Der talentierte Jugendspieler- Eine Bravertz Fanfiction

21.Kapitel

P.O.V. Julian

Von den Sonnenstrahlen geweckt wachte ich am nächsten Morgen auf, öffnete blinzelnd meine Augen und versuchte mich an die plötzliche Helligkeit zu gewöhnen. Noch im Halbschlaf tastete ich neben mich, konnte jedoch Kai nicht finden. Nun doch etwas wacher schlug ich panisch meine Augen auf nur um festzustellen, dass Kai wirklich nicht neben mir lag, die andere Seite des Betts war leer. ,,Kai", rief ich laut durch seine Wohnung, doch hoffte vergeblich auf eine Antwort. Unsicher stand ich auf und lief in Richtung Wohnzimmer und Küche, doch auch da konnte ich ihn nicht finden.

Schnell lief ich zurück ins Schlafzimmer um Kai anzurufen, als ich eine Whatsappnachricht von ihm entdeckte. Zögernd öffnete ich diese:

K: Hey Jule, ich bin grade zur Schule gefahren. Ich wollte dich nicht wecken und habe dich deshalb schlafen gelassen. Wenn du willst kannst du bei mir bleiben, ich bin so gegen 13 Uhr wieder da. Du musst nur gucken was du essen kannst, ich hab es irgendwie nicht geschafft wieder einkaufen zu gehen, nachdem Sam gefühlt alles aufgegessen hat. Sonst sehen wir uns später beim Training.

Mit einem lauten Seufzen schlug ich mir gegen die Stirn und atmete auf. Natürlich, Kai ist in der Schule. Fast hätte ich vergessen, dass er ja noch ein Jahr hin muss und Gestern der letzte Tag der Sommerferien war. Ganz entspannt schnappte ich mir ein paar Klamotten von Kai und genoss eine warme Dusche, immerhin hatte ich bis 13 Uhr noch knapp 3 Stunden Zeit.

 Mit einem schnellen Blick in den Kühlschrank konnte ich feststellen, dass Kai wirklich nicht untertreiben hatte, sein Kühlschrank war nahezu komplett leer. Nur eine halbvolle Flasche Ketchup, ein Joghurt und ein wenig Käse lagen einsam in der Kälte. Kurzerhand entschloss ich mich deshalb für Kai einkaufen zu gehen. Wenn ich ihn Gestern schon um seinen Schlaf gebracht hatte, dann konnte ich zumindest so nett sein und meine freie Zeit für einen Einkauf nutzen. 

Mit dem Ersatzschlüssel von Kais Wohnung lief ich zu meinem Auto und fuhr zum nächstgelegenen Supermarkt. Während ich durch die Gänge mit dem Einkaufsagen fuhr, beschloss ich gleich etwas fürs Mittagessen mitzunehmen. So fanden sich neben Aufschnitt, Brot und anderen Lebensmitteln auch Spaghetti, Hackfleisch und die Zutaten für Tomatensauce in meinem Einkaufswagen. Entsetzt stellt ich fest, dass es bereits halb eins war, sodass ich schnell meine Einkäufe bezahlte und zurück in die Wohnung fuhr, wo ich direkt mit der Zubereitung des Mittagsessen begann.

P.O.V. Kai

Erneut wanderte mein Blick zur Uhr an der Wand: 12:20. War es nicht grade schon fünf Minuten später gewesen? Ich ließ meine Kopf auf meine Hand fallen, es gibt doch nichts langweiligeres als den ersten Schultag und dazu sind noch alle Lehrer so motiviert und freuen sich auf das ach so tolle neue Schuljahr. Als wäre das nicht schon schlimm genug, hatte mir mein Mathelehrer grade schon einen Haufen neue Hausaufgaben aufgegeben, weil wir ja so viel in den Ferien vergessen hätten und unbedingt weiterkommen müssen, weil wir sonst nicht den gesamten Stoff schaffen. ,,Ey Kai, pass mal auf, ist wichtig", flüsterte Nico mir zu und ich richtete seufzend meine Aufmerksamkeit meiner Politiklehrerin zu, welche anscheinend grade irgendwas erklärte.

,,Eure Klausur wird dieses Jahr durch eine Projektpräsentation ersetzt. Das Thema sowie euer Partner wird euch hierbei zugelost. Da hier niemand eine schriftliche Politikklausur im Abitur schrieben wird, ist dies auch euer einziger Leistungsnachweis dieses Jahr. Seid euch deshalb bitte auch bewusst, dass dieses Projekt somit 40% eurer Gesamtnote für dieses Halbjahr ausmachen wird, auf das 3. und 4.Quartal hat sie aber keinen Einfluss mehr. Da zählt nur eure mündliche Mitarbeit und eventuell ein paar Tests." Eine solche Projektarbeit war ja schön und gut, aber warum dürfen wir uns dafür keinen Partner aussuchen geschweige denn das Thema frei wählen? Unsere Lehrerin begann bereits vorbereitete Zettel aus ihrer Tasche zu holen und ging damit rum. Auch ich zog mir einen Zettel, auf welchem die Nummer 10 zu sehen war.