Never Meant To Be (Supernatural FF) ✓

3. ~ Raising Hope

Bevor sein Bruder und Jack zurückkommen und ihn so sehen konnten, hastete Dean schnell nach Hause und stieg direkt unter die Dusche. Er wollte Sam nicht die Gelegenheit geben wieder irgendeinen dummen Spruch rauszuhauen und sich über ihn lustig zu machen.

Während das warme Wasser auf seinen Kopf einprasselte und es über sein markantes Gesicht floss, schweiften die Gedanken des Jägers wieder zu Cas ab. So sehr er auch versuchte nicht an den Engel zu denken, er schaffte es einfach nicht. Er konnte das tränenüberströmte Gesicht seines besten Freundes immer noch deutlich vor sich sehen. Bis dahin hatte er nicht einmal gewusst, dass Engel weinen konnten - es war das erste Mal, dass er Cas überhaupt weinen gesehen hat.

Manchmal fragte er sich, warum die beiden - abgesehen von der Sache mit der Hölle - so eine enge Verbindung zueinander hatten und alle Außenstehenden diese auch bemerkten und er kam immer wieder auf denselben Gedanken. Nämlich, weil sie beide zwei gebrochene Persönlichkeiten waren, die sich füreinander sorgten. Und jetzt hatte er diese eine Person, die ihn stützte nicht mehr an seiner Seite und fühlte sich einsam und verloren. Ja, Sam und Jack waren auch noch da und ja, sie kümmerten sich auch um ihn, aber eben nicht genauso wie Cas, der ihn voll und ganz verstand, wie Dean nun klar wurde. Cas hat ihn immer verstanden und das oftmals auch ohne Worte. Er wusste fast immer genau, was Dean fühlte und was er selbst in brenzligen Situationen zu tun hatte, wenn Dean wortwörtlich nicht er selbst war. Während es dem Grünäugigen unfassbar schwer fiel sich seinem Bruder zu öffnen, fiel es ihm bei dem Engel deutlich leichter.

Cas hat immer für ihn gekämpft und ihn bis zu seinem letzten Atemzug beschützt. Er hat immer unglaublich viel Geduld mit Dean gehabt, selbst nachdem er dem Engel gesagt hat, dass dieser für ihn gestorben sei, was er nun noch mehr bereute als damals, wenn das überhaupt möglich war. Dean hat ihn wegen seinen eigenen Problemen zu oft verletzt und schlecht behandelt und das nachdem Cas seinen Brüdern den Rücken zugekehrt hat - für den Winchester.

Sein Verlust war dieses Mal deshalb viel schlimmer, weil sich für Dean der Abschied endgültig angefühlt hatte. Und die Reue zerfraß ihn innerlich, denn er bereute es, dass Cas gestorben ist ohne irgendeine Antwort von ihm zu erhalten. Er fühlte sich schon allein aus diesem Grund so schlecht, dass er Alkohol brauchte, aber er würde nun zumindest solange sie nach Rhode Island reisten darauf verzichten müssen. Das war nämlich ein langer Weg und er musste dafür einen kühlen Kopf bewahren.

Er trocknete sich mit einem Handtuch ab und zog ein dunkles schwarz-grau kariertes Hemd und eine Jeans an. Nachdem er mit allem fertig war, lief er in die Eingangshalle wo seine zwei Mitbewohner am Tisch auf ihn warteten und keine Sekunde später aufsahen. "Und? Wie war dein nächtlicher Ausflug?", fragte Sam, der darum bemüht war nicht zu grinsen.

"Ach halt die Klappe", Dean machte eine wegwerfende Handbewegung und ließ seinen Blick suchend durch den Raum schweifen. "Wo ist mein Kuchen?"

"Meinst du den?", Sam hielt mit seinem Zeigefinger eine weiße Tüte hoch.

Augenblicklich hellte sich Deans Miene auf. Er überquerte die Schritte zu seinem amüsiert dreinschauenden Bruder und schnappte ihm die Tüte aus der Hand. Neugierig schnupperte er daran und spürte wie ihm ein süßlicher Duft entgegen wehte. "Ahh! Sehr gut, dann kann's losgehen."

"Ich warte schon mal im Auto", meldete sich Jack zu Wort.

"Wir kommen gleich nach", murmelte Dean während er hochkonzentriert dabei war, dieses prachtvolle Exemplar auszupacken.

~

Die Stunden vergingen wie in Zeitlupe und der Tag schien kein Ende zu nehmen. Mittlerweile waren sie schon 16 Stunden unterwegs und haben 4 Mal eine Pause eingelegt, um in leeren Tankstellen was zu Essen zu besorgen und natürlich zu tanken, wenn sie schon dort waren.