Rough Love

12

Der Tag heute war wirklich anstrengend. Trotz meiner Müdigkeit habe ich mich bis 16:30 Uhr durch meine Vorlesungen gekämpft. Im Nachhinein hätte ich auch einfach im Bett bleiben können, denn ich habe aus ihnen eh nichts mitbekommen.

Es war unendlich peinlich als ich in meinem Seminar fast eingeschlafen bin und der Dozent mich vor allen anderen gemaßregelt hat.

Als ich endlich wieder in meinem Zimmer bin ist Nick bereits da. Ich schenke ihm nicht viel Beachtung, denn ich bin wirklich viel zu müde. Er scheint auch beschäftigt zu sein, denn er ist über ein Buch gebeugt und schaut nichtmal zu mir auf.

Schnell verschwinde ich im Bad und ziehe mir bereits meine Schlafsachen an, denn ich werde heute nichtmehr rausgehen. Zudem gibt es nichts besseres als nach einem langen Tag aus den ungemütlichen Klamotten und der engen Unterwäsche raus zu kommen.

Ich nutze die Ruhe und lege mich auf mein Bett und schließe die Augen. Kurz strecke ich mich aus und ziehe mir danach die Decke bis zum Kinn. Schnell drifte ich in einen tiefen Schlaf.

—————————

Als ich wieder aufwache ist es bereits dunkel. Laute Musik kommt aus der Küche. Nach einiger Überlegung kann ich mich dazu aufraffen aufzustehen. Ich bin neugierig. Was macht er wohl?

Als ich in die Küche laufe steht Nick vor dem Herd und rührt wild in einem Topf herum. Dazu bewegt er sich leicht im Takt des Liedes und singt leise mit. Ich muss fast lachen, denn sein Verhalten ist das komplette Gegenteil von seinem Aussehen.

Äußerlich wirkt er hart und fast schon wie ein Badboy, dabei steht er in seiner Freizeit tanzend und singend in der Küche. Bei diesem Gedanken wird mir warm, denn ich bin froh diese Seite von ihm zu kennen und ich verachte alle die ihn auf seine Tattoos reduzieren.

Das nächste Lied wird abgespielt und ich kann nicht länger schweigen. Ich liebe dieses Lied. Lauthals singend springe ich in die Küche und Nick erschreckt sich so sehr, dass er fast die Gabel fallen lässt.
„Fuck, bist du völlig wahnsinnig?" flucht er und wirft seine Arme dramatisch in die Luft.

Ich gehe nicht auf seine Frage ein und singe stattdessen weiter laut mit. Als sein Gesichtsausdruck nicht freundlicher wird schnappe ich mir seine Hände und fange an zu tanzen.

Natürlich kann er dem nicht lange standhalten und bereits nach wenigen Sekunden grinst er mich an und steigt mit ein.

———————-
Ich weiß nicht wieviele Lieder vergangen sind, aber wir haben jedes einzelne mitgesungen. Erstaunlicher Weise haben wir beide den selben Musikgeschmack. Wir hören seit einer Ewigkeit Musik aus den 70ern und 80ern.

Mein Hals schmerzt bereits, weil ich immer so laut mitschreie. Doch ich will noch lange nicht aufhören. So viel Spaß hatte ich seit langem nichtmehr.

Nick ist immernoch am kochen. Anscheinend probiert er ein neuen kompliziertes Gericht aus. Er hat mir alles ganz genau erklärt, aber die Hälfte habe ich schonwieder vergessen. Ich mache nichts anders als ihn dabei zu beobachten. Es fasziniert mich wie geduldig er sein kann, wenn er es denn will.

Er schiebt das Essen in den Ofen und stellt die Zeit ein.
„Ich bin wirklich gespannt wie es schmeckt." sage ich gedankenverloren und drehe mich mit dem Hocker auf dem ich sitze.

Auf halben Wege halte ich abrupt an, denn Nick hat mich von hinten umfasst. „ Ich bin viel gespannter auf morgen." sagt er leise.
„Was meinst du?" frage ich ohne meine Nervosität zu verstecken.

Sein Griff um mich wird stärker und er zieht mich näher an sich.
„ Ich kann es kaum abwarten dich zu sehen. Dir zuzuschauen wie du dich in viel zu enger Kleidung bewegst. Allein bei dem Gedanken werde ich wahnsinnig." flüstert er tief in mein Ohr.

Seine Lippen sind mir so nahe, dass ich sie an meinem Ohr spüre. Mir wird warm und sofort verfluche ich mich selbst dafür, dass ich keinen BH trage. Ich spüre wie meine Brustwarzen hart werden und genau im gleichen Moment scheint es auch er bemerkt zu haben.

Mein Atem stockt als er zuerst sanft mit seinem Daumen darüber fährt und dann rau meine Brust packt. Mir entfährt ein Stöhnen, denn wenn er mich so berührt fließt Strom durch meinen Körper.

Er lässt mich jedoch viel zu schnell wieder los. Hinter mir höre ich nur ein Lachen. Er kommt an mir vorbei und sagt nurnoch „Dafür, dass du die Nacht lieber bei Ben verbringst." Im nächsten Moment ist er auch schon mit einem dreckigen Grinsen aus der Küche verschwunden.