26.

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"Autsch! Ellie? Was machst du hier? Und wie siehst du aus?"

Der Junge den ich über den Haufen gerannt hatte, war vorher mit einer Bierflasche in der Hand an die Hecke gelehnt im Schatten gesessen. Er war wahrscheinlich südländischer Herkunft und sah recht attraktiv aus. Anscheinend hatte er die ganze Party nur von außen beobachtet. Er sah recht niedergeschlagen aus.

"Und d-du bischt wer?", fragte ich den mysteriösen Fremden.

"Wie viel hast du getrunken Ellie? Ich bins, Flash"

"Ahhhhh", sagte ich, doch ich hatte immer noch keinen Plan wer das war, da ich ihn dreifach sah.

Da ich meine Manieren ja nicht komplett verloren hatte streckte ich meine Hand aus und half ihm hoch, wobei ich fast selber umflog. Jetzt, da er mir in die Augen sah merkte ich, dass ich Gefühle für ihn hatte und mich überkam der plötzliche Drang ihn zu küssen. Also tat ich das auch. Ich zog ihn an seinem Shirt näher an mich heran und drückte ihn mit dem Rücken leicht gegen die Hecke als ich meine Lippen auf seine presste. Der Kuss fühlte sich eher hektisch an aber ich wollte mehr und fing an sein Shirt hochzuziehen. Doch gerade als ich seinen Sixpack sehen konnte drehte er mich um, sodass ich nun mit dem Rücken gegen die Hecke dastand. Er fing an mit seinen Küssen meinen Hals hinzuwandern doch plötzlich hielt er inne und löste sich von mir.

"Was machst du da du Idiot? Mach weiter", beschwerte ich mich.

"Ähm nein. Du bist nicht du selbst Elaine. Du bist sturzbetrunken und wenn wir das hier mal zusammen erleben werden, dann wenn du nüchtern bist und es ernst meinst. Achso und außerdem steht Peter da hinten", er deutete mit dem Finger auf einen auf mich zulaufenden und ziemlich griesgrämig dreischauenden Peter. Er packte mich am Arm und zischte mir zu:

"Wir beide gehen jetzt mal auf die Toilette".

Leider stolperte ich auf meinem unfreiwilligem Weg zur Toilette ziemlich oft, sodass Peter mich einfach hochhob.

"Wie ein Gentleman", lallte ich.

Dieses Haus besaß anscheinend mehrere Bäder, denn wir brauchten mehrere Versuche bis wir ein freies gefunden hatten. In denen davor waren immer ein paar Teenager die miteinander rummachten. Ich hätte jetzt auch mit diesem... diesem Frank da rummachen können, hätte Peter mich nicht davon abgehalten! Also machte ich einen Schmollmund als Peter mich im Bad absetzte und die Tür abriegelte.

"Was zum Teufel sollte das gerade? Ich weiß ja du hast getrunken aber im Ernst? Flash?"

"Wieeeso? Wärst du... wärst du denn gerne ein seiner Schtelle?"

"El lass den Scheiß", sagte er, drehte den Wasserhahn auf, formte seine Hände zu einer Schale, hielt sie darunter und schleuderte mir eine Landung eiskaltes Wasser direkt ins Gesicht!

Ich kreischte. Dieses Arschloch! Mein Make-up! Und meine Jacke! Halt stop, meine Jacke hatte ich ja vorher in die Menge geworfen....

"Meine Maskaaraa ischt völlig verschmiert!", sagte ich anschuldigend.

"Warte, das haben wir gleich wieder", sagte er und machte sich am Wasserhahn und etwas Klopapier zu schaffen. Währenddessen murmelte er leise: 

"Hätte echt nicht gedacht dass du deine Schuldgefühle wegen Flash wirklich in Alkohol ertränkst"

Irgendwo ganz hinten, im letzten Eck meines Gehirns fingen an, kleine Zahnrädchen zu rattern, jedoch dauerte es ein bisschen länger, denn ich konnte den Satz erst zusammenpuzzlen als Peter schon verzweifelt versuchte meine veschmierte Maskara wegzuwischen:

"Warte wooher weischt du da-dass ich Schuldgefühle wegen Flash hatte?"

Peter und ich hatten heute seit dem Vorfall nicht mehr miteinander geredet, geschweige denn uns gesehen. Oder etwa doch? Der einzige dem ich etwas davon erzählt hatte, war...

"Du bist Spiderman", rief ich noch bevor Peter irgendwas hätte antworten können.

Plötzlich wurde er ganz blass und stammelte: "N-n-nein w-wie kommst du d-den dadrauf?"

"Peter ist Spiderm-", fing ich an zu schreien, doch noch bevor ich zu Ende gesprochen hatte, flog so ein weißes Teil aus Peters Hand und verklebte mir den Mund.

"Shhhhh ich erkläre dir alles, aber nicht jetzt, nicht hier"

Er öffnete vorsichtig die Tür und lugte hinaus.

"Die Luft ist rein", sagte er und zog mich (immer noch mit verklebtem Mund) aus der Tür auf den Gang. Irgendwie schaffte Peter es, uns unbemerkt aus dem Haus zu bringen. 

Als wir circa einen Block weit von Patty's und Matt's Haus entfernt waren, zog mich Peter plötzlich in eine dunkle Seitengasse und riss mir das Spinnennetz vom Mund.

Jetzt ist es endgültig aus. Jetzt bringt er dich um. Niemand wird deine Leiche finden. Du wirst nicht einmal als vermisst gemeldet werden, weil deine Eltern denken du schläfst, dachte ich bedrückt.

"Mach's kurz, ja Peter?", schniefte ich. Verdammt, wann hatte ich denn angefangen zu weinen? Ich hatte ja gar keine Kontrolle mehr über meinen Körper!

"Was redest du da? Ich versuche doch nur dich richtig festzuhalten, damit du nicht wie ein Spiegelei auf der Straße landest"

Bevor ich richtig über die Bedeutung seiner Worte nachdenken konnte, sackten mir alle Gedärme plötzlich in meine Fußspitzen und wir standen auf dem Dach eines Hauses.

"Okay", hörte ich Peter neben mir sagen,"ich muss dir jetzt leider wieder den Mund verkleben, sonst würdest du wahrscheinlich schreien und wir wollen ja nicht dass ganz NewYork nach oben guckt und weiß dass Peter Parker Spiderman ist"

Noch bevor ich protestieren oder irgendwas sagen konnte, war mein Mund wieder verklebt. Und Peter hatte recht. Während wir von Haus zu Haus schwangen schrie ich mir tatsächlich die Seele aus dem Leib, nur dass man nichts hörte.

Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, landeten wir wieder in einer Seitengasse und Peter zog mir das ekelhafte Zeug mir einem Schmerzhaften Ruck ("Sorry") vom Mund. Wir traten auf den Weg hinaus und ich zählte eins und eins zusammen; Wir standen vor Peters Haus.

"May hat heute eine Nachtschicht übernommen und so lasse ich dich auf keinen Fall nach Hause gehen", erklärte er mir während wir in seine Wohnung traten.

Ich wollte mich gerade auf die Couch legen, als mich ein ekelhaftes Gefühl packte. Ich rannte schnell zum Klo und übergab mich direkt in die Toilettenschüssel. Scheiß Alkohol!

Meine Haare, die sich bei was auch immer aus dem Pferdeschwanz gelöst hatten, hätten mir ins Gesicht gehangen, hätte ein besorgt aussehender Peter sie nicht für mich nach hinten gehalten.

Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit und mehreren Kotzanfällen, hatte ich endlich das befreiende Gefühl, dass jeder Tropfen Alkohol nun endlich aus meinem Organismus verschwunden war.

"Ich bin so müde Peter", flüsterte ich und sackte zusammen. Kurz bevor ich auf dem Boden aufschlug fing mich Peter auf und sagte:

"Shhh alles gut. Ich bring dich auf die Couch. Ruh dich dort erstmal aus und schlaf eine Runde"

Ich merkte kaum noch wie er mich vorsichtig hinlegte und zärtlich zudeckte, als ich wegdämmerte.

In Love with Peter Parker ( Spiderman Fanfiction)✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt