Feuer und Wasser

232 17 21
                                    

,,Wo bleibt Da nur?", fragte Sigrid panisch. Tilda fing an zu weinen und schluchzte leise: ,,Wir werden alle sterben. Der Drache wird uns alle töten". Líli legte ihr beruhigend die Hände auf die Schultern und erwiderte leise: ,,Tilda, bitte höre mir zu! Du wirst nicht sterben. Niemand wird heute Nacht sterben, außer Smaug. Dein Vater wird den Drachen töten, da bin ich mir sicher!" Aber die Kleine schien ihr nicht zu glauben. Glocken ertönten warnend und panisch in der Stadt. Alle Seestädtler bereiteten sich hektisch auf die Flucht vor und Unruhe herrschte auf den Straßen. Die Bewohner sahen besorgt zum Berg. Sie holten ihre Kinder rein, paddelten mit den Booten aus der Stadt und luden Habseligkeiten auf ihre Boote.

Líli saß neben Tilda in der Hütte und hörte das Grollen des Drachen. Sie war sich sicher, dass Smaug gerade über Seestadt flog. Tauriel kam wieder hinein. Ihr Gesicht war angsterfüllt und sie sagte: ,,Uns bleibt keine Zeit! Wir müssen fort!" Die Elbin griff nach warmer Kleidung. Fíli zog Kíli hoch. der mittlerweile etwas gesünder aussah. ,,Komm, Bruder, komm. Na, los!", meinte der blonde Zwerg. Kíli stieß ihn weg und erwiderte: ,,Lass das mich los. Ich kann gehen". Tauriel gab Sigrid, Tilda und Líli warme Kleidung. Sie strich Tilda liebevoll über das Gesicht und sagte: ,,So schnell es geht". Sigrid und Tauriel halfen Tilda beim Anziehen. ,,Wir werden nicht gehen!", meinte Bain entschlossen, ,,nicht ohne unseren Vater!" Tauriel drehte sich zu ihm und entgegnete: ,,Wenn ihr bleibt, werden du und deine Schwestern sterben. Würde eurer Vater das wollen?"

Bain sah unsicher zu Sigrid und Tilda. Sein Blick flackerte zu Líli. Das junge Zwergenmädchen sah die Angst in seinen Augen. Die Zwerge, Tauriel und Bards Kinder verließen die Hütte schnell. Sie stiegen in ein Boot ein. Líli wurde von einem Jungen angerempelt und fiel fast ins Wasser. Der Junge schien sie gar nicht zu bemerken und flüchtete weiter. Tauriel half Sigrid und Tilda beim Ansteigen. Sie ruderten über das dunkle Wasser. Smaug flog direkt über sie hinweg. Panisches Kreischen erfüllte die Stadt. Líli zitterte vor Angst und rückte näher an Bain ran. Tauriel sah besorgt auf. Smaug flog einen Bogen, steuerte wieder auf die Stadt zu, speite Feuer und die Holzhäuser in Esgaroth fingen Feuer und brannten lichterloh. Die Seestädtler duckten sich, schrien und wurden verbrannt. Einige versuchten sich aus dem See auf die Stege zu krabbeln und zu flüchten. Líli sah ihnen traurig zu und wusste, dass ihre Worte waren. Es würden Menschen sterben. Es war wie damals, in Thal. Der Drache spuckte wieder Feuer und war nun direkt hinter dem Boot, indem Líli und die anderen saßen. Líli spürte die beißende Hitze. Tilda schrie auf.

Sie sahen, wie der Bürgermeister mit Wachen, Alfrid und Braga auf einem Boot war und über den Kanal ruderte. Das Boot war komplett beladen mit Gold. Smaug spuckte erneut Feuer. Ein Mann klammerte sich an das Boot und rief voller Angst um Hilfe. Alfrid trat dem Mann ins Gesicht und er ging unter. Die Menschen flohen voller Panik. ,,Achtung!", rief Bofur. Das Boot stieß gegen das Boot des Bürgermeisters, sie fielen um und hielten sich mühsam fest. Tilda kreischte auf. Gold purzelte in den Kanal. ,,Bewegt euch! Schneller!", schrie der Bürgermeister, ,,mein Gold, mein Gold!" Líli sah fassungslos zu ihm. Wie konnte er jetzt noch über Gold nachdenken.

,,Wir sind zu schwer beladen! Wir müssen Ballast abwerfen!", rief Alfrid. ,,Ganz recht, Alfrid", erwiderte der Bürgermeister kühl und schubste seinen Gehilfen ins Wasser. Das Boot von Tauriel, den Zwergen und Bards Kindern fuhr weiter. Smaug flog feuerspeiend über die Stadt. Der Drache spuckte Feuer. Die brennenden Häuser der Stadt brachen ein. Menschen schrien und eilten durch die brennende Stadt. Tauriel lenkte das Boot. ,,Vater!", rief Bain plötzlich und deutete auf einen Glockenturm. Tatsächlich stand Bard auf dem Glockenturm und schoss mit einem Pfeil auf Smaug, während der Drache Feuer speite. ,,Getroffen!", rief Kíli erfreut, ,,er hat getroffen!" Tauriel schüttelte traurig den Kopf und hauchte: ,,Seine Pfeile können seinen Panzer nicht durchdringen. Nichts kann das". ,,Doch, ein schwarzer Pfeil", erwiderte Bain leise. Líli sah zu ihm und runzelte die Stirn. ,,Was hast du vor?", fragte sie. Bain blickte nur entschuldigend zu seinen Schwestern und Líli. Dann sprang der Junge aus dem Boot.

Durins Tochter| Hobbit FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt