Kapitel 18

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Timeskip 1 1/2 Jahre

Nachdem Kakashi damals Hokage wurde, setzte er Sasuke auch wieder für Missionen ein. Allerdings waren sie A- oder S-Rang Missionen. Er durfte mit niemandem darüber reden und während er weg war, herrschte auch so gut wie Funkstille zwischen uns. Es kam auch vor, dass er ein bis zwei Monate abwesend sein musste. Meistens war Sasuke, wenn er immer nach Hause kam, sehr schweigsam und in sich gekehrt, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte. Ich versuchte trotzdem für ihn da zu sein und ihn zu unterstützen, doch es wurde immer anstrengender, je öfter er verschwand. Während der Abwesenheit des Uchihas unternahm ich mehr und mehr mit den Anderen und verstand mich mit Hinata immer besser. Sie war ein sehr nettes und aufmerksames Mädchen. Ich fing an, mich in ihrer Gegenwart sehr wohl zu fühlen, manchmal auch wohler als ich sollte...
An einem kühlen Abend traf ich mich mit Sai, Ino und Sakura bei Ichiraku. Wir aßen unsere Nudelsuppen, redeten miteinander, lachten zusammen und schwelgten in Erinnerungen. Es war eine fröhliche und ausgelassene Stimmung und ehe wir uns versahen, war es auch Zeit zu gehen. Sakura und ich verabschiedeten uns von Ino und Sai und gingen ein Stück des Weges zusammen.
„Sag mal Naruto" ich sah zu ihr rüber. „Hast du irgendwas von Sasuke gehört. Vielleicht ein Brief?" Die Trauer in ihren Augen war kaum zu übersehen. Ich fühlte ja genauso.
„Nein, habe ich nicht" antwortete ich kopfschüttelnd.
„Verstehe... Ihm geht es sicher gut" mit einem aufgesetzten Lächeln sah sie zu mir hoch. „Kann es sein, dass du dir die Haare wachsen lässt?" kam es von ihr.
„Meine Haare?" ich fuhr durch sie hindurch. „Jetzt wo du es sagst..." Sasuke wollte nicht, dass ich sie mir kurz schneiden ließ, und es hatte mich auch nie gestört, weshalb ich sie immer etwas länger gelassen habe. Aber das erzählte ich Sakura natürlich nicht.
Als wir um eine Ecke bogen, prallte ich gegen etwas, oder besser gesagt, gegen jemanden.
„Entschuldigen Sie. Das war- oh Hinata. Tut mir leid. Hab dich wohl nicht gesehen" verlegen griff ich mir an den Hinterkopf. Ich spürte einen Schlag in die Magengrube und sackte fasst zusammen.
„So entschuldigt man sich doch nicht bei einem Mädchen!" tadelte Sakura.
„Ist schon in Ordnung, wirklich" versuchte Hinata mich zu verteidigen, was aber nicht viel brachte.
„Was machst du eigentlich noch so spät alleine im Dorf?" fragte Sakura nach.
„Ich hatte nur ein paar Einkäufe vergessen und wollte die Sachen heute noch besorgen" erklärte sie, leicht rot von der kühlen Abendluft. Sie wirkte niedli- was? Stopp Naruto.
„Ah verstehe..." und ich hörte nicht mehr zu. Mein Blick schweifte in die dunkle Gasse und meine Gedanken in die Ferne. Was er jetzt wohl machte? Ging es ihm überhaupt gut? Nicht darüber nachdenken. Sasuke ist wohlauf und wird bald auch wieder kommen.
„... Stimmt's Naruto?" Das rosahaarige Mädchen holte mich aus meinen Gedanken wieder zurück in das Licht der Straßenlaterne. Verdammt! Worüber haben die zwei eben gesprochen? Sag einfach ja. Widersprechen kommt nie gut.
„Ähm, ja klar. Natürlich" stammelte ich rum.
„Dann ist das ja geklärt. Schönen Abend noch euch zwein!" und weg war sie.
Stille.
Das ist jetzt aber peinlich.
Verlegen fragte ich Hinata: „Was habe ich gerade zugestimmt? Tut mir leid, ich war etwas in Gedanken"
Sie kicherte. „Hab ich mir schon gedacht, dass du nicht zu gehört hast"
Jetzt fühlte ich mich noch dämlicher.
„Sakura wollte, dass du mich nach Hause begleitest. Als Entschuldigung für den Zusammenstoß eben. Aber keine Sorge, ich komme schon alleine zurecht"
Achso.
„Nein Sakura hat Recht. Ich begleite dich noch" Ich sah sie grinsend an und ihre Röte nahm zu. Sie nickte schließlich knapp.
„Komm, ich helf dir Tragen"
„Nein, dass ist wirklich nicht nöt-"
„Zu spät" lächelnd nahm ich ihr eine Tüte ab.
Wir unterhielten uns eine Weile über ihre Familie und ihre kleine Schwester, wie gut sie schon im Kämpfen sei. Dann erzählte ich, wie stolz ich auf Konohamaru bin, aber er sich manchmal zu viel bei mir abschaut. Wir lachten, doch genoßen den letzten Weg die Stille.
Als wir vor dem Eingang des Hyuga- Anwesens standen, übergab ich ihr die Tüte und wollte mich verabschieden, doch wir standen nur da und sahen uns schweigend an. Ich weiß nicht mehr warum ich mich zu ihr herrunter beugte, aber als ich es realisierte, war es schon zu Spät.
Ich küsste sie auf die Wange.
Wenn ihr Gesicht noch röter geworden wäre, hätte man sie kaum noch erkennen können. Verlegen wünschte sie mir eine Gute Nacht und verschwand durch das kleine Tor, in den Hof des Anwesens.
Ich atmete aus und drehte mich um, auf dem Weg nach Hause, als ich meinen Namen hörte.
„Naruto"
Vor mir erschienen aus der Dunkelheit zwei emotionslose, schwarze Augen.

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Heute nur ein kurzes Kapitel. Ich freue mich auf Feedback ^^

SasuNaru~ Wie es wirklich warWo Geschichten leben. Entdecke jetzt