Zwei verfeindete Jugendliche - ein gemeinsames Ziel: die Rettung ihres Heimatwaldes. Damit beginnt für die beiden Rivalen nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit, sondern auch gegen ihre immer schneller schlagenden Herzen...
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Monica Wilchow ist vie...
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Am Donnerstag wollte ich eigentlich in meiner letzten Pause aus dem Sekretariat wichtige Unterlagen abholen. Ich hatte am Anfang der Woche beschlossen, mich für eine ganz bestimmte Zukunft zu entscheiden. Dafür brauchte ich jedoch einige Empfehlungsschreiben und hoffte auf lobende Worte meiner Lehrer.
Gerade als ich an der Sekretariatstür klopfen wollte, wurde ich von einer braunhaarigen und einer blondhaarigen Giftzwerggestalt umzingelt. Ich verdrehte meine Augen ganz offensichtlich und malmte mit meinem Kiefer.
„Elilein, wir haben ein Anliegen, dass wir mit dir besprechen wollen", verkündete Sophie mit zuckersüßer Stimme. Ihre Stimme klang hoch und viel zu falsch. Dabei bezog sich die Falschheit auf die gesamte Gestalt meiner Exfreundin.
„Was?", brummte ich missgelaunt.
„Wir möchten, dass du offiziell wieder mit Sophie zusammenkommst. Das würde einen riesigen Social-Media-Aufruhr auslösen. Ein Foto von euch beiden und Sophies Kanal wird auseinanderfallen. Im Gegenzug erzähle ich meinen Eltern nichts weiter von der Aktion der verrückten Vogelscheuche. Ich weiß, dass ihr irgendetwas wegen der Fabrik plant", erklärte Fiona ihren Vorschlag - als würden mich ihre Erpressungen einschüchtern. Allein, dass sie Moni mit einer Vogelscheuche gleichsetzte, regte mich ungeheuer auf.
„Verpisst euch Mädels, ich lasse mich nicht erpressen. Monica hat die Wahrheit gesagt und wie ich schon erwähnte, willst du die Geschäftsbeziehung unserer Eltern sicher nicht zerstören. Halt lieber den Ball flach, Fiona. Außerdem bringen mich keine zehn Pferde dazu, mich weiter für deinen blöden Internet-Account ausnutzen zu lassen, Sophie. Einmal hat es mir gereicht", schnauzte ich herum. Mein Kiefer malmte, wie kamen die beiden Giftzwerge bloß auf diese blöde Idee?
„Wie du willst, Eli", zischte Sophie auf eine ekelhafte Art.
Wenn Moni zischte, war es wie eine fauchende Katze und das war irgendwie niedlich. Bei Sophie klang es eher nach dem Fauchen eines parfümierten Chihuahuas. Sophie warf mir erneut einen Blick mit ihren bernsteinfarbenen Augen zu, dann zog sie Fiona an der Hand mit sich. Beide warfen ihre langen Haare über ihre Schultern und machten einen Abgang à la Supermodel. Das ließ mich jedoch ziemlich kalt, bei mir brandte sich dafür das Giftzwerg-Motiv in mein Gedächtnis ein.
Ich klopfte jetzt endlich an der Tür und wurde von der korpulenten und lieben Sekretärin, Frau Kurz, empfangen. Sie saß mit einem freundlichen Lächeln hinter dem Tresen und schob ihre Brille nach oben. Frau Kurz hatte eine Passion für Liebesromane und Reime, das hatte Moris mir verraten.
Spätestens als sie sagte: „Hallo, Schätzelein, komm herein. Deine Empfehlungsschreiben sind fertig und sehr fein", entspannte ich mich. Das erste Mal an diesem verregneten Schultag schlich sich ein etwas peinlich berührtes Lächeln auf meine Lippen.