Kapitel 8

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„Jaaa!", schrie das Mädchen glücklich

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„Jaaa!", schrie das Mädchen glücklich. Sie klammerte sich fest um meinen Körper und verrenkte ihre Beine in einen komischen Winkel, sodass sie sich weiter spreizten.

Ich könnte mich daran gewöhnen, meine Erzfeindin auf dem Moped mitzunehmen. Immerhin stellte es für mich keinen Umweg dar und Monica könnte damit wertvolle Zeit sparen. Sie schien befreit zu sein. Ich spürte das Gleiche, wenn ich mit meinem Moped durch die Kleinstadt cruiste. Mein Moped war der liebste Gegenstand, der sich in meinem Besitz befand. Direkt danach folgten meine beiden Gitarren.

„Wie sind gleich da", verkündete ich Monica die unheilvolle Botschaft.

Die Schulankunft trübte unsere Stimmung, sie ließ ihre Beine wieder locker nach unten hängen und ich verlangsamte unser Tempo.

„Du weißt, was da gleich los sein wird, oder?", hakte Monica nach.

„Wir werden gleich zum Tratsch-Thema Nummer eins werden? Das ist mir klar, ich habe mich schon daran gewöhnt. Bleib einfach bei der Wahrheit: du hattest einen Platten und ich habe dich mitgenommen. Pass dabei aber auf, die Biester drehen dir die Wörter im Mund herum", warnte ich sie.

Ich hatte mich in den letzten zwei Jahren damit abgefunden. Meistens antwortete ich deshalb sehr gewählt auf persönliche Fragen.

„Die werden trotzdem skeptisch sein. Ich musste Adi gestern in einem fünfzehnminütigen Telefonat erklären, warum er mich heute nicht mit dem Rad abholen soll", seufzte Monica genervt.

„Ich glaube, da ist jemand vom Wassermann zum Klammer-Affen mutiert", kommentierte ich amüsiert und grinste.

Monica ahnte es anscheinend, denn im nächsten Moment spürte ich ihren warmen Atem an meinem Ohr. Eine kleine Gänsehaut lief angenehm meine Wirbelsäule hinab.

„Noch einen Kommentar über meinen besten Freund und ich lasse euch bei unserer Waldrettungsaktion in eine Wolfsfalle laufen. Dann bin ich diejenige, die über dich lacht", zischte sie.

Das brachte mich jedoch nur noch mehr zum Grinsen.

„Bei uns gibt es keine Wolfsfallen. Aber es war ein guter Konterversuch, Grünschnabel", gab ich zu.

Dann bog ich in den Schuleingang ein und stieg vom Gas. Es gab nicht direkt einen Parkplatz an unserem Gymnasium, aber ich stellte mein Moped meist mit zu den Fahrrädern. Kaum hielt ich an meinem Stammplatz, wurde ich auch schon auf zwei Mädchen aus der Unterstufe aufmerksam. Eine hielt ihr Handy hoch und ... filmte sie uns?

Monica war jedoch schneller als ich und hatte sich bereits vom Moped geschwungen. Sie schritt auf sie zu und plusterte sich in ihrer gefütterten Wildlederjacke vor ihnen auf.

„Handy weg oder wollt ihr eine Anzeige wegen der Verletzung meiner Privatsphäre?", fauchte sie und setzte parallel ihren Helm ab. Dann schwang sie ihre blonde Mähne über ihre Schulter und erinnerte mich an eine Löwin.

FederfreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt