19 ['happy' end?]

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Nachdem ich am letzten Wochenende aus Daniels Haus gerannt war, weil ich nicht fassen konnte, dass er mich die ganze Zeit angelogen hatte, fühlte ich mich auch wenig wohl dabei ihn jetzt in Belgien wiederzusehen.

Natürlich war das mein zweites Heimrennen und deshalb echt etwas besonderes, aber ich wusste in dem Moment nicht mehr wo vorn und hinten war. Alles war mir zu viel. Daniel hatte mir die ganze Woche immer wieder geschrieben und sich sicher 30 Mal entschuldigt. Reagiert hatte ich nie.

"Ach Max, sei doch nicht immer so ein Dickkopf. Ich dachte du hast Gefühle für Daniel und offensichtlich bedeutest du ihm auch viel. Hast du mal daran gedacht, dass er dich vielleicht auch so mag wie du ihn magst und daran, dass sein ständiges Flirten nicht nur ein Spaß war? Versuch doch wenigstens zu denken, dass Daniel das getan hat, damit es dir besser geht. Und vergiss bitte nicht, dass er das auch geschafft hat." Vicky saß mittlerweile schon seit bestimmt einer Stunde mit mir in meinem Hotelzimmer und redete auf mich ein.

Ich war echt froh, dass sie und auch meine Mutter hier in Belgien dabei waren. Das ließ meine Vorfreude wenigstens ein wenig steigen.

"Ach keine Ahnung. Ja, du hast recht. Mich freut es, dass Daniel das war und ja ich habe dadurch auch Hoffnung bekommen, dass er mich auch mag. Aber trotzdem ist das nicht schön angelogen zu werden." gab ich geschlagen zu. Sie nickte zufrieden und nahm ihre Handtasche, stellte sie auf den Schreibtisch und kramte darin. Dann nahm sie ein Blatt Papier heraus und gab es mir. "Lies." sagte sie streng und sah mich erwartungsvoll an.

"Was ist das?" wollte ich aber erst noch wissen. "Lies." wiederholte sie monoton.
Ich sah sie erst skeptisch an, dann setzte ich mich aufs Bett und begann zu lesen.

"Lieber Max,
es tut mir alles so leid. Ich wollte dich mit diesen Nachrichten nie verlieren, ich wollte, dass du das Gefühl hast nicht allein zu sein. Denn schon vor dem Wochenende in Australien hat Kate mir klargemacht, dass sie nicht will, dass wir so viel Kontakt zueinander haben und ich dachte ich muss es akzeptieren. Aber ich habe den Gedanken nicht mehr für dich da zu sein nie akzeptieren können, immerhin habe ich dir das doch versprochen und so kam ich auf diese Idee. Ich wollte nicht, dass du merkst, dass ich das bin und bin deshalb bei einem Rennen angefangen an dem Kate nicht da war und wir sogar viel Kontakt hatten. Ich möchte, dass du weißt, dass ich total glücklich war zu sehen, dass du dich so freust und wie gut es tat das Gefühl zu haben dass ich doch noch irgendwas kann. Ich möchte auch, dass du weißt, dass Michael mir nur seine Schrift geliehen hat. Alles was dort geschrieben war kam allein von mir, also sei bitte auch allein auf mich sauer. Ich weiß, dass es dir nicht aufgefallen sein wird, aber die Herzen habe ich gemalt. Jedes dieser Worte war mein absoluter Ernst und ich bereue keins. Ich bereue nur nicht gleich ehrlich gewesen zu sein.

Und wenn ich schon dabei bin hier jetzt ehrlich zu sein, dann sollest du auch noch wissen, dass ich uns beide noch ein zweites mal belogen habe. Als du dich bei mir geoutet hast und ich reagiert habe mit "frag Lewis nach nem Date" habe ich mir das Herz gebrochen. Und noch einmal habe ich dir nicht die Wahrheit gesagt. Ich bin nicht hetero sondern pansexuell und oute mich hiermit bei dir genauso wie bei meinen Eltern mit 15 Jahren, absolut feige einem Brief. Es tut mir leid so zu sein und dir das nichtmal persönlich zu sagen, oder gesagt zu haben, denn das war schon viel zu lange fällig. Du kennst meine Witze nämlich ganz genau und naja wie hättest du wohl reagiert, wenn ein pansexueller Daniel dir gesagt hätte, dass er auf dich steht. Ich weiß es eigentlich: genauso wie jetzt auch, weil du ein unglaublich guter Mensch bist, aber ich hatte einfach Angst und bin obendrein wohl auch kein guter Mensch.

Und weil jetzt vermutlich sowieso alles verloren ist und der einzige Weg dich noch in meinem Leben zu behalten die absolute Wahrheit ist kommt jetzt der schwierigste Teil. Als Kate mich von dir ferngehalten hat, habe ich erst gemerkt wie sehr ich dich vermisse und wie oft ich an dich denken musste obwohl sie direkt vor mir stand. Wenn ich aber bei dir war habe ich keine Sekunde an sie gedacht. Ich will uns beiden nichts mehr vor machen, ich habe Gefühle für dich, die mehr sind als eine einfache Freundschaft und ich kann sie nicht unterdrücken, das habe ich in den Wochen nach unserem Urlaub versucht. Aber ich muss es einsehen, ich habe mich bis über beide Ohren in dich verliebt. Max, es tut mir leid. Zu keinem Zeitpunkt wollte ich unsere Freundschaft so gefährden, aber es ist passiert und ich bin ein Idiot deshalb. Als du neulich abgehauen bist und gesagt hast, dass du dich immer in die Idioten verliebst, da hätte ich dich im Nachhinein sofort aufhalten sollen und dir das sagen sollen, aber so wie ich bin habe ich das sowieso vor die Wand gefahren.

Guilty Pleasure | Daniel Ricciardo x Max VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt