Kapitel 17

923 110 29
                                    

Die Haustür klingelte am Mittwochabend und ich schreckte aus meinem Mathehefter hervor

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Die Haustür klingelte am Mittwochabend und ich schreckte aus meinem Mathehefter hervor. Die schrille Melodie eines Papageis schallte durchs Haus und ich stand fluchend von meinem Schreibtischstuhl auf.

Wer wollte uns zu dieser Uhrzeit stören? Mein Vater würde erst in zwei Stunden nachhause kommen. Ich stampfte die Treppen hinab und riss mit Schwung unsere Haustür auf, nur um sie eine Sekunde später wieder zuzuwerfen.

Oh nein.

Leider landete ein Schuh zwischen Tür und Rahmen, sodass die Tür offen blieb.

„Hey, Vogelmädchen. Ich bringe dir ein paar gebackene Cookies meiner Ma, sie will sich bei dir wegen dem Verhalten auf der Benefiz-Gala entschuldigen. Sie hat wohl eingesehen, dass sie ziemlich garstig zu dir war", trug der Tölpel seine einstudierte Rede vor und hielt mir ein Blech mit Keksen entgegen.

Dabei zwang er sich ein übertriebenes Lächeln auf die Lippen, dass seine Grübchen hervortreten ließ. Die untergehende Sonne schien auf sein dunkles Haar und ließen es weich erscheinen.

„Über eine Woche später? Vielen Dank", zischte ich.

„Besser als nie. Na dann, bis bal-", setzte er an.

Doch die plötzlich hinter mir erklingende Stimme meiner Schwester unterbrach ihn.

„Elias! Komm rein, wir müssen unser Duett üben, biiitte!"

Elias wuschelte sich durch seine Haare und stand unschlüssig vor unserer Tür. Ich warf beiden einen skeptischen Blick zu. Meine Schwester und der Tölpel, das klang nach viel Drama und wenig Nervenschonung.

Rebeka schaute mich mit ihren großen Kinderaugen an. Sie war eben die wahre Prinzessin von uns beiden.

„Gut, ich hole nur noch meine Gitarre", stellte Elias fest und kratzte sich am Hinterkopf.

Rebeka rief einen kleinen Jubelschrei aus. „Let it go! Wir kommen!"

Dann sprang sie wieder ins Wohnzimmer und versuchte die Unmengen an Kuscheldecken zu entfernen, die wir für unsere Filmabende immer benutzten. Es war das reinste Kuscheldecken-Chaos.

Ich machte mich auf in die Küche und stellte das Keksblech ab. Immerhin würde ich durch Elias Anwesenheit jedenfalls nicht weiter an meinen Kurvendiskussionen arbeiten können.

„Ich mache Kartoffelauflauf", informierte ich Rebeka, doch sie war viel zu aufgeregt, um mir zuzuhören.

Ich hoffte für Elias, dass er meine Schwester nicht enttäuschen würde. Deshalb strafte ich ihn fünf Minuten später auch mit einem fiesen Blick. Er hatte nun seine Akustik-Gitarre um seinen Oberkörper geschlungen und grinste verspielt.

„Ich hoffe du meinst das mit dem Duett ernst, ansonsten muss ich dich leider mit in den Kartoffel-Auflauf verarbeiten", zischte ich ihm zu. Rebeka stand am Fenster und kramte zwischen Notenblättern, um das richtige Lied zu finden.

FederfreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt