Lukas hielt seinen teuren Wagen vor einem großen, alten Haus. Es sah echt schön aus. Kleine Kletterpflanzen wuchsen an den Seiten des Hauses und es hatte große Fenster und eine große Tür mit pompösem Türklopfer.
Lukas hielt mir die Tür auf und ich stieg aus dem Auto. Wir mussten zwei Stufen auf die Veranda des Hauses steigen und Lukas schloss die Tür auf.
"Wohnst du hier allein?" fragte ich ihn.
"Ja, wieso?" "Nur so" antwortete ich. Es war echt groß für ihn alleine.
Lukas führte mich in sein Wohnzimmer und wir setzten uns auf sein Sofa.
"Also," begann er, "was willst du alles wissen?"
"Hm, zuerst, woher weißt du von Vampiren?"
"Also..alles fing an in 1898. Ich war gerade 20 geworden. Ich war mit meinen Jungs Party machen, also, wenn man das heute noch so nennen kann. Jedenfalls war ich betrunken und wachte in einem dunklen Raum wieder auf und konnte mich an nichts mehr erinnern. Ich hatte Durst, riesen großen Durst, ich hatte das Gefühl ich würde austrocknen. Jedoch wollte ich kein Wasser oder Cola oder so, sondern...
Blut.
Ich konnte überraschenderweise sehr gut im Dunkeln sehen und hörte Stimmen, welche über mich redeten, ich konnte sie aber keiner mir bekannten Person zuordnen. Ich rief laut und schlug gegen die Tür, welche ich aber sofort einschgeschlagen hatte. Dann ging ich nach oben und fand ein paar Leute vor, Vampire. Sie haben mir erklärt, dass sie diejenigen von der 'guten Sorte' sind. Jemand ihrer Feinde hatte Durst und wollte mich dann umbringen. Tja, er hat mich nicht ganz leer gesaugt, sodass ich nicht starb aber dafür durch das Gift zum Vampir wurde. Meine Leute haben mich gefunden und konnten nichts mehr gegen meine Verwandlung tun, deshalb haben sie mich dann mit zu sich genommen. Sie haben mir alles über die Vampire beigebracht und lehrten mir das Kämpfen und wie ich mich als Vampir verhalten sollte."
Lukas ist ein Vampir. Ich hätte jetzt mit allem gerechnet aber nicht damit.
"Wieso sitzt du noch hier?" fragte Lukas mich nach einer Minute Schweigen.
"Wieso sollte ich das nicht?"
"Na..weil du jetzt weißt, dass ich ein Vampir bin..ich dachte das würde dich abschrecken oder so..hast du denn keine Angst vor mir?" fragte er mich ungläubig.
"Naja..also ich weiß jetzt wozu du fähig bist, aber ich denke nicht, dass du mir was tun würdest..sonst hättest du das wahrscheinlich schon früher gemacht...oder?"
"Denkst du echt ich könnte dir wehtun?" fragte er etwas verletzt. Ich rückte näher zu ihm und nahm seine Hand.
"Nein, ich habe doch gerade gesagt, dass ich das nicht denke. Aber wieso warst du so lange weg? Und wieso hast du dich danach so verändert?"
"Also, anfangs wollte ich nur etwas Spaß haben, doch dann hatten wir ein paar Probleme in meiner Familie und uns wurde mitgeteilt, dass die 'bösen Vampire' in die Stadt kommen. Deshalb hab ich mich so von dir ferngehalten. Ich wollte nicht, dass du verletzt wirst."
Ich nickte nur und verschränkte unsere Finger.
"Du gefällst mir so aber besser." meinte ich.
"Wie?"
"So..lieb. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, gefühlsvoller, nicht so aufreißerisch." erklärte ich ihm und sah ihm in seine braunen Augen. Er begann schüchtern zu lächeln.
"Macht es dir denn überhaupt nichts aus, dass ich ein Vampir bin? Dass ich Blut trinke? Dass ich ewig leben werde? Dass ich alles besser kann als normale Menschen?" fragte er immer noch ungläubig.
"Naja, nein..es ist mir ziemlich egal wer oder was du bist. Sollte es mir denn etwas ausmachen?"
"Ähh..Ich weiß nicht. Keiner den ich kenne geht damit so offen um wie du."
"Hmm" sagte ich nur als Antwort.
"Aber, Rose, ich werde mich von dor fernhalten müssen. Ich will nicht, dass du in die ganze Sache mit hinein gerätst." sagte er ernst und lies meine Hand los.
"Wie meinst du das?" fragte ich unsicher. Ich wollte nicht, dass er sich von mir fern hält. Ich mochte ihn. Ich denke ich mag ihn sogar vielleicht etwas zu sehr. Aber jetzt kann er doch nicht einfach den Kontakt zu mir abbrechen, wozu hat er mir das ganze denn erzählt?
"Wir werden keinen Kontakt zueinander haben dürfen. Auch wenn ich es scheisse finde, aber du wirst sonst verletzt und das will ich nicht."
"Aber ich kann doch lernen, wie ich mich gegen Vampire wehren kann! Es gibt bestimmt noch andere Lösungen." versuchte ich Lukas zu überzeugen.
"Rose, diese Vampire sind 10 mal so stark wie du, du könntest niemals gegen sie gewinnen."
"Bist du dir sicher?" fragte ich enttäuscht.
"Ja, es tut mir leid. Ich will das doch auch nicht. Du könntest sonst ernsthaft verletzt werden oder sterben."
"Aber ich will heute Nacht nicht alleine Zuhause schlafen, jetzt wo ich weiß was für Leute in dieser Stadt sind. Und was soll ich bitte Markus erzählen? " fragte ich verzweifelt und biss mir auf die Lippen. "Nein, du bleibst heute Nacht noch bei mir. Ruf deinen Bruder an, dass er sich keine Sorgen machen soll. Und hör auf damit. "
"Womit?" fragte ich ihn verwirrt.
"Dir auf die Lippe zu beißen. Sonst will ich Dinge mit dir tun die nicht laut ausgesprochen werden sollten."
Ich wurde rot und schaute verlegen auf den Boden. Ich merkte nicht, dass ich mir schon wieder auf die Lippe biss, bis Lukas meinen Namen mit den Zähnen aufeinander streng aussprach. Ich lachte in mich hinein und fühlte mich irgendwie geschmeichelt, dass ich solche Gefühle in ihm auslösen konnte.
Mir fiel ein, dass ich mein Handy ja gar nicht hatte und Markus so nicht anrufen konnte.
"Lukas, kannst du mir dein Handy geben oder so? Ich hab meine Tasche in der Stadt vergessen."
Er stand auf und ich dachte er würd sein Handy holen, doch er kam mit meiner Tasche in der Hand wieder und schmiss sie zu mir rüber und setzte sich wieder zu mir. Ich sah ihn verwirrt an.
"Woher-"
"Ich hab gesehen, wie du sie liegen gelassen hast und hab sie mitgenommen."
"Warst du nicht einkaufen?" fragte ich ihn misstrauisch.
"Ähhm..ne. Ich habe nichtmal einen Neffen. Ich hab euch die ganze Zeit beobachtet. Ein paar von meinen Leuten waren auch in der Nähe. Der Schatten den du bei den Müllcontainern gesehem hast war Dylan, bein Bruder. Er wollte versuchen Britney zu retten, doch du warst zu schnell wieder da. Eigentlich wollten wir verhindern, dass du erfährst, dass es Vampire gibt. Einer der behandelnden Ärzte war auch ein Vampir, er war die ganze Zeit bei Britney, doch sie war zu stark. Neugeborene Vampire sind immer stärker als alle, nur die Ältesten sind noch stärker. Britney hat ihn umgebracht."
"Oh nein, das tut mir Leid." sagte ich und legte meine Hand auf seine Schulter.
"Ist schon okay, du kannst ja nichts dafür." sagte er und lächelte mich an.
"Na gut, was sollen wir jetzt machen?" fragte er mich nach einer Weile.
"Ich weiß nicht, vielleicht einen Film gucken?" schlug ich vor.
Lukas willigte ein und wir suchten uns einen Film aus. Wir setzten uns wieder zusammen aufs Sofa und sahen ihn uns an.
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Runaway Lovers
VampireRoselin Mariah Heylan ist ein ganz normales Mädchen, welches das alltägliche High-School Leben lebt. Doch als da dieser neue Junge in die Stadt zieht, verändert es ihr ganzes Leben. Sie hätte nie gedacht, dass ihre Zukunft nur von einem Jungen abhä...