3001 D.Z
Líli lächelte das kleine Baby in ihren Armen an. ,,Sie ist so süß...es ist doch ein Mädchen, richtig?", fragte sie neugierig und sah auf. Ihr Enkel, Bard, nickte lächelnd. ,,Ja, es ist ein Mädchen". ,,Kann ich sie auch mal halten?", fragte Bain. Bard nickte und Líli reichte ihre kleine Urenkelin an ihren Ehemann weiter.
Die Zwergin lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und trank einen Schluck Wein. Es war Sommer. Sie saßen auf der großen Terrasse des Palastes. Die Schlacht der fünf Heere war mittlerweile sechzig Jahre her. Líli war das weibliche Oberhaupt einer großen und glücklichen Familie. Sie hatte einen Sohn, eine Schwiegertochter, einen Enkel, eine Enkelin und seit einem Tag auch eine Urenkelin. ,,Wie geht es deiner Frau?", fragte Bain und wog die Kleine in seinen Armen hin und her.,,Alida geht's gut. Sie ist nur erschöpft, Großvater", entgegnete Bard und trank auch einen großen Schluck Wein. Lílis Enkel war zwanzig Jahre alt. Er kam sehr nach seinem Vater und Großvater und hatte vor einem Jahr eine Menschenfrau geheiratet. Bard war klein für einen Mann, was an seinen Zwergengenen lag aber er würde genauso wie sein Vater Brand ein längeres Leben führen. Bards Urgroßvater, nach dem er benannt wurde, war mittlerweile seit dreißig Jahren tot. Seitdem waren Bain und Líli der König und die Königin von Thal. ,, Schön", entgegnete Bain lächelnd und betrachtete weiter das kleine Kind in seinen Armen, ,,sie sieht aus wie Brand, als er damals geboren wurde". Líli schmunzelte und warf ihm einen liebevollen Blick zu.
Bain war mittlerweile 75 Jahre alt. Sein gelocktes Haar war weiß und reichte ihm bis zu den Schultern. Seine Haut war faltig und er wurde langsam etwas schwerfällig. Aber Líli liebte ihn noch immer und sie würde ihn auch immer lieben. Die beiden gaben ein ungewöhnliches Paar ab. Líli war nun 120 Jahre alt. In Menschenjahren wäre sie ungefähr 30. Ein alter Mann mit einer jungen Frau an der Seite. Aber Líli und Bain störte das nicht besonders, schließlich sah es nur auf den ersten Blick so aus. Líli war ja viel älter als Bain. ,,Und", begann sie, ,,haben du und Alida schon einen Namen für die kleine Prinzessin?" ,,Naja", erwiderte Bard grinsend, ,,wir dachten da an einen bestimmten Namen: Líli".
Sie errötete leicht und lächelte ihren Enkel an.Plötzlich kam ein Mädchen auf sie zugeeilt. Sie war klein für ihr Alter, hatte langes braunes Haar und dunkle Augen. ,,Elanor!", rief Bard erstaunt, ,,was willst du denn hier?" ,, Schön auch dich zu sehen, Bruderherz", entgegnete Elanor grinsend und ließ sich neben Bard nieder. Brands jüngere Tochter war 13 Jahre alt. Elanor lächelte ihren Großeltern zu und holte einen Brief aus einer kleinen Tasche in ihrem Kleid. Sie reichte ihn Líli. Die Zwergin nahm den Brief stirnrunzelnd und fragte: ,,Elanor, mein Schatz. Von wem ist dieser Brief?"
Ihre Enkelin zuckte nur mit den Schultern und ließ sich von ihrem Großvater ihre kleine Nichte geben.Líli öffnete den Brief neugierig und las. Sie erkannte die feine, spinnenbeinartige Schrift sofort.
Liebste Líli,
ich hoffe, dass es dir gut geht. Viele Jahre sind schon seit unserer ersten Begegnung vergangen und nun bin ich alt. Am 22. September dieses Jahres werde ich meinen 111. Geburtstag feiern. (Und Frodo wird schon 33!) Wenn ich so weiter mache, werde ich bestimmt noch älter als der alte Tuk (Er wurde 130 Jahre alt) Ich würde mich sehr freuen, wenn du mit Thorin und deinen Brüdern kommen könntest. Und denke bitte daran, dass du mir kein Geschenk besorgen musst! Gandalf wird vielleicht auch kommen. Frodo und ich hoffen es jedenfalls. Schließlich bleibst uns sonst sein einzigartiges Feuerwerk verwährt. Ich freue mich auf euch. Grüß Bain, deinen Sohn und den Rest deiner Familie schön von mir!Dein alter Freund Bilbo Beutlin
,,Und?", hakte Elanor neugierig nach, ,,von wem ist er?" ,,Von Bilbo. Er feiert im September seinen 111. Geburtstag und hat mich dazu eingeladen", antwortete Líli. Bilbo war ein paar Monate nach Thorins Krönung zurück ins Auenland gereist. Dort stellte sich heraus, dass die Hobbits ihn für tot hielten. Sie hatten Beutelsend und Bilbos gesamten Besitz versteigert. Aber der Hobbit schaffte es, sich seine Höhle wiederzuholen. Natürlich besuchte er Thorin immer wieder im Auenland und der Zwergenkönig reiste auch mal ins Auenland. Die beiden konnten einfach nicht ohne einander leben. Vor einigen Jahren hatte Bilbo einen Verwandten von sich adoptiert, Frodo Beutlin. Die Eltern des jungen Hobbits waren ertrunken und so kam Frodo zu Bilbo. Für Thorin war Frodo so etwas wie der Sohn, den er nie hatte und für Líli war er wie ein jüngerer Bruder.
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Durins Tochter| Hobbit Fanfiction
Fanfiction,,Ich bin keine Prinzessin oder seht Ihr eine Krone auf meinem Haupt?", sagte Líli etwas peinlich berührt. Gandalf entgegnete lächelnd: ,,Aber Eurer Onkel wird Euch eine Krone mitbringen, da bin ich mir sicher". Oder ich hole sie mir selber, dachte...