Ich drehe mich blitzschnell um und da saß er. Am Ende des Balkons auf einem Sessel. Sein breites Kreuz angelehnt, die langen Beine breit und fest auf dem Boden.
Auch wenn ich nur seine Silhouette sehen konnte wusste ich, dass er mich mustertet.
Meine Beine bewegten sich wie von selbst in seine Richtung und jeglicher Protest meines Hirn wurde unterdrückt.
Mit etwas Abstand blieb ich vor ihm stehen und tat es ihm gleich. Mein Blick wanderte von seinen Armen über seine Schultern zu seinem Gesicht. Zu seinem schwarzen Haar und seinen in der Nacht genauso schwarz wirkenden Augen.
„Hat es dir die Sprache verschlagen Kleines?" fragte er mit einem süffisanten Grinsen auf dem Gesicht.
Wie aus einem Traum wachte ich auf und fand meine Stimme wieder.
„Was machst du hier?" mehr brachte ich nicht zustande.„Das hier ist mein Haus und das hier..." sagte er und deutete auf eine weitere Glastür „ist mein Schlafzimmer."
Als er meinen verwirrten Blick bemerkte fügte er hinzu „Wir teilen uns einen Balkon. Dein Zimmer liegt neben meinem."
Ich versuche einen Blick in sein Schlafzimmer zu erhaschen, werde jedoch davon abgehalten als er mich wieder anspricht.„Woher kennst du Nick?" fragt er. Dieses mal ist seine Stimme verändert. Kalt und tief.
„Er ist mein Mitbewohner."
„Mitbewohner? Ihr wohnt zusammen? Meinst du dann nicht eher er ist dein Freund?"
Sein Gesicht verzieht sich bei dieser Frage.
Vielleicht hätte ich über diese Frage ernsthaft nachgedacht, wenn nicht dieser Vorfall im Wohnheim gewesen wäre... aber so antworte ich simpel
„Nein"
Adam schaut mich jedoch weiterhin so an als würde er von mir erwarten, dass ich weiterspreche.
„Durch eine Verwechslung wurde er in das gleiche Wohnheimzimmer wie ich gesteckt." sage ich schulterzuckend.
„Du studierst?" entgegnet er.Ich bin etwas irritiert, denn dieser riesige, eindrucksvolle Mann scheint sich wirklich für das was ich sage zu interessieren. Davon lasse ich mich jedoch nicht beirren.
„In welcher Verbindung stehst du zu Nick und Chris?" frage ich mutig.
Er überlegt eine Weile „Man könnte sagen ich bin ein alter Freund von ihnen."
„Warum haben sie dann Angst vor dir?"Schnaubend erhebt er sich von seinem Sessel. Mit langsamen Schritten kommt er auf mich zu. Ehrlich gesagt macht er mich mit seiner mysteriösen Art etwas nervös, weshalb ich von einem Fuß auf den anderen trete. Als er bei mir angekommen ist dreht er sich in Richtung Garten und stützt sich auf dem Geländer des Balkons ab.
Er steht einfach nur da und schaut in den Garten. Mein Gesichtsausdruck starr, fast schon gequält. Gerade als ich denke er hat sich völlig in seinen Gedanken verloren, sagt er
„Sie haben sich verändert... ich habe mich verändert und egal wie sehr wir auch zurück wollen, wir können es nicht. Wir sind nichtmehr dieselben."
Fast schon überrascht von sich selbst richtet er sich schnell auf und räuspert sich.Der gerade so nachdenkliche Mann ist verschwunden und ragt nun in altem Selbstbewusstsein direkt vor mir auf.
„Ist das gerade eigentlich in? Ich bin in Sachen Mode nicht so auf dem neusten Stand." sagt er und grinst mich frech an.
Perplex frage ich: „Was meinst du?"
Ich beobachte wie Adam seine Hand hebt und mir über die nackte Schulter streicht.Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag.
ICH HABE NUR EIN HANDTUCH AN.Sofort reiße ich mich von ihm los und mache kehrt. Ich renne so schnell wie möglich zurück in mein Zimmer und mache die Tür zu. Hinter mir höre ich ihn nurnoch laut lachen.
Völlig erschöpft lasse ich mich auf mein Bett fallen und spüre wie mein Gesicht brennt. Ich bin mit Sicherheit rot wie eine Tomate.
Bedächtig fahre ich über die Stelle die Adam gerade berührt hat und spüre ein Kribbeln.
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Rough Love
RomanceApril ist eine normale Studentin. Sie will einfach so schnell wie möglich ihren Abschluss machen, doch als es an ihrer Wohnheimtür klopft und ihr neuer Mitbewohner vor ihr steht gerät ihre Welt ins Wanken.