir uns berührten.
"Was habe ich mir nur mit Kate gedacht? Ich meine es war oft schön bei ihr zu sein, aber am Ende war es nur schlecht für mich und Zeitverschwendung." Ich dachte an das was Lewis gesagt hatte und daran, dass das wohl genau das selbe gewesen wäre, wenn wir uns aufeinander eingelassen hätten.
"Sag sowas nicht. Manche Menschen haben eben nur Insektengift für dich, aber die musst du küssen die Person zu finden, die dir Schmetterlinge schenkt." antwortete ich wegen eben dieser Erinnerung. Aber Daniel half ich damit erstmal nicht. Viel mehr schien er maximal verwirrt von dieser Metapher zu sein.
"Wie kommst du denn auf sowas? Steckt da ein verborgener Lyriker in dir?" fragte er schmunzelnd. "Ne, das habe ich von Lewis, er meinte dass es viele Menschen gibt, bei denen es Spaß macht sie zu küssen, aber das nur wenige von ihnen dabei Schmetterlinge in deinem Bauch aufkommen lassen und alle anderen sind auch immernoch spaßig, aber eben nur Insektengift." erklärte ich ihm. Seine Augen weiteten sich und er sah aus als hätte er einen Geist gesehen.
"War das im Bezug auf euch beiden? Also habt ihr euch geküsst?" fragte er in einem nicht zu deutenden Tonfall. Ich nickte. "Letztes Wochenende in Silverstone." Er lächelte, aber seine Augen strahlten Trauer aus. "Das ist schön, ich hoffe ihr seid kein Gift für einander?"
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Guilty Pleasure | Daniel Ricciardo x Max Verstappen
FanficDie Formel 1 ist kein Ort für Freundschaften. Dennoch haben Daniel und Max es geschafft eine beste Freundschaft zu führen, seit sie zusammen für Red Bull gefahren sind. Ihre Freundschaft war immer unerschütterlich und es wirkte so als gäbe es keine...