"Hogwarts war wirklich die beste Zeit meines Lebens", seufzte Theo tief und schob einen seiner Bauern auf ein schwarzes Feld des Schachbrettes. "Aber die fehlenden Fernseher machen mir das Leben wirklich schwer."
"Das sagst du nur, weil ich besser in Schach bin und du eine beeunruhigende Fernsehsucht hast", grinste ich, betrachtete seine Aufstellung kurz und bewegte meinen Läufer dann zum Rand. "Weißt du, normale Zauberer schauen gar kein Fernsehen... Viele Reinblüter wissen noch nicht mal, was Fernsehen ist..."
"Sie verpassen wirklich was... Also viele Erfindungen der Muggle sind wirklich unbrauchbar und dämlich, Flugzeuge zum Beispiel... Oder wie hießen die gelben Teile?"
"Quietscheentchen", half ich ihm auf die Sprünge, meine Augen fixiert auf den nächsten Zug, den er machte.
"Ganz genau, die... Aber Fernsehen ist wirklich eine unheimlich gute Erfindung...Was ein Jammer, dass es keine Sender für Zauberer und Hexen gibt."
"Schach."
"Was?! Wie das denn?!"
"Mein Springer... Nein, das würde ich nicht machen... Nein, das auch nicht."
"Ich will nicht mehr spielen", nuschelte Theo bockig und stupste missmutig seinen König um. "Weißt du, wie schlimm es ist, wenn dein Kind besser in irgendwas ist? Das ist furchtbar."
"Kopf hoch, dafür kann ich keine 500 Sprachen..."
"Da hast du recht, sprachlich bist du wirklich unbegabt...", grinste er zufrieden, währendem ich ihm empört gegen die Schulter schlug. "Ist doch so."
"Du musst es aber nicht so direkt sagen... Willst du eine neue Runde spielen?"
"Nein, danke, ich passe erstmal... Hätte ich gewusst, dass du hierbleibst, hätte ich vorher ein wenig geübt... Ich hätte ja nicht ahnen können, dass du Silvester lieber mit deinem alten Herrn verbringst anstatt mit deinem Freund..."
"Wäre dir das denn lieber?"
"Ja und nein...", murmelte er, stand auf und machte ein paar Schritte auf das Kabinett in seinem Zimmer zu, in dem er einige Flaschen Alkohol aufbewahrte. "Egoistisch gesprochen, freut es mich sehr, dass du hier bist, aber als dein Vater würde ich es besser finden, wenn du dich an Remus drangehangen hättest und dich auf der Party ein bisschen sozialisieren würdest."
"Warst du schonmal bei einer Party von Potter?", fragte ich belustigt, "Würdest du diese ganzen Geschichten hören, würdest du nicht mehr so sehr wollen, dass ich dahin gehe."
"Von welchen Geschichten redest du denn?"
"Das übliche... Drogen... Alkohol... Sex...", zählte ich langsam auf und sah dann auf die Uhr, die halb 3 anzeigte.
"Und da lässt du deinen Freund alleine hingehen? Ohne Aufsicht?"
"Ich bin doch nicht seine Mutter... Er ist genau so alt wie ich und ich traue ihm durchaus zu, seine eigenen Entscheidungen zu treffen."
Theo lächelte mich einige Sekunden nur an, bevor es ein wenig auf seinen Zügen gefror.
"Weißt du, Goldie, ich bin immer so stolz auf dich, weil du dich so unfassbar reif für dein Alter verhälst, aber manchmal muss ich mich daran erinnern, dass du es nur tust, weil Olivia dir keine Mutter war und du nie eine hattest... Und nur als Vater, kann man seinem Kind nicht alles beibringen..."
"Theo-"
"Nein, Kind, in deinem Alter solltest du auf Parties gehen, deinem Freund hinterherspionieren, trinken und Drogen nehmen, wie ich in deinem Alter... Und stattdessen sitzt du hier mit jemand Baujahr 1932 und spielst Schach bis vier Uhr morgens, das ist traurig..."
"Ich glaube, du hast jetzt genug getrunken", lachte ich leise, lehne mich vor und schnappte ihm das Glas Whisky weg. "Ich erinnere dich morgen daran, dass du mir geraten hast, Drogen zu nehmen."
"Bitte nicht, sonst haue ich mir morgen selbst eine rein... Fürs Protokoll, ich habe das nie gesagt und auch nie selbst welche genommen, klar?"
"Natürlich", schmunzelte ich und stand auf. "Hier, trink das Wasser aus, sonst hast du morgen kein schönes Erwachen..."
"Wo wäre ich nur, wenn ich dich nicht-", Theo verstummte verdutzt und richtete seinen Blick auf die Quelle eines dumpfen Lauts. "Herein?"
"Ja, guten Abend", nuschelte Remus, der bemüht gerade stand und zwischen uns hin und her sah. "Ich suche Goldie."
"Hier bin ich", grinste ich und erlangte seine Aufmerksamkeit durch ein kleines Winken.
"Oh... Ganz übersehen... Ähh... Willst du mitkommen?"
Ich tauschte kurz einen Blick mit Theo, der sich sein Grinsen angesichts Rems Verhalten kaum verkneifen konnte und nickte dann.
"Natürlich, komm Remus...", lächelte ich ihn an und drehte mich dann zu Theo. "Bis Morgen Theo. Gute Nacht."
"Gute Nacht, Goldie."
Ich nahm Remus' Hand und schloss die Tür des Büros hinter uns.
"Ich dachte, du wolltest bei James in Coventry übernachten?", fragte ich ihn dann.
"Das war auch so geplant", nuschelte Remus und wankte im Gehen kurz, fing sich aber schnell wieder.
"Aber?"
"Nichts, ich bin hier."
"Jetzt sag schon Remus, was ist passiert?", forderte ich ihn auf, währendem wir den Weg zum Ravenclawgemeinschaftsraum einschlugen.
"Ich hab dich vermisst", gab er zu.
Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit, währendem ich seine Hand drückte.
"Die haben dauernd nur irgendwelche Trinkspiele gespielt... Und ich hab verloren..."
"Das bemerke ich", grinste ich.
"Was, so schlimm? Meinst du, Theo hat was geahnt?"
"Remus, ich glaube selbst Dumbledore kann in seinem Büro riechen, dass du etwas getrunken hast...", lachte ich leise und wandte mich dann dem Türknauf zu, der munter vor sich hinbrabbelte. "Wir würden gern rein."
"Dann löse mir dieses Rätsel:
Alle Menschen haben mich, unmöglich der Verzicht. Doch mancher Mensch verachtet mich und wünscht, es gäb mich nicht.
Beachte mich, betrachte mich, bis dein Verstand erweicht. Dabei kannst du mir doch nichts tun, weil mich kein Schlag erreicht.Kinder lachen über mich, und Alte müssen weinen. Hübschen Mädchen muss ich wohl ganz allerliebst erscheinen.Wenn du schluchzt, so weine ich - gähnst du, will ich schlafen. Lächle, und ich strahle, als erklängen tausend Harfen. Was bin ich?""Deine Mutter", kicherte Remus leise und lehnte sich gegen das Geländer, um nicht zu sehr zu wanken.
"Ein Spiegel", Schmunzelte ich nur und schob mich in den Gemeinschaftsraum, auf eins der Sofas zu,als Remus mich am Handgelenk zurückhielt.
"Hey... Frohes neues Jahr."
"Frohes neues", lächelte ich, meinen Blick zu ihm hoch gerichtet.
"Danke, dass du mich nicht hast mit meinem Verhalten durchgehen lassen... Sonst würde ich mich jetzt immernoch in so einer nervigen Lage befinden."
"Ich glaube, wir sollten schlafen gehen."
"Bin ich dir peinlich?"
"Nein, aber ich glaube, morgen bist du dir selbst peinlich."
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vergissmeinnicht. // Remus Lupin
Fiksi Penggemar~~~ ,,Bitte, Mary...Vergissmeinnicht." ~~~ Mary lebt seitdem sie 13 ist bei Theodoric, ihrem Adoptivvater, der sich einige Wochen vor ihrer Rückkehr nach Hogwarts sehr seltsam verhält. Er scheint aufgeregt, als würde er etw...