23.

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Der Tag war schrecklich. In vielerlei Hinsicht.

Nach der Schule hatten ich und Peter uns verabschiedet, da wir ja schon Donnerstag hatten und er deshalb leider nicht wieder mit zu mir kommen konnte. Denn wenn meine Eltern herausfinden würden dass ich mich mit männlichen Personen traf, wäre ich mausetot. Ich hatte keine Ahnung warum, aber sie waren wie schon gesagt, bei dem Thema sehr konservativ. Ich liebte sie zwar sehr, immerhin waren sie meine Eltern, aber sie mussten auch akzeptieren dass ich älter wurde und nicht für immer ihr kleines Mädchen sein würde. Aber das taten sie anscheinend bei diesem Thema nicht. Das wäre Punkt 1 warum dieser Tag einfach nur miserabel war: Peter war nicht mehr bei mir. 

Seine Nähe fehlte mir anscheinend mehr als ich zugeben wollte. Er war zwar nur 3 Tage bei mir, aber als ich jedoch die Wohnung betrat erwartete ich halb schon, dass er auf der Couch saß, die Füße hochlegte und mich anschnauzte warum ich ihm seine Pringles geklaut hatte. Danach hätten wir uns um den letzen Pringle in der Dose gerauft und letzten Endes wäre er zerkrümelt auf dem Boden gelegen. Bei dem Gedanken an dieses Szenario musste ich lächeln. In der Gegenwart von Peter zu sein tat mir gut, stellte ich fest. Ich lachte mehr und war auch im allgemeinen fröhlicher. Aber er konnte ja nicht ewig bei mir leben, das war mir klar. Aber er fehlte mir trotzdem.

Punkt 2: Meine Schuldgefühle brachten mich förmlich um. Flash hatte den Mut aufgebracht und mich vor allen Leuten geküsst und mich anschließend gefragt ob ich mit ihm zum Ball gehen wollte. Und ich hatte ihn verletzt. Hatte ich nicht die letzten Tage an Peter gesehen was so etwas ausrichten konnte? Warum hatte ich das getan? Die Wahrheit war: Peter war mir wichtiger. so kalt, gemein oder grausam das jetzt auch klingen mochte, es stimmte. Ich zog Peter Flash nun einmal vor und daran konnte ich nichts ändern. Teilweise hatte Flash es ja auch selbst zu verschulden.

Und zu guter letzt, Punkt 3 der Sachen warum ich wünschte den Tag einfach neu starten zu können; 

Kurz bevor meine Eltern kamen, räumte ich noch ein mal die gesamte Wohnung auf und beseitigte jede Spur von Peter und mir. Vorsichtshalber sprühte ich noch einmal mit einem Raumduftspray herum um Peters Deo zu überdecken. 

Nachdem ich 2 mal fast gestorben wäre (man hatt durch das ganze Raumduftspray keine Luft mehr bekommen) war ich endlich zufrieden mit dem Ergebnis. Die Wohnung sah aus wie neu.

Als meine Eltern dann endlich kamen, hatte ich auch schon einen Nudelauflauf zubereitet und wir setzten uns zum Essen hin. Die Stimmung war sehr fröhlich also dachte ich mir: Jetzt ist der Richtige Zeitpunkt. Jetzt sagst du ihnen dass du mit Peter zum Ball gehst. Du kannst es nicht ewig vor dich hin schieben.

"Ähm Mum? Dad?"

"Mmhh?", antworteten beide gleichzeitig.

"Ihr wisst ja dass in 3 Tagen Valentinstag ist"

Sie sahen mich nur fragend an. Ich beschloss die Bombe einfach platzen zu lassen.

"Ich gehe mit einem Jungen aus meinem Geschichtskurs hin".

Mein Vater verschluckte sich an einer Nudel und sagte einfach glatt: "Nein"

"Wie nein?"

"Nein", sagte auch meine Mutter, 

"Warum denn bitte?!", ich war sauer. Sie konnten mir doch nicht einfach verbieten mit Peter auf den Ball zu gehen!

"Warum? Du fragst auch noch warum? Erstens: Jungs denken doch eh nur an das eine und ich möchte verhindern dass meine Tochter verletzt wird. Zweitens wette ich dass du dich mit ihm heimlich getroffen hast. Vielleicht seid ihr ja schon zusammen?", langsam fing Dad an zu schreien, "Vielleicht hattet ihr ja auch schon Sex? Ist es das was du uns sagen willst? Das du eine Schlampe bist? Du bist erst 16 Elaine! 16! Denk doch bitte erst einmal darüber nach was 16- jährige machen, sie sollten sich für Make-up und was weiß ich interessieren aber doch nicht für Jungs!".

Was? Ich hätte vieles von Dad erwartet, aber niemals dass er mich anschrie und eine Schlampe nannte nur weil ich mit Peter auf den Ball wollte. Langsam spürte ich blanke Wut in mir hochkochen. So ließ ich mich nicht behandeln, auch wenn sie meine Eltern waren.

"Ach also bin ich neuerdings ein Schlampe nur weil ihr nicht akzeptieren wollt dass ich nicht für immer 5 Jahre alt bleibe? Außerdem sind Peter und ich keinesfalls zusammen oder haben Gefühle für einander! Wir gehen als Freunde hin. Freunde Dad. Im Gegensatz zu dir bin ich im Besitz welcher und würde alles für sie tun. Und ja ein Teil davon ist männlich. Wenn ihr ein Problem damit habt, dann werft mich doch aus der Wohnung, lasst mich auf der Straße leben, überall ist es momentan besser als in meiner eigenen Wohnung, bei meinen eigenen Eltern. Und das ist traurig", jetzt stand ich vom Tisch auf, meine Stimme wurde immer lauter.

"Elaine Edwards du wirst unter gar keinen Umständen mit diesem Peter auf den Ball gehen!"

"Doch"

"SETZT DICH SOFORT WIEDER HIN", donnerte er.

Wenn ich noch weiter hier bleiben und diskutieren wollte, würde die gesamte Sache noch mehr eskalieren, dachte ich mir, also beschloss ich es dabei zu belassen und einfach auf mein Zimmer zu gehen.

"Wenn du dich nicht sofort hinsetzt dann glaub mir, wirst du den morgigen Tag nicht mehr erleben", hörte ich meinen Vater knurren.

"Wisst ihr was? Ich hasse euch!", rief ich noch bevor ich die Tür zuklatschte.

Ich ließ mich mit Tränen im Gesicht ins Bett fallen und hörte in der Küche Geschirr zersplittern.

Seit wann war Dad so? Klar er war schon immer empfindlich bei dem Thema, aber so war es noch nie gewesen. Verdammt ich war so wütend! Wie kamen sie auf die Idee dass ich und Peter was am laufen hatten? Ich musste meine Wut irgendwie kanalisieren oder ich würde irgendetwas zertrümmern. Nein, dachte ich, ich habe eine bessere Idee.

Und ehe ich mich versah hatte ich Peters Nummer gewählt.

Nächster Upload: Donnerstag, 25 Februar 2021, 12:00 Uhr



In Love with Peter Parker ( Spiderman Fanfiction)✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt