Kapitel 9

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Amina ging aus ihrem Zimmer. „Gehst du runter?“, fragte Finnick Sie. „Ja, in die Trainingshalle.“, antwortete Sie ihm. Finnick stand auf und kam zu ihr. „Dann werde ich mitkommen.“, sagte er entschlossen. „Wieso?“, fragte Amina überrascht. „Ich bin dein Mentor. Außerdem schadet es nicht, dir den ein oder anderen Trick zu zeigen.“, antwortete er. Amina wusste nicht recht, ob es jetzt gut oder schlecht war, dass er mit kam. Zumindest hoffte Sie, dass niemand sonst von den anderen Tributen in der Halle war, geschweige denn die Karrieros. Auf ein Zusammentreffen mit denen konnte Sie gut verzichten. „Und was soll ich deiner Meinung nach gleich als erstes tun?“, fragte Sie auf dem Weg zur Trainingshalle. „Um Zeit zu sparen gehen wir direkt zum Speerwerfen. Du sagtest das ist das einzige, was du noch nicht ausprobiert hast. Wenn du Glück hast, ist das das richtige für dich.“, erklärte Finnick.
In der Trainingshalle angekommen, bemerkte Amina erleichtert, dass sie mit Finnick alleine war. Sie nahm sich einen Speer und warf ihn unsicher auf ihr Ziel. Sie traf gerade noch so an den Rand der Zielscheibe. Entschuldigend sah sie zu Finnick. Sie wäre in diesem Moment am liebsten im Boden versunken und nie mehr wieder hoch gekommen. „Das sollten wir üben.“, sagte Finnick entschieden und zog den Speer wieder aus der Zielscheibe heraus. Dann stellte er sich neben Amina. Er zeigte ihr wie Sie den Speer richtig halten musste, um auch zu treffen: „Versuch gleich den Speer etwas näher am Körper zu halten und ein Stück über den Schultern. Dabei musst du deinen Wurfarm locker gestreckt lassen. Wenn du das und ein paar andere Sachen beachtest, brauchst du es nur noch weiter üben.“, erklärte er. Anschließend gab er ihr den Speer. „Probier‘s aus!“ Unsicher nahm Amina den Speer wieder entgegen. Sie hielt ihn über Schulterhöhe locker in der Hand und in Richtung der Zielscheibe. Dann warf Sie ihn darauf. Dieses Mal klappte es schon besser, als davor. Sie warf noch ein paar weitere Speere. „Du lernst schnell, wie ich sehe.“, lobte Finnick Sie. Dann machte Sie jedoch eine Pause. „Was ist mit dir?“, fragte Er etwas leiser. Amina sah ihn nicht an. „Ich werde trotzdem sterben.“, murmelte Sie. Daraufhin legte Finnick einen Arm um Sie. „Das kannst du noch gar nicht wissen. Wenn du in der Arena bist, dann denk erst überhaupt nicht daran. Alle werden nach Ablauf der Zeit los zum Füllhorn rennen. Das solltest du auch tun, nur sei vorsichtig. Bis jetzt gab es so gut wie immer ein Blutbad am Füllhorn, wenn die Spiele begonnen hatten. Schnapp dir so schnell es geht, einen Rucksack und Waffen. In deinem Fall Speere oder etwas was dem ähnelt. Dann solltest du von dort abhauen. Doch bis du überhaupt erst in der Arena und an dieser Stelle angekommen bist, gibt es noch viele andere Sachen, auf die du dich konzentrieren solltest. In ein paar Tagen ist das Einzeltraining. Dort solltest du das Speerwerfen zeigen. Und den Abend danach finden die Interviews vor Publikum statt.“ Amina lehnte ihren Kopf an Finnicks Schulter an. „Genau das ist mein Problem. Ich kann an nichts anderes mehr denken, als an die Arena. Es zerreißt mich praktisch von innen heraus.“, sagte Sie leise. Finnick umarmte Sie nun ganz. Dankbar erwiderte Amina die Umarmung. „Lass uns wieder hoch gehen. Du hast für heute glaube ich genug trainiert.“, schlug Er vor und die beiden lösten sich wieder voneinander. „Hast du sonst noch irgendwelche Fragen oder etwas, was dich bedrückt?“ Amina überlegte kurz. „Ähm, da wäre noch eine Sache…Wenn du das nächste Mal mit mir trainierst, könnte Lulu dann auch dazu kommen? Sie meinte, dass ihre Mentoren, Wiress und Beetee, nicht viel Erfahrung im Kämpfen haben.“, fragte Sie vorsichtig. „Klar, kann Sie dazu kommen.“ Finnick lächelte und zusammen gingen Sie wieder hoch in ihr Apartment.

Der Tag des Einzeltrainings war gekommen. Mit Finnicks Hilfe hatte Amina schnell die Techniken fürs Speerwerfen gelernt. Lulu war fast ausgerastet vor Freude, als Amina ihr verkündet hatte, dass Sie mit ihr und Finnick zusammen trainieren durfte. Daher war Sie direkt beim ersten Training danach dazu gekommen.

Heute würden die Spielemacher die Tribute bewerten, um dann am Abend zu sehen, wie hoch ihre Chancen standen zu gewinnen. Amina ging mit Jordan runter in die Trainingshalle. Dort sollten sie mit den anderen Tributen in einem Raum warten, bis sie aufgerufen wurden. Nachdem Lulu wieder heraus gekommen war, wurde Amina aufgerufen. „Amina Gayheart, Distrikt 4.“, erklang eine Stimme durch die Lautsprecher. Jordan nickte ihr einmal zu und Sie ging raus in die Halle. Die Spielemacher saßen oben auf einem Balkon. An der Wand stand ein großes Buffet und manche unterhielten sich noch etwas. Der Oberste Spielemacher, Seneca Crane, nickte Amina einmal zu, als er Sie sah und es wurde leise unter den Leuten auf dem Balkon. So wie Finnick es ihr gesagt hatte, ging Amina direkt zu den Speeren. Sie warf mehrere nach einander auf die Zielscheibe und traf jedes Mal genau in die Mitte. Das Training mit Finnick hatte eindeutig Einfluss auf ihr Können gehabt. Zum Schluss befasste Amina sich nochmals mit giftigen und ungiftige Pflanzen, um auch ihre Überlebensfähigkeiten zu präsentieren. „Danke sehr, Miss Gayheart. Sie dürfen gehen.“, sagte Seneca am Ende und Amina verbeugte sich einmal kurz. Dann lief sie aus der Halle.

„Und wie ist es gelaufen?“, wurde Sie später von Finnick gefragt. „Sehr gut! Hoffe ich zumindest…ich hab alle Speere in die Mitte der Zielscheibe geworfen und dazu konnte ich alle giftigen Pflanzen von den ungiftigen unterscheiden. „Das klingt doch gut. Heute Abend werden im Fernsehen die Ergebnisse des Trainings verkündet. Wir sehen dann ja wie gut du warst.“, sagte Finnick zufrieden und lächelte. Mittlerweile war Amina schon offener den anderen gegenüber. Sie vertraute Finnick und Mags mehr, doch Sie konnte sich immer noch nicht erklären, was das vor ein paar Tagen war, als Jordan in ihr Zimmer gekommen war.

Fear of Death | Hunger Games ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt