Never Meant To Be (Supernatural FF) ✓

10. ~ Unpleasant Surprise

Den nächsten Tag verbrachte Sam damit am Laptop zu recherchieren und Jack saß die meiste Zeit neben ihm und sah zu oder las irgendwelche beliebigen Bücher, die er noch nicht durch hatte, da ihm sowieso nichts anderes übrig blieb. Nachmittags hat er sich dann zwei Stunden lang einen alten Western-Film angesehen, den Dean ihm regelrecht unter die Nase gerieben hat, weil er die Cowboys und ihre Kleidung darin so toll fand.

Dean selbst hatte derweil endlich sein Zimmer vollständig in Ordnung gebracht, wobei er den kaputten Spiegel austauschen musste und hat ab und zu bei seinem Bruder und Jack vorbeigeschaut und ein mal mit seinem eigenen Laptop bei der Recherche geholfen. Selbstverständlich stand nirgends eine Anleitung, wie sie Gott besiegen konnten, aber was sie damit erreichen wollten, war es Ideen zu finden. Sie hatten die Hoffnung, dass sie noch auf irgendwas stoßen würden, was ihnen einen Geistesblitz verpassen könnte.

Und Cas... Cas suchte an anderen Orten nach Lösungen. Er hat sich in etliche Länder teleportiert und die verschiedensten Bücher und heiligen Schriften gelesen, die er nur fand. Er war in mehreren Kirchen, Bibliotheken, Museen und sogar Tempeln unterwegs gewesen, doch alles was er dort las, wusste er schon - das Ganze war nichts Neues für den Engel. Was er aber erschreckend fand, war wie leer es auch in den anderen Ländern ist. Selbst in China, wo in den größeren Städten normalerweise tagtäglich Scharen von Menschen umher liefen und der Trubel auch nachts nicht nachließ. Es war schlichtweg ungewohnt und still. Das hatte aber für Cas den einen Vorteil, dass er überall ungehindert auftauchen konnte, wo er wollte und sich einfach nehmen konnte, was er brauchte.

Als der Tag sich langsam dem Ende zuneigte und Dean den Engel immer noch nicht in seinem Zimmer vorfand, stieß er wieder zu den beiden an den Tisch. "War Cas immer noch nicht hier?", fragte er während er sich lässig hinter Sam stellte und über seine Schulter einen Blick auf den Laptop warf.

Dieser schüttelte bestimmt schon zum fünften Mal resigniert den Kopf. "Nein."

Allmählich fing der Grünäugige an sich Sorgen zu machen. Cas ist heute Morgen losgezogen und seitdem nicht mehr aufgetaucht. Selbst zum Frühstück und Mittagessen, war er nicht da gewesen auch, wenn er zwar sowieso nichts aß, aber wenigstens die Zeit mit seinen Freunden verbringen könnte.

Zögernd umrundete er den Tisch, senkte seinen Blick und fuhr mit seinen Fingern über Castiels Initiale. Als er Cas das Messer abgenommen und ein W dahinter gesetzt hat, war er zwar ein wenig angetrunken gewesen und er wusste jetzt nicht, ob er das auch getan hätte, wenn kein Alkohol im Spiel gewesen wäre, aber er wusste zumindest genau, dass es richtig war. Er hat das Richtige getan, das hatte er im Gefühl und er war stolz drauf.

Das hier war das Mindeste, was der Engel verdiente nach allem, was dieser für sie getan hat. Vor allem für ihn...

Seine rauen Finger wanderten weiter zu den Buchstaben, die Jack heute Morgen neben denen von Cas hinterlassen hat. JKW. Jack Kline Winchester. Der Nephilim hatte gleichzeitig dem Nachnamen von seiner Mutter Ehre erweisen wollen, deshalb hat er einfach beide gewählt statt nur Winchester.

Jetzt waren sie vollständig. Vier Namen - eine Familie, die für immer in diesem alten Bunker in Kansas verewigt wurde.

Noch vor 15 Jahren waren sie nur zu zweit gewesen. Er und Sam hatten nur sich gegenseitig gehabt, bis auf einmal dieser schräge Engel in ihrem Leben auftauchte, der Dean aus den Fängen des Bösen befreite und danach ständig seinen persönlichen Freiraum missachtete. Vor paar Jahren kam schließlich Jack dazu, den Dean anfangs zu Unrecht mies behandelt hat, weil er nicht glauben wollte, dass Luzifers Sohn menschlich sein konnte und weil ihm zu dem Zeitpunkt sein bester Freund gefehlt hat. Nun war es aber so, dass er jedes Mal, wenn er auf Jack traf, statt Luzifer Cas in ihm sah, was nicht zuletzt an den ganzen Gemeinsamkeiten lag.