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"Also, wohin willst du als Erstes?", fragte Lukas als wir in seinem Auto saßen.

"Am liebsten erst nach Hause. Ich habe Markus schon so lange nicht mehr gesehen", antwortete ich.

"Alles klar, dann geht's ab nach Hause."

Vor unserer Tür stieg ich aus dem roten Wagen aus und wollte gerade mein Haus betreten, als ich mich zu Lukas umdrehte und bemerkte, dass er noch im Wagen saß.

"Willst du nicht mit reinkommen?", rief ich zu ihm rüber.

Er verdrehte die Augen und stieg dennoch aus dem Wagen und kam auf mich zugejoggt.

Ich schloss die Tür auf und betrat den vertrauten Flur.

"Markus?", rief ich, "Ich bin wieder Zuhause!"

Er kam aus dem Wohnzimmer gelaufen und nahm mich in den Arm.

"Hey, Kleine. Gestern war leider die Besuchszeit schon vorbei, sonst wäre ich noch vorbei gekommen um dir den Arsch zu versohlen", meinte er sobald er mich losließ.

Erstaunt riss ich den Mund auf.

"Was? Wieso das denn?" Markus lachte nur und klopfte Lukas zur Begrüßung auf die Schulter.

"Du hast meinen Wagen zu Brei gefahren, Rose. Jetzt kann ich zusehen wie ich mich fortbewege oder was?" Und da war wieder der alte Markus.

"Tut mir doch leid! Aber es war nunmal ein Notfall, da war das Auto nunmal die beste Möglichkeit", versuchte ich mich zu verteidigen. "Das ist mir sowas von egal. Und die Versicherung zahlt den Mist auch nicht weil du kleines Miststück ohne Führerschein gefahren bist!"

Das tat weh. Ich spürte wie Tränen drohten über mein Gesicht zu laufen und humpelte direkt die Treppen hoch in mein Zimmer.

Ich packte ein paar meiner Sachen in eine große Tasche und lief wieder runter. Ich sah, wie Lukas und Markus miteinander redeten.

"Nenn sie nie wieder so, man", sagte Lukas bedrohlich.

"Misch dich nicht ein, ich darf sie nennen wie ich will", gab er barsch zurück.

"Jetzt hör mir mal gut zu. Roselin ist verdammt nochmal deine Schwester und alles, was dir geblieben ist. Also behandle sie so, wie sie es verdient."

Bei diesen Worten ging ich so schnell ich konnte an ihnen vorbei und lief durch die Haustür auf Lukas' Auto zu. Ich hörte wie Lukas mir folgte und die Haustür ins Schloss fiel.

Ich stieg in den Ferrari und knallte die Tür zu.

"Ey, der hat einen Haufen Kohle gekostet"

Ich sah zu Lukas, der jetzt vor dem Steuer saß und einen undeutbaren Blick aufgesetzt hatte.

Ich sah ihn etwas entsetzt und enttäuscht an und schüttelte meinen Kopf. Ich war ziemlich aufgelöst, weil mein Buder mich aufs Tiefste beleidigt hat, und das nicht zum ersten Mal. Ihn hat es nichtmal interessiert, wie es mir geht. Und außerdem war die Besuchszeit nichteinmal vorbei, als Lukas zu mir kam.

So ein erbärmlicher Lügner.

"Hey, das war nicht ernst gemeint", sagte Lukas und legte seinen tätowieren Arm um mich.

Ich nickte nur kalt und sagte, dass er losfahren soll. Er startete den Motor und fuhr los.

Ich dachte er würde zu seinem Haus fahren, er fuhr jedoch auf ein Gebäude zu, das mich etwas an eine Lagerhalle erinnerte.

"Was machen wir hier?", fragte ich neugierig.

"Hier hängen ich und meine Jungs meistens zusammen ab", erklärte er.

Runaway LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt