Kapitel 11

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Am nächsten Morgen schreckte ich auf. Was war das für ein Piepsen?! Ich drehte mich panisch hin und her. Sasuke allerdings stand entspannt auf und drückte eine Taste auf dem Wecker. Er sah mich belustigt an und ging ins Bad. Um mich vor dem Schock am frühen Morgen zu erholen, legte ich mich nochmal hin. Mein Herz pochte noch sehr stark. „Das nächste Mal wenn ich hier schlafe, lässt du den Wecker aus, echt jetzt!" rief ich ihm hinterher.
„Jaja, gib dann nochmal Bescheid" gab er amüsiert zurück.
„Sasuke, ich hab was richtig komisches geträumt" ich lag im Bett und hatte fast alles davon eingenommen.
„Hast du das? Und was?" Er kam wieder ins Schlafzimmer und lehnte sich entspannt an den Schrank.
„Ja, also ich hatte geträumt, dass du mir einen Kuss gegeben hast. Auf die Stirn. Voll komisch oder?"
Kurz sah es so aus, als ob er sich leicht versteifen würde. Als ob er sich ertappt fühlte.
„Ja voll komisch" gab er verbissen zurück. „Da fällt mir ein, ich hab noch etwas zu erledigen. Tut mir leid, wenn ich dich jetzt so raus schmeiße" 
Er brachte mich noch zu Tür und gab ein leises ‚Wir sehen uns irgendwann' von sich. Irgendwie fühlte ich mich schlecht. Hätte ich das mit dem Traum nicht erzählen sollen? Ich seufzte und machte mich auf den Weg nach Hause.
„Puh ist es hier unaufgeräumt. Naja, dann erledige ich das jetzt mal schnell"  Nachdem ich einen Müllsack geholt hatte, sammelte ich erstmal alle Dosen und Verpackungen auf. Dann wurde durch gekehrt und gelüftet. Mein Bett bezog ich auch schnell frisch und staubte alles ab. Als ich an meinem Schrank ankam, fiel mir unser Gruppenbild ins Auge. Was Sakura jetzt wohl machte?
Vielleicht gehe ich sie jetzt mal besuchen. Obwohl... sie würde mich nur wieder anschreien und mich nicht wie Sasuke rein lassen. Hmm... warum sind Mädchen nur so kompliziert?

Ich schlug gegen die Tür. War mir doch egal, ob Naruto vielleicht noch auf der anderen Seite stand. Komisch, hm? So findest du das also? ‚Beruhige dich' ging mir eine Stimme durch den Kopf. Aber ich wollte mich nicht beruhigen. Ich zog mich an und ging in den Wald, um zu trainieren. Als ich endlich eine Pause machte, bemerkte ich, dass es langsam Abend wurde. Während des Trainings vergaß ich tatsächlich Naruto für eine Zeit und konnte mich konzentrieren. Aber jetzt, da ich wieder nach Hause ging, nahm er meine Gedanken ein. Komisch... dieses Wort hatte mir einen Stich verpasst. Ist es wirklich so schlimm, sich von einem Jungen angezogen zu fühlen? Warte, hab ich das gerade wirklich gedacht? Ich meine, wir kennen uns tatsächlich kaum und hatten auch privat noch nicht so viel Zeit verbracht. Kann man sich dann schon in jemanden verlieben? Und auch noch das gleiche Geschlecht? Dennoch, er gibt mir das Gefühl, nicht ganz alleine zu sein. Er hat ja auch keine Familie mehr...  Unaufmerksam lief ich durch das Dorf. Weder achtete ich darauf wohin ich gehe, noch wie spät es wurde.   „Sasukeeee! Was machst du denn hier?" ich drehte mich um und erblickte das Mädchen mit den rosa Haaren. Sakura. Toll. Warum musste ich sie jetzt treffen, wenn ich alleine sein möchte?  „Ähm- ich bin spazieren" war ja keine Lüge. „Schöön. Darf ich dich begleiten?"  Eigentlich wollte ich ablehnen, doch sie hakte sich schon bei mir ein. Wow. Der Tag wird ja immer besser. Sie erzählte mir eine Menge von dem Einkauf mit ihren Eltern heute und wie sehr diese sie nerven würden. Ich musste mich zusammen reißen, da ich sie nicht in aller Öffentlichkeit anschreien wollte. Auch wenn mir das an manchen Tagen egal gewesen wäre. „Wohnt hier nicht Naruto?" kam es von ihr. Stimmt. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir in seine Richtung liefen. Ich blickte hoch und sah in der Dunkelheit eine Silhouette. Diese sprang vom Balkon herunter. Direkt vor mir sah ich in azurblaue Augen. Den ganzen Tag an ihn gedacht und jetzt steht er hier. ‚Voll komisch' ging es mir wieder durch den Kopf und ich senkte meinen Blick.
„Hey Leute. Was macht ihr denn hier?" fragte er uns und blickte hin und her. „Wir waren gerade spazieren und wollten eigentlich weiter und-"  „Oh cool. Da würde ich gerne mitkommen" grinste er uns an. Wieder merkte ich eine leichte Wärme in mir aufsteigen. Dieser Idiot macht mich noch wahnsinnig. Und nicht nur mich wie es scheint. Sakura wirkte immer mehr gereizter von Narutos rum genörgele, dass er ja zu Ichiraku gehen möchte. Wir gaben schnell nach und bestellten uns alle eine Suppe.  „Hmmm das riecht wie immer soooo gut, echt jetzt!" lobte er den älteren Mann. „Na, das hoffe ich doch, Naruto. Für unseren Stammkunden gibt es sogar eine extra Portion Schweinefleisch" gab Ichiraku fröhlich von sich und stellte uns allen eine Schüssel hin. Ich hatte Naruto noch nie so glücklich gesehen, als wenn er eine Suppe isst. Doch ich spürte einen leichten Schmerz in der Brust. Das mit ihm und mir kann nichts werden. Ich sollte ihn mir schnell aus dem Kopf schlagen und mich meinem eigentlichen Ziel widmen. Itachi.
Ich aß meine Suppe auf und verabschiedete mich auch schnell von den anderen. Sie sahen mich, verwirrt an doch ich verschwand.
Die nächsten Wochen bin ich meinen Teamkameraden aus dem weggegangen, so gut es ging. Bei den Missionen hatte ich ja keine Chance. Doch jetzt sollten bald die Chunin-Prüfungen stattfinden und es wurde ernst. Die Typen aus Suna schienen sehr stark. Die werde ich im Auge behalten.
Die erste Aufgabe war ein Test mit viel zu schweren Aufgaben, von denen wir noch nie gehört hatten. Mit meinem Sharingan konnte ich bei den Anderen abschreiben und Sakura war schlau genug für die meisten Fragen. Sie kam alleine damit klar, aber Naruto... Warum dachte ich schon wieder über ihn nach?! Konzentriere dich auf deine Aufgaben! Nach einer Weile sind viele Kandidaten ausgeschieden und die 10. Frage wurde gestellt. Allerdings musste Naruto natürlich noch seine Rede halten und danach hatten wir alle bestanden. Er sah mich mit einem leichten funkeln in den Augen und mit einem Lächeln auf den Lippen an. Ich allerdings drehte mich nur weg. Ich konnte- nein, wollte ihn nicht ansehen. Es sollte wieder so werden wie davor. Einfach nur Rivalen in einem Team. Mehr nicht. Keine Gefühle oder Gedanken.
Als nächstes machten wir uns auf den Weg zur zweiten Runde. Ein Jonin, Anko glaube ich, erklärte uns die Regeln und betonte, dass es auch um Leben und Tod ginge. Mein Blick fiel zu Gaara. Er machte den Eindruck, als würde es ihn keineswegs stören. Eher im Gegenteil. Er freute sich sogar darauf. Das konnte man ihm aus den Augen ablesen. Hoffentlich liefen wir ihm nicht über den Weg. Das könnte sonst Schwierigkeiten mit sich bringen.

SasuNaru~ Wie es wirklich warWo Geschichten leben. Entdecke jetzt