Das, was Sam in den Augen seines Bruders sah, konnte man nicht in Worte fassen. Hoffnung, Unglauben und vielleicht sogar ein Hauch von Angst - die Emotionen standen ihm allesamt ins Gesicht geschrieben.
"Aber wie?", wollte Jack wissen.
"Man braucht dafür nur paar Zutaten, die es in diesem Bunker geben sollte und das Blut von demjenigen, zu dem man das Portal öffnen möchte", erklärte Sam euphorisch.
Dean dachte sofort an das Hemd mit Castiels Blut. "Aber man braucht doch sicher flüssiges und nicht getrocknetes."
"Du kannst die eine Stelle mit ein bisschen Wasser waschen, welches du nimmst, dann hast du das Blut in flüssiger Form."
"Denkst du das klappt, Sam?", fragte Jack hoffnungsvoll.
"Ich hoffe es. Dean, hast du das Hemd zu Hause?"
"Ich habe es mitgenommen", brummte dieser leise, da es ihm sichtlich unangenehm war das zuzugeben. Er brauchte es einfach bei sich, um nicht gänzlich unterzugehen.
Sams Miene hellte sich auf. "Perfekt, dann können wir das Ritual hier durchführen. Es gibt allerdings einen Haken", er tippte mit dem Finger auf die vollgeschriebene Seite des Buches. "Hier wird noch mal erklärt, dass die Leere nicht für Normalsterbliche gedacht ist. Das heißt sobald ein Mensch einen Fuß da rein setzt, wird er langsam verschlungen und hört schließlich einfach auf zu existieren."
"Dann gehe ich Cas holen", erwiderte der Nephilim entschlossen. "Ich bin kein Normalsterblicher und war schon paar Mal dort. Die Leere wird mich nicht verschlingen."
"Das nicht, aber sie wird alles dafür tun, dich nicht gehen zu lassen, nachdem du da so ein Feuerwerk veranstaltet hast", widersprach Dean mit einer ausdruckslosen Miene. "Ich gehe."
"Dean", Sam sah ihn unsicher an und wischte sich nervös mit der Hand über den Mund. "Du wirst wenig Zeit haben."
Der Jäger lehnte sich in seinem Stuhl zurück und klappte mit einer schnellen Bewegung das Buch vor sich zu. "Ich kriege das schon hin."
"Versprich mir, dass du sofort umkehrst wenn es gefährlich wird", bat er besorgt und sah seinen Bruder mit diesem Hundeblick an, den er immer unbewusst anwandte.
Einige Sekunden blickte Dean in seine grün-braunen Teddybär Augen und wandte dann den Blick ab. "Ich werde es versuchen."
Seufzend erhob sich der Jüngere. Sein Bruder war einfach unverbesserlich. "Dann kümmer du dich um das Blut und Jack und ich kümmern uns um alles andere."
Dean stand ebenfalls auf und machte sich auf den Weg zum Auto, wo sich seine Tasche mit dem Oberteil befand. Als er es rausgefischt hatte, suchte er die Küche und schnappte sich dort in einem der Schränke eine Schüssel, die er unter dem Wasserhahn platzierte. Zuerst ließ er dort ein wenig Wasser reinlaufen und dann tunkte er das blutbefleckte Stück Stoff hinein. Als sich das Wasser nur minimal rot färbte, half Dean mit seinen Händen nach und drückte den Stoff aus, wodurch das Blut seines Freundes an seine Finger gelangte.
Er spürte wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete und schloss für eine Weile die Augen in der Hoffnung, dass er so seinen Gefühlen entfliehen konnte. Das alles fiel ihm deutlich schwerer als gedacht. Schnell brachte er das Ganze hinter sich und trat dann mit der Schüssel in den Raum, in welchem Sam und Jack schon alles für das Ritual vorbereitet haben.
Sobald er das Zimmer betrat, fielen den beiden sofort Deans verfärbten Hände auf. "Alles gut?", wollte Sam mit gerunzelter Stirn wissen. Ihm war klar, dass es für den Grünäugigen keine leichte Aufgabe gewesen sein muss, doch wenn sie es wirklich schafften Cas zurückzuholen, dann war es das wert. Sam war sich sicher, dass Cas' Rückkehr Dean aus diesem Loch holen würde, in welches er wie so oft schon gefallen ist. Schließlich hat es schon letztes Mal geholfen.
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Never Meant To Be (Supernatural FF) ✓
Fanfiction[Alternatives Ende] Seit Castiels Geständnis und seinem erneuten Tod ist Dean am Boden zerstört. Er hat die Hoffnung auf eine Rückkehr seines besten Freundes sowie auf einen Sieg verloren und fällt in ein schwarzes Loch. Was ist aber, wenn es plötzl...