Lilly:
In zwei Stunden werde ich abgelöst und darf ein wenig schlafen. Die ganze Anspannung in meinem Körper fällt plötzlich ab. Alles ist gut gegangen. Bis jetzt gibt es noch keine negativen Anzeichen. Eher etwas positives, die meisten Patienten im fortgeschrittenem Stadium spüren keinen Schmerz. Naja mal sehen was daraus wird.
Die Kollegen, die uns ablösen, sind schon bereits da. Nun steht der erste Schichtwechsel an und ich bin sehr aufgeregt. Wir erzählen ihnen noch kurz den bisherigen Verlauf und dann darf ich mich endlich ausruhen. Ich bin richtig müde und beschließe, mich ein wenig hinzu legen. Marc und ich teilen uns ein Zimmer, da wir beide bei einem Notfall sofort gerufen werden.
Ich legte mich aufs Bett und Marc setzte sich neben mich. "Du bist so wunderschön"
Erstaunt sah ich ihn an. "Ich weiß jetzt nicht der perfekte Zeitpunkt, aber möchtest du meine Freundin sein?"
Das überraschtemich noch mehr. Doch ohne nachzudenken, antwortete ich: "Nichts lieber als das!"
Langsam kam er näher, sah mir tief in die Augen und küsste mich. "Ich liebe dich."
der Kuss wurde immer wilder und verlangender, ich wusste, was als nächstes kommen würde. Doch hier im Krankenhaus? Das war doch nicht richtig?
Ich stoppte und drückte ihn ein wenig zur Seite: " Nicht hier! Hier sind zu viele Leute."
Er nickte und legte sich neben mich aufs Bett. Auch ich legte mich hin und kuschelte mich an ihn.
Langsam fielen meine Augen zu und ich schlief ein.
Nachts:
Es war wohl mitten in der Nacht, als wir geweckt wurden. Hellwach war ich und saß aufrecht im Bett, wobei ich Marc unsanft schlug. Erst realisierte ich gar nicht was los war, doch dann schoss das Adrenalin in meine Adern. In Windeseile zog ich mich an, auch Marc war schon fertig und sofort gingen wir auf den Weg zur Station. Wir konnten nur hoffen, dass es sich um einen Fehlarlarm handelt.
Auf der Station angekommen war nichts mehr wie es war. Schwestern, Pfleger und Ärzte, alle liefen durch die Flure. Man bemerkte uns zunächst nicht, doch dann reichte es mir.
"Was ist hier los?", schrie ich etwas lauter. Alle blieben stehen und sahen mich an.
Dr. Frei kam zu mir: " Patientin 3 zeigt starke Anzeichen von einem toxischen Schock." Immer noch sahen alle uns an: "Na worauf warten Sie denn? Hab ich gesagt, sie sollen hier stehen und Wurzeln schlagen?"
Sofort ging es weiter. Wir ließen uns die Daten zeigen und über legte: "Was sollen wir nur tun? Sie zeigt heftige Reaktionen."
Immer noch ein wenig geschockt stand ich da, während Marc bereits übernommen hatte und das weitere Vorgehen beschloss.
Ich musste mich erst einmal setzen. War es das jetzt? Ich muss die anderen Patienten darüber aufklären, was gerade passiert ist.
Ich merkte zunächst gar nicht, dass Marc sich zu mir gesetzt hatte. "Marc, wie geht es der Patientin?" Er sah mich an, in seinen Augen eine Träne. "Sag, dass sie nicht... "
"Doch ist sie. Wir haben alles versucht. Wir wissen, noch nicht genau, ob es an den Medikamenten lag. Aber eine Obduktion soll das klären."
Ich weinte: " Ich muss den anderen Patienten bescheid sagen. Sicherlich haben die bereits den Arlarm mitbekommen. Vielleicht war es doch zu früh, das Medikament zu testen. Man ich hab das Leben eines Menschen auf dem Gewissen, ich bin eine Mörderin."
"Hey es ist nicht deine Schuld. Niemand ist daran schuld. In zwei Tagen werden wir wissen, ob es an den Medikamenten lag." er versuchte, mich zu beruhigen, aber es ging nicht.
Nach einer Stunde, hatte ich mich soweit beruhigt, dass ich beschloss, jetzt mit den Patienten zu reden. Nun stand mir der schwierigste Teil bevor. Was wird bloß jetzt werden? Wie werden sie reagieren? Werden sie mich beschuldigen? Werden sie mich beschimpfen? Alles Fragen, die ich nur beantworten konnte, indem ich mit den Patienten reden musste.
"Ich werde mitkommen!" meinte Marc und sah mich an. Ich nickte nur und wir machten uns auf den Weg zu Zimmer 1...
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Ebola
General FictionWas passiert, wenn Ebola sich ausbreitet und uns trifft? Gibt es eine Hoffnung für Betroffene?