Kapitel 21: Ein neuer Tag mit großen Herausforderungen

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Ich wachte auf und blickte in das Gesicht von Marc. Er schlief noch. Heute musste ich nicht auf der Station arbeiten. Es standen viele schwierige Dinge auf dem Tagesplan. Heute war die Pressekonferenz. Bereits jeder wusste von dem schlimmen Geschehnis. Danach kam die Beerdigung mit Traueransprache.

Nach kurzem nachdenken, beschloss ich, mich schon fertig zu machen. Ich ging duschen, zog mich an und machte Frühstück. Wie soll das nur alles werden? Werde ich das heute alles schaffen? Im Kopf ging ich noch einmal die Ansprache durch. Ich war so sehr in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht merkte, wie Marc hinter mir trat. Er umarmte mich von hinten und ich erschrack regelrecht.

"Hallo Schatz" begann er und küsste meinen Nacken. Ich drehte mich um und küsste ihn " Hallo. Ich hab Frühstück für uns gemacht." Er lächelte mich an: "Mmmh das sieht richtig gut aus!"
Wir setzten uns an den Tisch uns aßen. Eine angenehme Stille umgab uns und keiner von uns wollte dieser unterbrechen. Glücklich lächelten wir uns zwischen drin an und waren selbst mit unseren Gedanken beschäftigt. Doch ich unterbrach die Stille trotzdem: "Marc, bist du heute auch mit bei der Pressekonferenz?" Er nickte und meinte dann: " Mach dir nicht so viele Gedanken. Egal wie du dir das vorstellte, das wird so wieso anders. Und ich bin doch auch bei dir. Du wirst zwar die meisten Fragen gestellt bekommen, aber wir anderen als Team unterstützen dich." Dankbar lachelte ich ihn an.

Bei der Pressekonferenz:

(L=Lilly, M=Marc, R=Reporter)

L: Guten Tag meine Damen und Herren. Wir sind hier, um die Fragen zu klären. Es gingen viele Falschmeldungen und Spekulationen um. Wir möchten nun Klarheit schaffen und alle Missstände aus der Welt schaffen.
Die Patientin hat der Behandlung freiwillig zugestimmt und dieses auch mehrmals bestätigt. Sie war sich bewusst, wie die anderen Patienten auch, dass das Medikament in der Probephase ist und es mögliche Folgen gibt.
Es verlief alles gut, zunächst verbesserte sich ihr Zustand erstaunlich gut. Sie verspürte keine Schmerzen und war gut gelaunt. Doch in der Nacht kam es plötzlich zu starken negativen Reaktionen und schließlich zum Herzstillstand. Alle Reanimationversuche scheiterten. Es wurde alles versucht, um sie zu retten.
Die rechtsmedizinische Untersuchung hat ergeben, dass der Körper zwar zunächst die Ebola-Erreger abgetötet hat. Doch dann hat der Körper gegen das Medikament Antikörper gebildet, die das Medikament abgestoßen haben und so den Ebola-Viren die Chance gegeben haben, sich wieder auszubreiten.
Uns war zunächst unklar, warum dieser Vorgang vonstatten gegangen ist. Nach mehrfachen Untersuchungen, auch mit Vergleichen der anderen Patienten kam uns die Lösung. Eine nicht ganz ausgeklungene Grippe sorgte zusätzlich dafür, dass der Körper geschwächt wurde.

Es geht mir sehr nahe, dass eine so junge Frau sterben musste. Meine Gedanken sind bei der Familie.

Um 16 Uhr heute findet eine öffentliche Trauerfeier statt. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Die Angehörigen bitten um Verständnis.

Nun bin ich für Fragen offen.

R1: Wie geht es den anderen Patienten?

L: Aus rechtlichen Gründen darf ich ihnen keine genauen Auskünfte zu Einzel Personen geben. Aber ich kann ihnen sagen, dass bereits bei einigen eine deutliche Besserung zu sehen ist. Die Erregerzahl ist zurück gegangen, die Symptome haben sich abgemildert oder sind teilweise ganz verschwunden.

R2: Was denken,wie geht es jetzt nach so einem Vorfall weiter?

L: Das ist schwer zu sagen. Wir haben sofort die anderen Patienten informiert, dass sie die Möglichkeit haben, die Behandlung abzubrechen. Doch keiner der verbleibenden nahm diese Möglichkeit in Betracht. Ich denke, wir sollten alle wieder Vertrauen finden. Bereits aus den betroffenen Staaten in Afrika haben sich einige bereit erklärt, dieses Medikament ein zunehmen. Vielleicht werden wir noch schwierige Zeiten vor uns haben. Vielleicht werden wir die Welt verändern. Vielleicht wird dieses hier alles nichts bewirken. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt.

R3: Gehen sie davon aus, dass sich so ein Vorfall wiederholen wird?

L: Eine hundertprozentige Aussage kann ich nicht treffen. Das Risiko besteht natürlich weiter. Doch man sollte sich davor hüten, Spekulationen zu machen. Allerdings sollte man die Risiken nicht außer acht lassen.

Gibt es sonst noch Fragen? Die Presseabteilung ist für weitere Fragen offen.
Damit schließe ich die Pressekonferenz.

Lilly:

Endlich geschafft! War ja doch gar nicht so schlimm, wie befürchtet. In vier Stunden findet die Trauerfeier statt. Also habich noch Zeit, noch kurz bei den Patienten vorbei zu sehen und mich danach um zu ziehen und noch ein mal die Rede durch zu gehen.

Marc lächelt mich an: "Du hast das sehr gut gemacht!"
"Du Marc ich möchte noch bei den Patienten vorbeischauen. Wir haben ja noch vier Stunden Zeit. Was machst du noch?"

Marc überlegte kurz: "Bin für drei Stunden jetzt noch auf der Station eingeteilt. Muss die Patienten also auch besuchen. Lass uns das doch zusammen machen?"

Ich nickte und wir gehen zu Station.

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Danke an alle meine Leser und danke an eure votes. Das bedeutet mir viel, auch wenn nur wenige meine Geschichte lesen!

Hab es endlich mal wieder geschafft, ein Kapitel zu schreiben.
Hoffentlich gefällt es euch.

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