Einen Augenblick standen Jack und Dean noch regungslos im Korridor und verdauten alles, was soeben passiert ist, dann starrten sie sich im selben Moment an. "Ich geh mir dann mal 'nen Kaffee machen", erwiderte der Winchester bloß als hätten sie nicht gerade Gott besiegt und schlenderte in Richtung Küche. Immerhin war es immer noch ziemlich früh am Morgen und Dean konnte dieses koffeinhaltige Getränk gerade gut gebrauchen. "Wenn du willst, kannst du mitkommen."
Im Esszimmer angekommen, machte sich der Jäger sofort daran einen Kaffee zuzubereiten während Jack sich an den Tisch setzte und ihm dabei zusah.
Stille erfüllte den Bunker und nur der Klang des Löffels war zu hören, mit dem Dean in seiner Tasse rumrührte ehe er sich zu Jack umdrehte, der gedankenversunken Löcher in die Wand starrte. "Alles in Ordnung?", wollte Dean mit der Tasse in seiner Hand wissen, auf der I love pie stand und nahm einen Schluck ohne die Augen von dem Jungen abzuwenden, der noch immer kein Wort gesagt hatte.
Der Nephilim sah auf, zog die Augenbrauen zusammen und suchte scheinbar nach den passenden Worten. "Dean ich... ich konnte nichts machen. Ich konnte Sam nicht retten und dich auch nicht. Ohne meine Kräfte bin ich so... nutzlos."
Dean ließ kurz ergeben den Kopf hängen, dann setzte er sich an den Tisch und blickte seinem Gegenüber eindringlich in die Augen, die ihn mal wieder an die des Engels erinnerten. Blau, unschuldig und wunderschön. Sogar die Form ähnelte der von Cas. "Hör zu, Jack. Ich kenne dieses Gefühl der Machtlosigkeit und ja, es ist zum Kotzen und lässt dich an dir zweifeln, aber du bist nicht nutzlos. Ohne dich hätten wir so vieles nicht geschafft, verdammt wir wären nicht mal so weit gekommen und wären das ein oder andere Mal gestorben", zum Ende hin verlor seine Stimme an Härte. "Du bist allein schon deshalb nicht nutzlos, weil du uns wichtig bist. Cas, Sam und mir."
"Wirklich?", hoffnungsvoll blinzelte er den Winchester an.
"Wirklich", Dean lehnte sich zurück und nahm einen weiteren Schluck.
"Aber du hast mich gehasst und gesagt, dass ich nicht zur Familie gehöre", murmelte er nach einem Moment leise.
Fast verschluckte sich der Grünäugige an seinem Kaffee und verbrannte sich die Zunge. Er hat nicht erwartet, dass Jack das Thema noch mal ansprechen würde. "Ich war halt ein Arsch. So einer bin ich oft, wenn ich schlechte Laune habe, aber mach dir darüber keine Gedanken. Das ist Vergangenheit. Was zählt ist das, was ich jetzt gesagt habe, okay?", schmunzelte er und Jack erwiderte das Lächeln glücklich mit einem Nicken.
"Und außerdem haben wir gerade Gott höchstpersönlich besiegt, das sollten wir feiern, oder?", zwinkerte der Ältere und grinste in seine Tasse hinein. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sie das wirklich geschafft haben. Dank Cas und dank Amara...
Der Gedanke an die Finsternis machte ihn auf den Druck an seinem Oberschenkel aufmerksam, den er erst jetzt wahrnahm. Der Zettel. Beim Sitzen presste sich das gefaltete Papier unangenehm an seine Haut. Mit gerunzelter Stirn zog er es aus seiner Hosentasche und faltete es außeinander ehe er begann die elegant geschwungene Schrift zu lesen, bei der er sich zunächst schwer tat.
Dean. Trotz deines Vertrauensbruches werde ich dir immer dankbar dafür sein, dass du mich nach einer Ewigkeit befreit hast. Ich war anfangs voller Rache erfüllt, die ich an meinem Bruder und seiner Schöpfung ausüben wollte. Ich wollte alles zerstören, was er errichtet hat, aber dank dir hatte ich die Möglichkeit die wundervolle Seite dieser Welt zu sehen und zu erkennen. Die schöne Seite dieser Menschen, dieser Natur... Und ich habe angefangen sie zu lieben.
Du bist nicht nur der Mensch, der mich, wenn auch unbeabsichtigt befreit hat, sondern auch der erste Mensch, den ich danach seit langem gesehen habe.
Ich hoffe, dass ihr nach dieser ganzen Geschichte endlich ein ruhiges Leben führen könnt, denn jetzt wo ich mich in Chuck befinde, sehe ich alle seine Erinnerungen und weiß bis ins aller kleinste Detail, was ihr erlebt habt. Du und Sam, ihr habt euer Leben lang für das Gute gekämpft und so unfassbar viel geopfert, um die Welt vor dem Bösen zu retten. Wenn jemand ein glückliches Leben verdient, dann ihr.
Heute habe ich außerdem eines verstanden: Dein Herz und vor allem deine Seele sind schon lange vergeben. Sie haben trotz unserer Verbindung nie mir gehört, sondern ihm. Das Leben ist zu kurz, irgendwann endet jedes, selbst das von mir und Gott. Daher nutze die Zeit mit deinem Engel, den du mehr als verdienst und lebe das Leben so wie du schon immer wolltest.
-Amara
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Never Meant To Be (Supernatural FF) ✓
Fanfiction[Alternatives Ende] Seit Castiels Geständnis und seinem erneuten Tod ist Dean am Boden zerstört. Er hat die Hoffnung auf eine Rückkehr seines besten Freundes sowie auf einen Sieg verloren und fällt in ein schwarzes Loch. Was ist aber, wenn es plötzl...