19.Kapitel

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P.O.V. Kai

Sophia und Ich traten aus der Tür des Restaurants und gleich darauf kam uns die angenehm warme Abendluft des Spätsommertags entgegen. Die Sonne ging hinter den Häuserfassaden an der Straßenecke unter, während wir gemeinsam zur Bar gingen, welche nur etwa eine Viertelstunde zu Fuß entfernt lag. 

,,Sag mal, wo genau spielst du jetzt eigentlich? Noch im Jugendbereich oder bereits bei den Profis?", begann Sophia nach einiger Zeit des Schweigens zu Reden und so kamen wir ins Gespräch. Ich erzählte ihr einiges von mir, erfuhr aber auch ein paar interessante Dinge über sie. Sie backt gerne, ihr Lieblingsessen ist Lasagne und für eine bessere Fortsetzung von Riverdale könnte sie töten. Schneller als gedacht standen wir vor dem Eingang der Bar, traten ein und bestellten gleich darauf einen Drink bei der Barkeeperin, bevor wir uns in eine etwas ruhigere Ecke zurückzogen. 

,, Kai, bevor du das hier falsch auffasst, ich bin nicht an einer Beziehung interessiert. Ich meine du bist nett, siehst gut aus, aber irgendwie", fing sie an, woraufhin ich sie schnell unterbrach. ,,Alles gut Sophia, ich verstehe schon. Ehrlich gesagt bin ich sogar etwas erleichtert darüber, mir geht's genauso. Das hier ist ein Abends unter Freunden nicht mehr, aber auch nicht weniger."

Erleichtert atmete sie auf und ich fing daraufhin zu lachen, wodurch auch sie zu prusten begann. Die gesamte Situation grade ist ja doch schon etwas schräg. ,,Aber da ist noch etwas was du wissen solltest, sprach sie weiter und klang auf einmal doch ein Stückchen ernster als noch vor einer Minute. Mit einem Nicken signalisierte ich ihr, dass sie ruhig weitersprechen kann und ich ihr zuhöre. ,, Ich hab ne Freundin", sagte sie mir und ihr Blick wurde etwas unruhig. Nachdenklich verzog ich mein Gesicht. ,,Ähm na und? Ich meine das hat doch jeder...". Sophia verneinte und wollte grade anfangen erneut zu sprechen, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Ich schlug meine Hand gegen meinen Kopf und schüttelte meinen Kopf aufgrund von meiner eigenen Dummheit.

 ,,Ja klar, ich versteh schon", antwortete ich, ,,hab damit kein Problem, warum sollte ich auch? Hast du zufällig ein Bild von ihr?", fragte ich interessiert. ,,Klar hab ich das, aber das brauchst du gar nicht, du hast sie indirekt schon kennengelernt." Nun war ich doch wieder etwas verwundert. War sie etwa auch beim Lasertag gewesen und wenn ja, warum hatte ich da noch so gar keinen Verdacht geschöpft. Statt weiter auf ihre Antwort einzugehen, schnappte sich Sophia meine Hand und zog mich in Richtung Getränkeausgabe.

,,Ähm Sophia was wird das?". Wieder umging sie meine Frage, doch schon bald darauf kam eine junge Frau in  meinem Alter auf uns zu, welche Sophia gefühlvoll auf den Mund küsste. ,,Kai, das ist Nina, meine Freundin. Nina, das ist Kai, ich hab ihn letztens beim Lasertag spielen kennengelernt." Vor mir stand die Barkeeperin, welche uns grade noch die Drinks gegeben hatte. Ich blickte in das freundliche Gesicht von Nina, welche mich daraufhin mit einer kurzen Umarmung begrüßte. Sie war mir sofort sympathisch und passte auch optisch echt gut zu Sophia. ,,Hey, du kommst mir irgendwie bekannt vor", begann Nina zu rätseln. ,,Kann gut sein, ich spiele bei Leverkusen". Sie betrachte mich nochmal etwas genauer. ,,Havertz, Havertz heißt du. Nen Kumpel von mir spielt auch bei dir in der Mannschaft, Julian Brandt, kennst du doch bestimmt." 

Ich nickte, um ihre indirekte Frage zu beantworten, wobei ich Julian für einen Moment aus meinen Gedanken verbannen konnte und nun war der Gedanke doch wieder da. Wir unterhielten uns noch ein bisschen weiter, bis ich entschied, dass es Zeit wird Nachhause zu fahren, wenn ich Morgen noch ohne komplett übermüdet zu sein auf dem Platz stehen will. Ich verabschiedete mich von den Beiden, rief mir ein Taxi und stand bald darauf wieder vor meiner Haustür. Ich öffnete die Tür, zog mir meine Schuhe und meine Jacke aus, bevor ich mich Bettfertig machte und mich in mein Bett fallen ließ. Schnell checkte ich noch mein Handy, antwortete auf einige DM's, wobei mir Julian nicht aus dem Kopf gehen wollte. Sein Verhalten verwirrte mich, meine Gefühle verwirrten mich, meine Gedanken matschten sich zu einem undefinierbaren Brei zusammen. Bevor mich der Mut verließ beschloss ich, ihm auf WhatsApp zu schreiben, ich wollte mein Gedankenchaos etwas aufräumen.

Der talentierte Jugendspieler- Eine Bravertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt