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Als ich die Tür hinter mir schloss hielt ich kurz den Atem an. Mein Herz pochte wie verrückt und mein Kopf dröhnte. Immer wieder hallten die gleichen Fragen in ihm wieder. Die Größte war allerdings... wie kann es sein, dass eine einfache Studentin wie ich in so ein Drama hereingezogen wurde?
Ich sackte an der Tür hinab auf den Boden und ich merkte wie sich Tränen aus meinen Augen befreiten, weil mich die Überforderung überrollte. Ein Teil von mir wollte Nick suchen und eine Erklärung verlangen, aber der größere Teil von mir wollte einfach nur allein sein.
Ich weiß nicht wielange ich zusammengekauert, mit meinem Kopf auf den Knien, auf dem Boden saß als mir auffiel, dass es um mich herum völlig dunkel war. Langsam richtete ich mich auf und tastete die Wand neben der Tür nach einem Lichtschalter ab.
Mit einem leisen Geräusch ging das Licht an und ich hielt staunend in meiner Bewegung inne.
Vor mir lag ein riesiges Zimmer. Mittig vor mir stand ein großes, edles Bett, welches mit dutzenden Dekokissen bestückt war. Die eine Seite des Raums war aus reinem Glas mit zwei Türen, welche auf den Balkon führten.
Ich war gerade auf den Weg zum Balkon, als mir eine Flügeltür auffiel. Meine Neugier war zu groß um zu widerstehen also änderte ich meinen Kurs.
Ich stieß die Tür auf und vor mir lag ein Bad. Ein wunderschöner Bad aus schwarzen, sehr teuer aussehenden Steinen und goldenen Akzenten. Mein Blick fiel sofort auf die pompöse, freistehende Wanne. Vielleicht hatte Adam recht und ich sollte mir ein Bad genehmigen.
Bei dem Gedanken an Adam zog sich mein Magen seltsam zusammen, aber für heute hatte ich genug. Ich würde heute über nichts und niemanden mehr nachdenken. Schnell öffnete ich den Wasserhahn der Wanne und streifte mir meine Sachen ab. Geduldig wartete ich bis sie fast randvoll mit heißem Wasser gefüllt war.
Die Hitze brannte schmerzlich auf meiner Haut, welche sich sofort rot färbte, aber das war mir egal. So konnte ich wenigstens spüren, dass ich nach dem heutigen Tag noch am Leben war. Ohne es zu merken schloss ich meine Augen und schlief ein.
—————
Als ich wieder aufwachte war das Wasser bereits kalt und meine Haut schrumpelig. Ich beeilte mich dabei aus der Wanne zu kommen und ein Handtuch um mich zu schlingen.
Als ich das Bad verließ ging ich zu meinem Handy, welches auf dem Bett lag. Es war 2:47 Uhr und ich hatte 8 Anrufe und 13 Nachrichten von Nick.
‚Wo bist du?'
‚April?'
‚Verdammt was machst du???'
...
Auch wenn ich mich nach meinem Schlaf etwas erholter fühlte, hatte ich keine Kraft mich jetzt mit Nick zu befassen. Sein Verhalten während der Autofahrt und auch hier im Haus hat mich verärgert. Ganz davon abgesehen, dass seine letzte Nachricht von 23:56 Uhr ist und er jetzt wahrscheinlich schon lange schläft.
Schnaufend schmiss ich zuerst mein Handy und dann mich auf das Bett und überlegte noch eine Runde Fernsehen zu schauen, da ich mich nicht müde fühlte. Ich suchte den Raum nach der Fernbedienung ab und entdeckte stattdessen Licht auf dem Balkon des Zimmers.
Neugierig stand ich auf und tapste langsam im Halbdunklen auf den Balkon. Er war genauso unverhältnismäßig groß wie mein Zimmer. Die Umrandung aus purem Glas. Der Blick auf eine riesige Grasfläche auf der ich leider nichts weiter als ein paar Bäume und Sträucher und einen gigantischen Pool entdecken konnte.
Völlig abgelenkt von der Aussicht hatte ich das Licht, welches mich auf den Balkon gelockt hatte völlig vergessen. Jedenfalls bis ich von der Seite ein leises Lachen hörte.
„Ein bisschen spät für eine Erkundungstour oder etwas nicht?"

Rough LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt