16. Verwirrung und Italiener

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P.O.V. Kai

Etwas irritiert vom Klingeln meines Weckers wachte ich am nächsten Tag auf. Wann hatte ich den Wecker nochmal gestellt und warum? Noch etwas verschlafen richtete ich mich auf, schnappte mir mein Handy vom Nachtschrank und zog die Rollladen hoch. Mein Blick fiel auf meine Sportsachen und meine Laufschuhe, welche schon bereit lagen. Stimmt, ich wollte heute ja laufen gehen, fiel mir wieder ein und nun etwas weniger motiviert zog ich mir meine Sachen an. Neben einigen Einheiten mit der Mannschaft in der Woche stand auch ein Laufprogramm auf dem Trainingsplan, welches ich natürlich nicht vernachlässigen wollte. Ich ging noch schnell ins Bad, putze meine Zähne und machte meine Haare, bevor ich mit meinen Schuhen in der Hand Richtung Haustür ging. Ich zog die Schuhe an, schickte Sam eine schnelle Nachricht damit dieser sich nicht wundert, falls er innerhalb der nächsten Stunden wach werden sollte. Mit Kopfhören in den Ohren und meinem Handy in der Jackentasche zog ich die Tür hinter mir zu und begann in einem angenehmen Tempo durch Leverkusen zu laufen. 

Die warme Spätsommerluft umhüllte meine Nase, während ich an einigen anderen Leuten vorbeilief, welche das schöne Wetter ebenfalls genutzt hatte um einen morgentlichen Spaziergang zu machen. Mein Weg führte vorbei am Klinikum und an der Bayarena, bevor ich umdrehte und wieder nachhause lief. 

Die Sonne stand nun hoch am Himmel und jegliche Müdigkeit war aus meinem Körper verschwunden. Ich öffnete die Haustür und schon gleich umströmte der Geruch von frischen Brötchen meine Nase. Ich zog meine Schuhe aus und hängte meine dünne Trainingsjacke an den Haken, bevor ich in die Küche kam, wo sich mir ein nahezu göttliches Bild bot: Sam stand Oberkörperfrei an dem Herd, hörte Musik und ließ dazu seine Hüfte kreisen. Als er auch noch anfing mitzusingen konnte ich mich nicht mehr halten und begann lauthals loszuprusten. Erschrocken drehte er sich um und verlor dabei fast sein Gleichgewicht, konnte sich jedoch noch sammeln und kam nach einigen straucheln wieder zum stehen. ,,Man Kai, alter hast du mich erschreckt", lachte er nun auch und ich wünschte ihm einen guten Morgen. Da ich in der Sonne beim Laufen ziemlich geschwitzt hatte, verabschiedete ich mich schnell unter die Dusche und hoffte, dass Sam in der Zeit nicht die Küche abfackelte. Da er jedoch ein wesentlich begabterer Koch war als ich, was zugegebenermaßen auch nicht sonderlich schwer ist, machte ich mir da aber eher weniger Sorgen.

Frisch geduscht und mit neuen Klamotten betrat ich erneut die Küche. ,,Wo hast du das denn alles her?", fragte ich Sam erstaunt als ich den gedeckten Tisch sah. Von Obst bis hin zu Rührei war alles dabei. Sogar Smoothies hatte er gemacht. ,,Ich hab ein bisschen in deinem Tiefkühlschrank gewühlt. Ganz unten hattest du noch gefrorenes Obst und Brötchen liegen. Ich dachte mir du hast nach dem Laufen bestimmt Hunger und da du später auch noch Training hast ist das hier bestimmt das Richtige", antwortete er mir und setzte sich an den Tisch. Mit einem ,,Danke Sam" setzte auch ich mich an den Tisch und wir beide aßen in Ruhe unser Frühstück auf. ,,Sag mal, was war da eigentlich gestern mit dem einen Mädchen nach dem Lasertag spielen?", fragte mich Sam nachdem er sein Brötchen in Rekord Geschwindigkeit verputzt hatte. ,,Ah du meinst bestimmt Sophia", schnell kaute ich auf und begann dann weiterzusprechen: ,,Ich bin irgendwie während dem ersten Spiel so halb auf sie drauf gefallen und wollte sie deshalb die Tage mal zu einem Kaffee einladen, nichts wildes also", versicherte ich ihm, auch wenn sein grinsen auf dem Gesicht nun noch breiter wurde. ,,Ein Kaffee also?", fragte er weiter ,,Nur ein Kaffee... genau Kai". Sein Grinsen wurde zu einem lauten lachen und er zwinkerte mir zu. ,,Man Sam du Idiot", rief ich ihm zu und schnappte mir das Toastbrot, welches daraufhin Bekanntschaft mit seinem Gesicht machte. ,,Ich will nichts von ihr, ich will mich nur bei ihr entschuldigen", stellte ich klar, womit unsere Unterhaltung als beendet angesehen wurde .Zusammen räumten wir das entstandene Chaos in der Küche auf und sangen dabei lautstark bei den Songs mit, welche aus dem Bluetoothlautsprecher erklangen. 

Der talentierte Jugendspieler- Eine Bravertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt