Guilty Pleasure | Daniel Ricciardo x Max Verstappen

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Zufrieden mit dem zweiten Platz und der beendeten Pressekonferenz lief ich neben Lewis durch das Paddock. "Ich liebe Heimrennen." kommentierte er die viele Fans, die man an der Strecke jubeln hören konnte. "Und du hast dieses Jahr sogar zwei davon." meinte ich schmunzelnd und spielte dabei auf das nächste Wochenende an, an dem wir wieder hier in Silverstone fahren würden, weil der GP dann sein 70. jähriges Jubiläum feierte.

"Du hast doch selbst zwei." gab Lewis lachend zu bedenken. "Das ist etwas anderes, ich habe nicht zwei im selben Land. Aber ja, das ist dennoch immer sehr schön." Der Brite klopfte mir kurz auf die Schulter und verabschiedete sich dann, weil wir vorm Mercedes Motorhome angekommen waren. "Ich hoffe wir sehen uns in den nächsten Tagen." stellte er noch fest und war verschwunden bevor ich etwas erwidern konnte.

Vor mich hin lächelnd lief ich weiter. Bradley, der sich eben mit Angela unterhalten hatte tauchte neben mir auf und lächelte mich kurz an. "Was ist in der Sommerpause passiert, dass du so viel mit Lewis machst? Vorher habt ihr euch doch eher gemieden oder?" Ich schmunzelte etwas, er hatte definitiv recht, aber im nachhinein war das idiotisch. "Wir sind durch Zufall ins Gespräch gekommen und haben wohl beide entdeckt, dass der andere ganz cool ist."

Auch Brad war mittlerweile jemand geworden, dem ich vertraute. Das war auch gut so, wenn man bedenkt, dass wir uns fast täglich sahen. Aber wir waren beide gewillt uns mit freundschaftlicher Professionalität entgegenzutreten und nicht mehr. Dennoch war aber nichts dagegen einzuwenden über persönliche Dinge zu sprechen.

"Ist das da vorn nicht die Freundin von Daniel?" fragte mein Trainer mich dann. Ich sah auf die uns entgegenkommende Frau und nickte seufzend. "Immer wieder eine Freude sie zu sehen." Meine Stimme triefte nur so vor Ironie und ich verdrehte die Augen. "Ich frag mal nicht." murmelte Bradley, lächelte mich aber aufmunternd an.

Kate kam gradewegs auf uns zu, deshalb setzte ich das schönste Lächeln auf, dass ich irgendwie aufbringen konnte und wollte sie grade begrüßen, aber sie kam mir zuvor. "Spar es dir, Verstappen!" giftete sie und sah mich mit einem bösen und tränengetränkten Blick an, ging aber einfach an mir vorbei.

"Was war das denn?" fragte ich verwirrt und sah ihr kurz nach, wie sie aus dem Paddock stürmte. "Das weiß ich nicht, aber wenn ich du wäre, würde ich jetzt zu Daniel gehen und sehen ob es ihm gut geht." Ich nickte etwas und dachte darüber nach ob das eine gute Idee war. Einerseits hatte mich es mich verletzt, dass er sich so sehr von mir entfernt hatte und das hatte mir einige schlimme Tage bereitet, aber andererseits war er auch mein bester Freund und daran konnte so schnell auch keiner etwas ändern.

"Du hast vermutlich recht, der Termin mit dir ist mein einziger heute. Ist es okay, wenn wir den etwas verschieben?" fragte ich unsicher, obwohl Brad es ja selbst war, der den Vorschlag gemacht hatte. "Natürlich, kümmer dich erstmal um Daniel und dann sehen wir weiter."

"Du bist der Beste, danke!" rief ich noch und lief dann so schnell ich konnte zum Motorhome von Renault, dass sich zum Glück in nur wenigen Metern Entfernung befand. Ich stürmte hinein und lief gradewegs auf seinen Driver-Room zu, als mich jemand vom der Security stoppte.

Ich zeigte meinen Pass, auf dem stand, dass ich ein Fahrer war. "Bitte, ich muss zu Daniel." meinte ich flehend. Das alles erinnerte mich viel zu sehr an das Qualifying in Australien, nachdem ich auch zu ihm wollte und darum flehen musste, dass man mich zu ihm lässt. Die Frau musterte mich skeptisch, nickte dann aber und ließ mich vorbei. "Danke." sagte ich knapp und ging dann weiter an die Tür und klopfte an.

"Ja?" hörte ich von drinnen und trat daraufhin ein. Daniel saß auf dem kleinen Sofa und sah zu mir. Als er mich erkannte sah er überrascht aus. "Max? Was machst du hier?" fragte er leise. Ich schloss die Tür und setzte mich auf den Schreibtischstuhl, um ihn nicht zu bedrängen. "Kate ist mir entgegengekommen." Er seufzte. "Was hat sie gesagt?" fragte er mich etwas besorgt. "Nur 'Spar es dir, Verstappen' als ich sie begrüßen wollte. Was ist passiert?"