xxxiv. - weiße nelken -

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"Gut", grinste Theo breit, als ich meinen Zauberstab senkte und sich mein Patronus langsam auflöste. "Remus?"

"Natürlich", erwiderte er, genau so ein stolzes Lächeln auf den Lippen wie er.

Auch er zückte nun seinen Zauberstab, sah mich eibige Sekunden an, wandte seinen Blick dann ab und beschwor seinen Patronus, der einige Sekunden durch Theos Büro tanzte und dann zerbarst.

"Perfekt, dann hätten wir die Aufgabe ja auch... Ich bin mir sicher, ihr wollt die nächste heute schon erfahren?"

Wir beide nickten synchron, währendem Theo den Raum durchquerte und ein Stück Pergament aus einer Schublade zog.

"Eure nächste Aufgabe wird sein, einen Aufsatz über die Geschichte des Zauberstabbaus zu schreiben."

Ich unterdrückte mühsam ein Seufzen, nahm ihm den Zettel ab und faltete ihn feinsäuberlich, ehe ich ihn in meine Umhangtasche steckte.

"Ich weiß, es sind viele Aufsätze, aber ihr sollt euch eben für die Uni vorbereiten, dort wird es nicht viel praktisches geben...", tröstete mich Theo und klopfte mir auf die Schulter. "Aber ihr schlagt euch hervorragend, Kinder."

"Mr. Coldwell-"

"Remus, du kannst mich ruhig Theo nennen, wenn wir allein sind... Häng dich nicht an Formalitäten auf."

"Okay,... Theo, ich hätte eine Frage: Was passiert, wenn niemand von uns die Aufgaben rechtzeitig fertig kriegt?"

"Dann wird die Gruppe genommen, die die meisten Aufgaben beendet hat", erwiderte er simpel und ließ sich zurück auf das Sofa fallen. "Aber macht euch keine Sorgen. Setzt euch."

"Ich denke, Goldie und ich werde direkt zur Tat schreiten und uns an den Aufsatz setzen..."

Ich nickte zustimmend und warf Theo einen entschuldigenden Blick zu.

"Auch gut... ", murmelte er, räudperte sich und blickte auf, wobei seine Augen nun seltsam glänzten. "Hör zu Goldie, am 3. Januar habe ich dich und Remus vom Unterricht entschuldigt... Wir werden an dem Tagnach London apparieren und der Beerdigung deiner Mutter beiwohnen."

"Okay", erwiderte ich Schulterzuckend. "Wenn das okay für dich ist, Remus."

"Natürlich ist es das."

Seine Finger glitten über meinen Handrücken und er zwinkerte mir freundlich zu, bevor er seine Hände hinter seinem Rücken verschränkte.

"Gut... Dann viel spaß, meine Lieben."

"Theo, feiern wir Sylvester trotzdem zusammem?", fragte ich noch.

"Ich habe an Sylvester keinen Urlaub, also muss ich hier bleiben... Wenn du möchtest, kannst du gerne mit Remus feiern."

"Sirius und James feiern in Coventry... Lily, Marlene und der Rest sind auch da", mischte sich Remus ein und sah abwartend zu mir runter.

"Das hört sich doch super an", verkündete Theo fröhlich und klopfte sich auf die Oberschenkel. "Und jetzt raus mit euch Turteltäubchen."

---

"Wir könnten gemeinsam nach Hogsmeade und dann nach Coventry, ich war schonmal da", erklärte Remus, als ich mich zu ihm auf eins der blauen Sofas niederließ. "Es ist eine Kostümparty, also wäre es gut, wenn-"

"Remus", unterbrach ich ihn sanft. "Ich denke nicht, dass ich mit nach Coventry komme."

"Nicht?", fragte er verdutzt.

"Das sind deine Freunde, Remus. Ich kenne da überhaupt niemanden..."

"Aber du hast doch mich?"

"Und dann hänge ich mich den ganzen Abend an dich dran, sodass du gar keinen Spaß mit anderen haben kannst? Ich glaube, ich verbringe Sylvester wieder mit Theo."

"Gut, dann bleiben wir hier", stimmte er zu, wobei ich deutlich raushörte, dass er einen widerwilligen Ton zu verdecken suchte.

"Rem... Wir sind keine Siamesischen Zwillinge... Du kannst zu der Party gehen und ich bleibe hier, wo ist das Problem?"

"Aber...", murmelte er verdutzt. "Es ist eine Party... Mit anderen Mädchen."

"Ich vertraue dir", murmelte ich nebensächlich, währendem ich mich vorlehnte und ein Buch vom Tisch nahm.

Remus betrachtete mich mit einem prüfenden Blick.

"Ist das ein Test?"

"Nein", sagte ich langsam, runzelte die Stirn und klappte das Buch gleich wieder zu. "Remus, was ist los?"

"Ich dachte nur...-", er brach ab.

"Was dachtest du?"

"Ich dachte Beziehungen sind... Etwas strikter, für beide von uns."

"Aber wir vertrauen einander", vereinfachte ich es.

"Ich dachte eigentlich schon, aber jetzt, wo du es sagst..."

Ein kleines Schmunzeln huschte über mein Gesicht.

"Hör zu, Remus: Ich vertraue dir voll und ganz. Geh auf die Party. Hab Spaß mit deinen Freunden. Ganz einfach."

Er sah mich eine Weile lang an, lächelte und gab mir einen kleinen Kuss.

"Okay..."

vergissmeinnicht.  // Remus LupinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt