Kapitel 20: Warum?

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Eine blonde alters Frau schreit und schlägt um sich. Sie versucht, in die Station einzudringen. "Bitte verlassen Sie jetzt die Station, Sie dürfen hier nicht hin!" , der Sicherheitsmann versucht, die Frau wegzudrängen.

"Aber ich will doch nur zu meiner Tochter!" sie fing an zu weinen "Bitte nur ein paar Minuten!"

Ich konnte es nicht mehr mit ansehen. "Kommen Sie doch bitte in mein Büro!"

Gemeinsam gingen wir ins Büro.

"Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich leite die Untersuchung hier. Mein Name ist Lilly."

Wir setzten uns auf die Sessel und dann begann sie zu sprechen: " Ich bin Marie. Meine Tochter hat sich bereit erklärt, an den Untersuchungen teilzunehmen. Ich will sie doch nur einmal wieder sehen."

Mir tat die Mutter leid. Ich durfte sie zwar nicht in das Zimmer bringen, aber sie könnte in den Vorraum gehen. "Wie heißt den ihre Tochter? Dann kann ich nach sehen, ob sich etwas machen lässt."

Ein wenig lächelt sie: "Maya Maruschka"

Das konnte doch nicht wahr sein. Das war doch unsere verstorbene Patientin... Hatte man ihr denn gar nicht bescheid gesagt?

Ich musste ihr sagen, dass ihre Tochter tot ist.

"Hat man Ihnen denn gar nicht Bescheid gesagt?" Sie wusste zunächst nicht, was gemeint war. "Mir fällt es schwer Ihnen sagen zu müssen, dass Ihre Tochter vor wenigen Stunden verstorben ist." Wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen.

"Nein... Das kann nicht war sein... Sie ist nicht...tot. Sie kann doch nicht... Nein...Warum?" dann fing sie fürchterlich an zu weinen. Ich setzte mich neben sie und nahm sie in den Arm. "Es tut mir ehrlich leid. Noch steht noch nicht fest, ob es an einer Nebenwirkung der Medikamenten lag. Doch Untersuchungen werden es zeigen. Wir möchten gerne einen Gedenkstein für sie aufstellen lassen, um sie in Erinnerung zu erhalten."

"Darf ich das Zimmer sehen, in dem sie lag?"

Ich nickte, "kommen sie doch mit, ich zeige es Ihnen!"

Wir liefen den Flur entlang. Vor ihrem Zimmer blieben wir stehen. Sie sah durch das Fenster ins Zimmer rein, es war bereits gereinigt worden, nur ein Bild stand immer noch auf ihrem Bett. Als sie es erblickte, fing sie wieder an zu weinen "Warum musste sie gehen?"

Ich wusste nichts zu antworten und blieb einfach still. "Musste sie sehr leiden?"

"Nein." log ich sie an. Ich wollte ihr die Wahrheit ersparen. Zu wissen, dass sie langsam erstickt ist, überall Schmerzen hatte, und sie am Ende nur noch vor Angst geschrien hat - das möchte man einer Mutter nun echt nicht erzählen.

"Denken Sie, sie hat sich selbst entscheiden können, ob sie gehen möchte?" sie sah mich an.

"Ich weiß nicht.Vielleicht, vielleicht auch nicht. So wie ich sie kennengelernt habe, war sie immer eine Kämpferin und sie hatte Hoffnung in uns gesetzt..." meine Stimme brach ab. Nun war ich es die weinte. Mayas Mutter kam zu mir und tröstete mich. "Es ist doch nicht Ihre Schuld. Ich bin mir sicher, Sie haben alles versucht, um sie zu retten. Und ich habe immer noch Hoffnung. Hoffnung, dass Sie ein Medikament finden, dass uns und andere rettet."

Ich weiß nicht wie lange wir noch da standen, aber es wurde bereits wieder dunkel. Wir unterhielten uns lange und sie erzählte mir viel über Maya. Und so konnte ich Maya doch noch ein wenig mehr kennen lernen. 

Wir verabschiedeten uns und tauschten unsere Handynummer aus. "Sie können jederzeit anrufen und hier vorbei kommen. Auf Wiedersehen!"

Sie lächelte ein wenig und auch meine Laune war wieder gut. Ich beschloss, noch ein wenig zu schlafen. Marc lag bereits im Bett und schlief. Ich legte mich neben ihn und schlief dann auch endlich ein.

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