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Der Typ schien es nicht zu bemerken, denn er war immer noch mit meinen Brüsten beschäftigt.

Plötzlich wurde die Tür eingetreten und Lukas kam mit den Jungs, sogar Seth, hereingestürmt.

Lukas Augen loderten sofort rot auf, als er sah, was der Kerl mit mir machte. Er stürmte völlig außer sich auf uns zu und riss ihn von mir herunter. Er warf ihn mit übernatürlicher Kraft gegen die Wand, sodass sogar ein Loch in der Wand entstand.

Keith kam auf mich zugelaufen und umarmte mich. "Wie konnte er dir das bloß antun?", murmelte er in mein Haar. Als er von mir abließ, half er mir als Erstes auf und reichte mir meine Krücken. Dann wischte er meine Tränen weg und nahm mich nocheinmal in den Arm. Ich kannte Keith zwar erst seit an paar Stunden, aber ich vertraute ihm trotzdem so sehr, als wäre er schon immer mein bester Freund gewesen.

Über seine Schulter hinweg sah ich, wie Lukas immer und immer wieder auf den Typen eindreschte. Ich löste mich von Keith und lief auf Lukas zu. Ich fasste an seine Schulter, worauf er zuerst nicht reagierte. Ich rüttelte fester, dann drehte er sich plötzlich um und ich sah ihm direkt in die roten Augen.

"Was?", brüllte er und zeigte dabei seine spitzen Eckzähne.

Ich stolperte vor Schreck ein paar Schritte zurück und wäre hingefallen, wenn Seth mich nicht aufgefangen hätte. Ich fing mich schnell wieder und lief wieder auf ihn zu.

"Lass gut sein, Lukas!"

"Nein, der Arsch hat's mehr als verdient!",schrie er.

"Lukas, er ist doch schon tot! Lass ihn!", übertönte ich sein Geschreie.

Er stellte sich langsam wieder hin und wischte sich das Blut von den Händen. Er wandte seinen Blick von dem Verbrecher ab uns sah stattdessen zu mir. Er nahm mich plötzlich in den Arm und strich mir behutsam über den Rücken. Mir kamen die Tränen wieder hoch und ich schlang meine Arme um Lukas' Mitte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Keith und Seth die Leiche rausbrachten.

Eigentlich war ich ja noch sauer auf Lukas, aber durch diese beschissene Situation war ich mehr als glücklich ihn zu sehen.

"Shh", wisperte er, um mein Schluchzen zu beruhigen.

Als wir uns nach einer Weile von einander lösten, sahen wir uns noch kurz in die Augen und Lukas trocknete meine Tränen mit seinem Daumen.

Wie gingen stumm raus und Lukas trug meine Tasche. Draußen warteten Seth und Keith schon auf uns und zusammen machten wir und wieder auf den Weg zur Halle.

Als wir durch den Wald gingen stolperte ich einige Male und ich wunderte mich, wie ich es überhaupt zur Werkstatt geschafft habe ohne mir alles zu brechen. Irgendwann hatte es Lukas satt und bestand darauf, mich auf seinen Rücken zunehmen. Ehrlich gesagt hatte ich etwas Angst und wollte Lukas nicht zur unnötigen Last fallen, doch er ließ sich nicht überreden.

"Erstens, sind wir dann viel schneller und zweitens tust du dir nicht andauernd weh."

Ich gab Keith meine Krücken und Seth nahm meine Tasche.

Dann sprinteten sie alle zusammen los.

Es fühlte sich fantastisch an, als würde ich fliegen. Der Wind spielte mit meinen Haaren und ich vergaß für eine Weile das Geschehnis von vorhin.

Wir kamen schon in einer Minute an der Halle an. Ich habe auf dem Hinweg für die gleiche Strecke bestimmt eine halbe Stunde gebraucht, obwohl ich sozusagen gerannt bin. Trotzdem bin ich froh, dass wir wieder da sind, ich wollte mich nämlich so schnell wie möglich waschen.

Lukas ließ mich vor der Halle vorsichtig runter und Keith reichte mir die Krücken. Wie froh ich doch bin, wenn ich diese wieder los bin.

"Lukas, kann ich irgendwo duschen?", fragte leise.

Runaway LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt