Kapitel 6

107 6 0
                                    

Es dauerte nicht lange dann kamen Kayla und Jace mit ihren Mentoren zu Tulip und den anderen. Jace war ein großer, sportlicher siebzehn-jähriger mit grün-blauen Augen. Kayla hingegen sah man sofort an, dass sie aus Distrikt 1 stammte. Ihre bloden Haare hatte sie seitlich zu einem Zopf zusammengebunden und ihre smaragd-grünen Augen leuchteten, als Sie und Tulip sich ansahen. Sie gingen zu dem großen Tisch, wo schon wie immer das Essen bereit stand. Raffael hatte sofort angefangen sich mit Jace über die besten Kampfmethoden auszutauschen. Kayla und Tulip blickten sich an. „Du bist also Tulip.“, begann Kayla das Gespräch. „Genau!“, bestätigte Tulip. „Ich wollte dich schon bei der Parade ansprechen, aber dann ging es ja schon los.“ „Ich erinner‘ mich. Wir hatten uns kurz zugenickt, bevor es losging.“ „Ja, übrigens ich fand dein Kleid so krass schön! Ich bin fast neidisch geworden.“, gab Kayla zu. „Danke, das hat Raffael auch gesagt, aber ihr wart auch nicht schlecht. Mit diesem ganzen Glitzer im Gesicht und dein prachtvolles Kleid in dunkellila.“, sagte Tulip. „Ach so toll war das gar nicht. Das ganze Glitzer im meinem Gesicht hat sich wie eine zweite Haut angefühlt, das war so widerlich!“, klagte Kayla. Tulip musste leicht lachen. „Aber die Parade später war der Hammer, oder? Ich muss zugeben, ich hab es richtig genossen, wie die Zuschauer aufgesprungen sind und gejubelt haben, als sie uns gesehen haben. Das Gefühl im Mittelpunkt zu stehen, ist tausend mal besser als ich erwartet hatte.“, erzählte Sie und Kayla stimmte ihr mit einem Kopfnicken zu. Raffael und Jace hatten aufgehört über Kampftechniken zu reden und diskutierten nun über Waffen. „Mädels, was sind so eure Bereiche, wenn es um Waffen geht?“, unterbrach Jace das Gespräch der Mädchen. Beide sahen zu ihm und Raffael. „Das weißt du doch schon. Ich bevorzuge genau wie du das Schwert, ist doch logisch.“, antwortete Kayla auf seine Frage. Dann wandte sich Jace an Tulip. „Ähm Tulip, richtig? Wie sieht’s mit dir aus?“, fragte Er. „Also ohne groß anzugeben, ich habe ein Talent fürs Messer werfen.“, antwortete Tulip. „Oh ja, das kann ich bestätigen! Wenn sie im Trainingscenter in unserem Distrikt trainiert hat, dann war keine Puppe mehr vor ihr und ihren Wurfmessern sicher. Sie hat immer genau auf den roten Punkt getroffen.“, erzählte Raffael. Kayla sah zu Tulip. „Respekt, das hätte ich nicht von dir erwartet. Dann freue ich mich jetzt um so mehr, morgen beim Training zu sehen, wie du wirfst.“, sagte Sie erstaunt. „Ja, ich auch. Aber es ist blöd, dass wir noch bis morgen warten müssen. Ich würde viel lieber jetzt schon trainieren.“, sagte Tulip enttäuscht. Daraufhin wandte sich Jace an die vier Mentoren. „Können wir nicht eigentlich jetzt schon runter in die Trainingshalle gehen? Warum sollten wir bis morgen warten?“, fragte er. „Das ist gar nicht mal so eine schlechte Idee.“, stimmte Gloss ihm zu. Raffael runzelte die Stirn. „Aber dürfen wir das nicht eigentlich erst ab morgen?“, fragte er. „Naja, uns wurde gesagt, dass ihr jederzeit trainieren dürft, solange ihr nicht gegen andere Tribute kämpft.“, sagte Brutus. „Ja und nur weil ihr morgen das erste Mal mit den anderen Tributen zusammen trainiert, heißt das nicht, dass es euch vorher verboten ist alleine zu üben. Ihr habt dadurch zwar einen kleinen Vorsprung den anderen gegenüber, aber den habt ihr so oder so jetzt schon.“, sagte Cashmere und schließlich waren sich alle einig.

Tulip, Raffael, Jace und Kayla zogen sich auf ihren Zimmern schnell Trainingssachen an und liefen dann runter zur Trainingshalle.

Als sie ihn betraten, blickten sie sich um. Die Halle war noch größer, als der Trainingscenter in Distrikt 2, wo Tulip und Raffael immer trainiert hatten. Tulip sah die Station mit den Wurfmessern rechts von ihnen. Sie ging direkt darauf zu. „Okay, Tulip hat es einfach. Sie wirft die Messer auf ne Trainingspuppe, aber was ist mit Kayla und mir? Sollen wir uns jetzt auch Schwerter nehmen und damit auch die Puppen zielen?“, fragte Jace. „Nein, natürlich nicht. Ihr werdet gegen uns kämpfen.“, sagte Cashmere. Ungläubig blickte Kayla sie an. „Gegen euch?“, fragte Sie. „Gegen wen denn sonst? Schließlich haben wir die Spiele schon Mal gewonnen und wissen wie man mit Waffen umgeht. Und etwas Training schadet uns auch nicht.“, sagte Gloss. Er ging zu Kampfstation und nahm sich zwei der Schwerter. Davon warf er eines Kayla zu. „Worauf wartest du noch? Greif mich an!“, sagte er. Auf Kaylas Gesicht breitete sich ein fieses Grinsen aus und sofort ging sie auf Gloss zu und fing an mit ihm zu kämpfen. Derweil übten Brutus und Raffael das Speerwerfen. „Würde es dir was aus machen, wenn ich mich ebenfalls zu den Messern begebe und du mit Jace den Schwertkampf übst? Ich bin besser im Messer werfen als das.“, fragte Cashmere Enobaria. „Klar.“, antwortete Enobaria und so ging Cashmere zu den Wurfmessern, wo Tulip bereits neben ihr anfing die Messer auf die Puppe zu werfen. Cashmere beobachtete sie erst dabei. „Raffael hat vorhin nicht untertrieben, was dich betrifft. Du bist wirklich gut.“, lobte Sie die Tributin. „Danke.“, antwortete Tulip. Dann fing auch Cashmere an zu trainieren. „Gloss ist älter als du, oder?“, versuchte Tulip ein Gespräch anzufangen. „Ein Jahr um genau zu sein.“ Cashmere sah zu Tulip. „Hast du Geschwister?“, fragte Sie. „Ja, eine jüngere Schwester. Ihr Name ist Clove.“ Cashmere lächelte. „Ist sie auch so gut im Messer werfen, wie du?“, fragte Sie weiter. „Ja wahrhaftig! Ich habe ihr gesagt, dass ich sie und meinen Distrikt stolz machen werde. Sie will sich in ein paar Jahren auch freiwillig melden.“, erklärte Tulip. „Das ist schön. An dieser Stelle würde ich dir ja jetzt eigentlich viel Glück wünschen wollen, aber das geht nicht. Wir kommen aus zwei unterschiedlichen Distrikten und wir wollen alle gewinnen.“, sagte Cashmere. Tulip machte eine Pause. „Schon gut, geht mir genauso. Nur weil ich mich vielleicht mit Kayla und Jace verbünden werde, heißt das nicht, dass ich sie nicht am Ende doch noch töten werde, um zum Sieg zu gelangen.“, stimmte Sie der Siegerin zu. Sie trainierten noch den ganzen restlichen Tag bis zum Abend. Dann hörten die Karrieros auf und verabschiedeten sich von einander.

Fear of Death | Hunger Games ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt