Zwei verfeindete Jugendliche - ein gemeinsames Ziel: die Rettung ihres Heimatwaldes. Damit beginnt für die beiden Rivalen nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit, sondern auch gegen ihre immer schneller schlagenden Herzen...
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Monica Wilchow ist vie...
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Eigentlich wollten wir am Donnerstagnachmittag draußen gemeinsamen Skateboarden, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Jess und Adi saßen nun in unserem Wohnzimmer und wir spielten ein Brettspiel meines Vaters. Bei dem Wetter blieb uns nichts anderes übrig.
Ich war kein Fan von Brettspielen, denn ich hatte die Angewohnheit, immer zu verlieren. Ich konnte machen, was ich wollte, am Ende hatte sich mein phänomenaler Anfangsvorsprung in Luft aufgelöst und eine hinterlistige Attacke meiner Mitspieler kostete mir den Sieg. Deshalb starrte ich betrübt auf das Spielbrett, als Adi die nächsten Rohstoffe nehmen durfte.
„Wieso müssen diese blöden Würfel immer nur fünfen und sechsen anzeigen? Kein Wunder, dass du uns hier alle abziehst, Adi", beschwerte sich nun auch Jess und warf geladen eine ihrer dunklen Haarsträhne nach hinten.
Adi schob seine Brille nach oben und ein Mundwinkel hob sich, als er erklärte: „Das nennt sich Statistik. Die Zahlen werden häufiger gewürfelt als zum Beispiel die zwölf. Hättet ihr in Mathe mal lieber aufgepasst."
Jess streckte ihm die Zunge heraus. Dann drehte sie sich zu mir.
„Achso, Moni, ich wollte dich fragen, ob du zu dieser super coolen Kunstaustellung mitkommen könntest? Ich will nicht allein hingehen, aber ich glaube, die Künstlerin könnte mich für meine Vorstellungsmappe echt inspirieren!", berichtete sie begeistert.
„Also ich habe es ja nicht so mit der Kunst, Jess. Vielleicht fragst du lieber einen gewissen Zwölftklässer, der sich in diesem Gebiet viel besser auskennt?", schlug ich mit wackelnder Augenbraue vor.
„Hör auf mit diesem Blick, man könnte meinen, deine Augenbrauen ziehen gerade eine eigene Akrobatik-Show ab. Nico hat schon etwas vor und außerdem muss ich ja auch nicht ständig etwas mit ihm zusammen machen. Wir sind ja offiziell kein Paar", gab sie kleinlaut zu.
Adi schüttelte seinen Kopf und brachte sich in die Unterhaltung ein: „Ich verstehe nicht, warum ihr nicht schon längst zusammen seid. Ihr versteht euch gut, ihr habt das gleiche Hobby, Nico ist heiß und ein netter Kerl. Das kann ja keiner länger mit ansehen."
Ich wurde hellhörig. Adi bezeichnete Nico als heiß. Ich betrachtete meinen besten Kumpel plötzlich genauer. Er hatte links einen Ohrring und seine Fingernägel waren perfekt geschnitten. Seine Klamotten schmiegten sich an seinen trainierten Oberkörper und ich fragte mich gerade tatsächlich...
„Adi, sag mal, stehst du eigentlich auf Jungs?", warf ich ihm an den Kopf.
Er hatte mir gerade eine Rohstoffkarte mit einem Stein ausgeteilt. Irgendwie passte das zu meiner Situation, vielleicht war ich manchmal einfach ein emotionaler Steinklotz. Adis Gesichtsausdruck spiegelte sein Entsetzen und ich fuhr mir mit meiner Hand durch die Haare. War ich mit meiner Frage zu weit gegangen? Hatte ich sein Ego verletzt? Konnte ich ihn wieder besänftigen?
Adis Gesicht veränderte sich vom Entsetzen hin zu einem leichten Rotschimmer. Dann realisierte ich, dass ich mit meiner Hypothese richtig lag. Ich hatte damit auch absolut kein Problem.