SasuNaru~ Wie es wirklich war

Kapitel 15

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, merkte ich eine Person in meinem Bett neben mir liegen. Ich drehte mich langsam um und sah den Rücken von Sasuke. Aber- warum hatte er kein Shirt an? Und warum lag er überhaupt in meinem Bett?! Nicht wissend was ich tun sollte, trat ich ihn einfach runter auf den Boden. Okay, vielleicht war das auch ein wenig zu grob, aber was sollte ich sonst machen? „Ey! Spinnst du?!" kam es von unten.
„T-Tut mir leid!" schnell hob ich meine Hände als Abwehr, „aber was hast du in meinem Bett gemacht?"
„Woher soll ich das denn wissen? Wo ist eigentlich mein Shirt?" mürrisch stand er auf und kratzte sich am Nacken, wo ich einen blauen Fleck erkannte. „Scheiß auf dein Shirt! von wem hast du diesen Knutschfleck?!"
„HUH?! Ich habe WAS?"
„Ja, schau doch im Spiegel" und ich schob ihn in dessen Richtung.
„Du hast Recht... aber von wem könnte der sein?" Irgendwie war mir mulmig bei dem Gedanke, dass Sasuke mit einem Mädchen gestern was am Laufen hatte. War ich etwa eifersüchtige? Nein, jetzt beruhige dich.
„... Naja, das Letzte woran ich mich erinnern kann ist, dass wir mit Kakashi und Sakura essen waren und unser Sensei uns Alkohol gekauft hatte... denkst du etwa der ist von Saku-"und ich musste einen Schlag auf den Hinterkopf einstecken. „Ouch! Kein Grund mich gleich zu schlagen..."
„Dann rede auch nicht so einen Schwachsinn!"
„War ja nur eine Überlegung..." gab ich unterschwellig von mir. Aber irgendwie sah er jetzt auch verunsichert aus.
„Denkst du wirklich, der könnte von ihr sein?" er sah von mir wieder in den Spiegel und strich leicht über die Stelle.
„Keine Ahnung, aber wir könnten sie einfach fragen" schlug ich vor. Er nickte nur verbissen und ging auch gleich ins Bad, um zu Duschen und sich fertig zu machen.  Als dann auch ich endlich fertig war und wir schon losgehen wollten, blieb der Schwarzhaarig plötzlich stehen.
„Hm? Ist alles in Ordnung?"
„Ja, nur irgendwie ist es unangenehm hell heute"
„Hat da jemand noch Nachwirkungen von gestern?" gab ich mit einem schadenfrohen Grinsen von mir. „Ach halt die Klappe. Ich hol noch schnell eine Sonnenbrille" sagte er und verschwand kurz.
Er kam wieder und sah mit der Sonnenbrille viel lässiger aus als sonst. Dass das überhaupt noch möglich war...
Der Weg zu Sakuras Haus verlief eher schweigend. Ich überlegte die ganze Zeit, was ich machen würde, wenn sie ihm wirklich den Knutschfleck gemacht hatte. Der Gedanke schon daran schmerzte. Und falls sie es doch nicht war, wer dann? Egal, erstmal gehen wir zu Sakura. Vor der Tür angekommen...
„Klingelst du?"
„Was? Warum ich?"
„Es ist dein Knutschfleck" gab ich zurück. Er rollte mit den Augen und drückte, sodass wir die Klingel hörten.
„Ja, Hallo? Oh! Ihr seid es. Erstaunlich, dass es euch so gut geht nach gestern Abend. Was gibts neues?" begrüßte uns Sakura, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.
„Waren wir wirklich so schlimm?" ich musste einfach nachfragen.
„Oh naja. Relativ laut und seehr gut gelaunt. Aber nicht unangenehm. Allerdings hatte ich selber ja etwas getrunken. Vielleicht ist es nur mir nicht so negativ aufgefallen" erklärte sie uns schulterzuckend. Ich stimmte ihr nickend zu. Machte Sinn.
„Ähm- ja... deswegen sind wir gar nicht hier. Wir wollten fragen-" „Er wollte fragen" unterbrach ich den Uchiha und er warf mir einen bösen Blick zu.
„Wir" sagte Sasuke extrabetont „wollten fragen ob die vielleicht weißt, woher ich diesen Knutschfleck habe" brachte er zu Ende und zeigte Sakura die Stelle am Hals. Sie sah sich seinen Hals genauer an und überlegte.
„Ich habe absolut keine Ahnung. Vielleicht habt ihr ja irgendwen auf eurem Rückweg getroffen. Ich war es jedenfalls nicht!" meckerte sie uns schon fast an und schmiss die Tür vor unserer Nase zu.
„Was war denn das gerade" fragte mich Sasuke und ich zuckte mit den Schultern.
„Aber jetzt wissen wir, dass es nicht Sakura war"
Er nickte „Und jetzt?"
„Gute Frage... ich würde vorschlagen, wir gehen nochmal zum Barbecue und Laufen dann den ganzen Weg zurück. Vielleicht erinnern wir uns an etwas" schlug ich vor.
„Dass ich so etwas schlaues jemals von dir zuhören bekomme..."
Ich sah ihn finster an und er grinste, was ihn irgendwie sexy wirken ließ. Und dann noch diese Sonnenbrille...
„Kommst du?"
„Ääh ja" ich hatte nicht realisiert, dass er schon losgelaufen war.
Am Barbecue angekommen, fragte er mich: „Und? Ist dir was eingefallen?"
„Nicht wirklich... Nur, dass wir den Weg nach Hause gegangen sind" Ich zeigte in die Richtung und wir gingen weiter.
Als uns nach 5 Minuten nichts wichtiges eingefallen war, hörten wir Ino rufen.
„Narutooo! Sasukeee!"
„Hallo Ino. Hey Shikamaru. Wie gehts euch?"
„Uns gehts gut. Euch wollten wir das eigentlich eher fragen, nachdem ihr gestern Abend ja so laut wart" kicherte das blonde Mädchen.
„Du hast uns gehört?" fragte ich peinlich berührt nach.
„Und wie man euch gehört hat" gab Shikamaru belustigt von sich.
„Wenn ihr uns gehört habt, konntet ihr dann sehen, ob noch jemand mit uns unterwegs war?" fragte Sasuke, ohne auf die beiden zu achten.
„Hm... nein ihr wart alleine unterwegs. Sucht ihr jemanden?" kam es von dem Strategen.
„Nein, nicht wirklich. Aber danke"
„Okay, dann müssen wir noch weiter gehen..." murmelte ich vor mir her.
Als wir uns verabschiedeten, schauten Ino und Shikamaru uns leicht verwirrt hinterher, aber das war uns egal.
„Dann waren wir wohl bis hier alleine" kam es von dem Uchiha.
„Aber der Weg ist nicht mehr so weit. Wo sollten wir hier jemanden getroffen haben?"
„Ich habe absolut keine Ahnung"
Wen könnten wir getroffen haben...? Ich meine, es waren ja nur Sasuke und- ich?! Könnte gestern Abend etwas passiert sein? Nein! Oder? Wenn ich es mir Recht überlege, hab ich keine Ahnung was genau passiert war.
Und dann kamen mir ein paar Bilder in den Kopf, wie Sasuke unter mir lag, wie ich ihn am Hals küsste. Ich merkte, dass mir die Wärme ins Gesicht stieg und mir unwohl wurde. Wie würde er reagieren, wenn er es herausfindet? Bestimmt zieht er dann aus und geht zu Sakura! Aber ich möchte nicht, dass er geht. Seine Anwesenheit ist angenehm und ich habe Angst, dass er wieder verschwindet. Nicht, dass ich ihm das zutraue, aber...
„...Naruto? Hörst du überhaupt zu?"
„Huh? Äh- nein. Tschuldige" kam es von mir.
„War ja klar" gab er schnippisch zurück. „Ich meinte nur, dass wir es besser aufgeben sollten. Wir werden diese Person nicht mehr finden"
„Ja, da hast du womöglich Recht. Aber interessiert es dich denn nicht mehr?"
„Schon, aber da kann man wohl nichts machen" er zuckte mit den Achseln.
Auf dem Weg nach Hause überlegte ich die ganze Zeit, ob ich dem Uchiha die Wahrheit sagen sollte.
Einerseits will ich nicht, dass es komisch zwischen uns wird oder er wieder verschwindet. Andererseits kann ich ihn nicht anlügen oder ihm so etwas verschweigen. Ich muss es ihm wohl sagen...
„Hey, ähm- wie soll ich dir das erklären" verlegen kratze ich mich am Hinterkopf.
„Sag's einfach. Wird schon nicht so schlimm sein"
Wenn du wüsstest... „Naja, ich glaube, ich weiß von wem der Knutschfleck ist" Jetzt hatte ich seine ganze Aufmerksamkeit.
„Ach ja? Und von wem?"
„Puuh, also- aber raste jetzt bitte nicht aus, ja? Ich glaube, das war- ich..."
Er wurde rot. Sehr rot. Hatte ich Sasuke jemals erröten sehen? Ich glaube nicht. Er sah süß aus und ich wurde jetzt auch rot.
„Was? Warte- du? Bist du dir da sicher?"
Ich wusste, dass es ihm nicht gefallen würde.
„Ja, mir sind ein paar Sachen von gestern wieder eingefallen und irgendwie... kam da zwischen uns was zu Stande... denke ich" Ich sah zu Boden. Irgendwie hatte ich Angst, Abneigung in seinem Blick zu sehen. Von ihm kam keine Antwort mehr und ich merkte einen Stich in der Brust.
„Ich- ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Ich meine- also- für mich war das gestern kein Fehler und ich bereue auch nichts, aber wenn du jetzt wieder ausziehen möchtest, kann ich das verstehen und-" sprudelte es auch mir heraus und ich hatte leicht Tränen in den Augen. Er nahm meine Hand und zog mich mit zurück in unsere (meine?) Wohnung. Er zog mich rein, schloss die Tür und drückte mich gegen die Wand, aber in sein Gesicht wollte ich immer noch nicht schauen. Ich erwartete, dass er sauer ist oder wütend wird aber seine Stimme war ganz ruhig.
„Hey, Naruto. Es ist alles gut. Ich bin nicht sauer oder was du auch denken magst"
Ich sah ihn wieder an. Er lächelte leicht und strich mit seinem Daumen sanft die eine Träne aus meinem Augenwinkel weg. Bei dieser Berührung erstarrte ich etwas. Damit hatte ich nicht gerechnet. Der Schwarzhaarige zog mich in eine Umarmung und flüsterte mir leicht ins Ohr: „Als du es erwähnt hast, viel mir der Abend wieder ein... Ich bereue auch nichts und werde hier auch nicht ausziehen, außer du willst es. Ich habe es gestern sehr genossen"
Ich konnte nicht glauben, was er da sagte und krallte mich in seine Umarmung. Dies schien ihn leicht zu überraschen, doch jetzt strich er mir beruhigend über den Rücken.
Nach einer Weile löste der Größere die Umarmung und sah mir tief in die Augen. Ich hatte das Gefühl, dass er sich für einen Moment darin verlor, doch dann lehnte er sich vor und unsere Lippen berührten sich sanft. Ich atmete leicht aus und gab mich seinen langsamen Bewegung hin. In meinem Bauch explodierten die ganzen Gefühle der letzten Tage und ich merkte Glück in mir aufsteigen.
Jetzt übernahm ich die Führung und schob ihn langsam zum Bett, damit wir uns hinlegen konnten. Zuerst lag ich auf ihm, doch das änderte der Uchiha schnell und wechselte unsere Positionen. Ich merkte seine Hand an meinem Shirt und dass er es mir ausziehen wollte. Ich errötete.
„W-was machst du da?" fragte ich nervös.
„Ich dachte, ich schulde dir noch einen Knutschfleck, nachdem ich den ganzen Tag einen von dir am Hals hatte" gab er mit einem schiefem Grinsen zurück.
„Wenn du meinst" nuschelte ich und gab mich geschlagen. Ich ließ mich von ihm ausziehen und er beugte sich wieder über mich für den nächsten Kuss. Ich merkte seine Zunge an meinen Lippen und öffnete leicht meinen Mund. Keine Ahnung warum, aber mir gefiel es, von ihm verwöhnt zu werden.
Auf einmal merkte ich ein saugen an meiner Halsbeuge und kurz darauf sah mich Sasuke an. Seine Haare vielen ihm ins Gesicht und sein Blick auf mich herab. „So, jetzt sind wir quitt" er grinste wieder.