Glitzer und Kartoffelgratin

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Have Fun.
LoL
Lexy

„Was machst du hier?", fragte er mich und ging ein paar Schritte auf mich zu.
„Ich war mit Niall im Victoria Park und dann haben ihn Fans erkannt und er hat gesagt ich soll die Beine in die Hand nehmen und laufen. Um meine Identität zu schützen und so.", erwiderte ich achselzuckend, legte den Kopf schräg und grinste. Er lachte. Es war ein nettes Lachen, kein überhebliches oder herablassendes. „Ja, die Fans können manchmal echt anstrengend sein, aber Niall und die anderen lieben sie auch. Ohne sie würde es 1D nicht mehr geben. Nach X-Faktor wäre es vorbei gewesen.", erklärte Alex und ich nickte verständnisvoll. Er machte Anstalten, dass wir ein Stück gemeinsam gehen könnten und so liefen wir die Straßen Londons zusammen entlang. „Was hast du hier gemacht?", fragte ich neugierig und sah ihn von der Seite an. Wieder stellte ich fest, dass er eigentlich ziemlich gut aussah.
„Ich war bei meiner Schwester. Sie wohnt hier gleich um die Ecke und diese Woche hab ich mich bei ihr einquartiert bevor es auf Tour geht. Allerdings erwartete sie gerade ihr erstes Kind und manchmal ist sie wegen ihrer Stimmungsschwankungen echt nicht zu ertragen, also hab ich kurzerhand die Flucht ergriffen." Er lachte und blinzelte hoch in die Frühlingssonne. Für heute war London seinen berühmt berüchtigten Regen losgeworden, aber da es April war, wechselte das Wetter sowieso ständig. Ich hoffte, dass wir am Freitag bei Joanas Triathlon gutes Wetter hatten. Da fiel mir ein, dass ja auch Alex und die anderen Jungs von Wrong Direction, wie ich sie liebevoll getauft hatte, zum anfeuern und zugucken mitkommen könnten.
„Niall und ich haben vorhin ein Mädchen getroffen, Joana, und sie nimmt am Freitag am 'Junior Triathlon' hier in London teil. Ich hab ihr versprochen mit den Jungs zugucken zu kommen. Lou sorgt vorher mit ihrem Team dafür, dass sie natürlich nicht erkannt werden. Wollen du, Josh, Jon und Dan nicht auch mitkommen? Je mehr desto besser." Alex schaute mich überrascht an. „Klar, also ich hab auf jeden Fall Lust. Aber ich glaube, Josh kommt erst Freitag Nachmittag wieder, weil seine Granny 90 wird. Und Jon und Dan kommen auch erst wieder gegen Abend in London an." Wir bogen in eine Straße mit vielen kleinen Läden ein. Es gab dort ein kleines Café, in das ich mich gerne setzte, wenn ich das Gefühl hatte, in meiner Wohnung nicht richtig meinen Gedanken hinterherhängen zu können. Außerdem gab es einen Bio-Laden, einen Laden für Strick und Näh-Kram, einen Tee-Laden, eine niedliche kleine Buchhandlung, daneben ein Porzellanwaren-Geschäft, gegenüber noch einen Souvenirladen und ein-. „Schreibwarengeschäft!", rief ich, weil mir plötzlich meine Plakat Idee wieder einfiel. Ich packte den verdutzten Alex am Arm und schleifte ihn hinter mir her in das Geschäft. Dort drückte ich ihm ein Türkises Plakat, ein Packung Filzstifte, einen Klebestift und einige Glitzerlgelstifte in die Hand. Dann gingen wir zur Kasse. Ich wollte gerade bezahlen als Alex noch zwei Packungen 'Oreos®' dazu legte. (A/N: aus rechtlichen Gründen, möchte ich darauf hinweisen, dass mir die genannte Marke nicht gehört und ich nicht dafür bezahlt werde, dass ich sie hier nenne oder ihre Produkte bewerbe!)
„Was wird das denn?", fragte ich lachend. „Ich hab keine Ahnung, was du mit dem Kram willst, aber es sieht ziemlich lustig aus und ich hab beschlossen, dass ich dir helfe. Und damit wir nicht verhungern, brauchen wir Nervennährung.", erklärte er grinsend. Also bezahlte ich alles zusammen und wir verließen das Geschäft wieder. Alex hatte ich den ganzen Kram wieder in die Hand gedrückt und still grinsend nahm er seine Rolle als Packesel an.
Zwei Minuten später schloss ich die Tür zu meiner Wohnung auf und ließ Alex vor mir eintreten. Ich wies ihn an, die Sachen im Wohnzimmer abzustellen. Kurz darauf kam er zurück, um seine Schuhe auszuziehen und seine Jacke aufzuhängen. „Nett hast du's hier.", sagte Alex und betrachtete lächelnd die Fotos auf meiner Wohnzimmerkommode. Zwei zeigten Emily und mich, einmal bei unserem Abschlussball und einmal bei einem Holi-Festival, wo Emily mich Huckepack trug und ich buntes Farbpulver in die Luft warf. Auf zwei weiteren war ich einmal mit meinen Eltern (bei einem Costa Rica Urlaub als ich zwei war) und einmal mit meiner Oma Lu zu sehen. Mein Grandpa Joseph war gestorben als ich 14 war. Ich hatte ihn wirklich gern, aber leider hatte ihm das Alter sehr zugesetzt, sodass irgendwann ein multiples Organversagen eintrat. Er ist friedlich im Schlaf gestorben. Ich lächelte traurig.
„Dein Freund?", fragte Alex neugierig und deutete auf das Bild rechts außen. Es zeigte mich und einen jungen, dunkelhaarigen Mann, ein Jahr älter als ich, der verschmitzt in die Kamera grinste und dabei einen Arm um meine Schultern gelegt hatte. Sofort hatte ich die Szene wieder vor Augen. Es war letzten Sommer von seinem älteren Bruder aufgenommen worden mit dem Kommentar „Jetzt lach doch mal, Lena!". Daraufhin hatte ich ihm die Zunge rausgestreckt und Julian hatte auf den Auslöser gedrückt.
„Nein", lachte ich, „das ist mein Cousin Jace. Sein Bruder Julian hat letzten Sommer das Foto von uns an der Themse gemacht."
„Oh, ach so!", lachte Alex. Etwa ein wenig erleichtert?
„Ich bin mit den beiden aufgewachsen, da meine mum damals viel Unterstützung von Lauren, der Schwester meines Dads, bekommen hat?", erklärte ich weiter.
„Was ist mit deinem dad? Sind deine Eltern getrennt?", fragte Alex neugierig doch ich winkte ab und er schien zu merken, dass ich nicht darüber reden wollte.
„Magst du was trinken?" Ich ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. „Tee? O-Saft? Wasser? Coke?" Fragend blickte ich zu ihm auf. Nachdem ich ihm den gewünschten O-Saft überreicht hatte und für meinen Tee den Wasserkocher angeschaltet hatte, gingen wir ins Wohnzimmer. Dort breitete ich das Plakat aus und erklärte Alex meine Idee. Also skizzierten wir zunächst mit Bleistiften, wie wir das Plakat gestalten wollten. Zwischendurch machte ich schnell meinen Tee fertig und stellte die Tasse auf meinem Wohnzimmertisch aus Holz ab. Natürlich nicht ohne vorher einen Untersetzer darunter zu legen. Er war aus Filz und stellte einen Panda-Kopf dar. Meine mum hatte ihn mir zusammen mit einer passenden Tasse zum Einzug in diese Wohnung geschenkt.

Suddenly Directioner ||One Direction Ff||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt